Ines Blog https://ibieler.com/blog Kirby Thu, 14 Dec 2023 00:00:00 +0000 Blog-Feed Digital Leadership MV https://ibieler.com/blog/fke/digital-leadership-mv blog/fke/digital-leadership-mv Thu, 14 Dec 2023 00:00:00 +0000 Digital Leadership

Buzzwords mit "digital":

  • Digitalisierung,
  • Digitalität,
  • Digitalpakt,
  • digitale Medien, ... und natürlich
    digital Leadership.

Da stellt sich die Frage, ob wir in 2023 nicht endlich die inflationäre Verwendung des Wortes digital einstellen sollten. Inzwischen sollte es in einer Kultur der Digitalität nicht mehr nötig sein, so vehement und vordergründig auf das Digitale zu verweisen. Die Unterscheidung zum analogen Alten und zur Kennzeichnung des Neuen (in welchem Bereich auch immer) ist überholt.

Uwe Kranz, Referent/Regionalbeauftragter für Medienbildung beim Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommern hatte mich eingeladen, zum Thema "Digital Leadership" im Rahmen eines zweitägigen Moduls der Führungskräfteentwicklung zu sprechen.

Der Austausch mit den Lehrkräften, mit den Referent:innen der Führungskräfteentwicklung in MV war sehr bereichernd. Dafür ein großes Dankeschön - ich fahre inspiriert wieder heim und habe sehr viel an Ideen mitnehmen können.

Hier findet sich meine Präsentation:

2023-12-14
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Netzwerktagung Medienbildung https://ibieler.com/blog/events/netzwerktagung-medienbildung blog/events/netzwerktagung-medienbildung Wed, 13 Dec 2023 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Netzwerktagung Medienbildung Sachsen-Anhalt

Am 6. und 7. Dezember 2023 fand wieder die Netzwerktagung Medienkompetenz für Sachsen-Anhalt in Halle statt.
Im schönen Ambiente der Leopoldina trafen sich viele Akteure aus dem Bereich schulische und außerschulische Medienbildung.

Für ein Panel durfte ich den Impuls geben. Obwohl das Panel unter der Überschrift "Außerschulische Medienbildung" stand, überwog doch im Podium der Anteil der Teilnehmer:innen aus dem Schulbereich: Landesinstitut, GEW, Lehrkraft bzw. Bildungsadministration. Ein Vertreter der Medienanstalt konnte aus dem außerschulischen Bereich beitragen.
Wobei die Unterscheidung zwischen außerschulischer und schulischer Medienbildung in einer Kultur der Digitaltät immer weniger relevant wird.

Im Sinne einer Öffnung von Schule sollten und werden sich (hoffentlich) die Abgrenzungen von Schule zu Akteuren der "Welt da draußen" verringern. Die Öffnung ins Quartier vor Ort - also Verbindung zu gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen Partnern wie zum Beispiel Bibliotheken, Gemeindezentren, Pflegeheimen, Kindertagesstätten, Universitäten, Firmen, Handwerksbetrieben, ... sollte Schüler:innen stärker in Realität einbinden und die Relevanz des eigenen Bildungserfolgs für das spätere Leben erlebbar machen. Darüber hinaus lernen Schüler:innen, die Verantwortung für den eigenen Bildungserfolg zu übernehmen und Selbstorganisation zu erlernen.

Mein Impuls zielte auf diese Fragen ab und wollte auf die sich durch die Digitalität ergebenden Veränderungen aufmerksam machen. Denn Fokus auf Technik (Digitalisierung) wird noch zu oft priorisiert. Dabei sind es die Veränderungen unserer kulturellen Praktiken, die die Bildungsstrukturen und Lernprozesse aller beeinflusst und nach einer Neujustierung verlangt.

Hier findet ihr die Folien zum Impuls (hinterlegt in Evernote:

2023-12-13
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KI und Schulleitung https://ibieler.com/blog/fke/ki-und-schulleitung blog/fke/ki-und-schulleitung Fri, 03 Nov 2023 00:00:00 +0000 Am 03.11.2023 findet ein virtuelles Barcamp statt. Organisiert von TU Dortmund und DAPF wollen 750 Teilnehmende zum Thema "KI & Bildung - Chancen und Herausforderungen in Schule" diskutieren.

Ich biete eine Session zum Thema "KI & Schulleitung" an. Dabei möchte ich nicht auf den Tool-Einsatz fokussieren, sondern Fragen stellen nach dem Umgang mit den Tools aus Sicht der Schulleitung.

Die Tools sind da. Sie werden genutzt. Was bedeutet das für die Organisation von Unterrichts- und Schulentwicklung? Was bedeutet es für die die Gestaltungsprozesse im Bildungssystem in einer Kultur der Digitalität?

Hier schon mal ein paar Gedanken dazu als Präsentation.

2023-11-03
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Qualifizierung für Führungskräfte https://ibieler.com/blog/fke/qualifizierung-fuer-fuehrungskraefte blog/fke/qualifizierung-fuer-fuehrungskraefte Wed, 28 Jun 2023 00:00:00 +0000 (Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.)

In diesem Beitrag trifft Leadership auf AI. ;)

Es sind gefühlt immer Präsentationen zu erstellen - geht sicher nicht nur mir so.

Aber wie hat man präsentiert und wie hat sich Präsentation verändert?

Man hat erzählt. (Hoffentlich nicht nur abgelesen.)
Man hat gezeigt - zum Beispiel Diagramme.
Man hat Tools zur Visualisierung genutzt - die Power-Point-Ära. (Konnte gut sein, musste aber nicht - da hat sicher jeder seine eigenen Erfahrungen.)
Und nun bekommt man zur Visualisierung auch schon Inhalt mitgeliefert - AI sei Dank. In diesem speziellen Fall geht der Dank an gamma.ap

Was kann AI für die/deine Präsentation tun?

Ich war neugierig und habe das oben genannte Tool getestet. So viel sei schon verraten - und es für gut befunden.
Ich habe einen Vorschlag erhalten, den ich auch hätte übernehmen können. Die Präsentation wäre sofort einsatzbereit gewesen. Aber ...

Kritikpunkte

Der Inhalt ist zu allgemein. Dadurch sind die Aussagen eigentlich kaum zu gebrauchen. Nachschärfen ist angesagt.
Das Layout ist gelungen, muss aber auch einigen Änderungen unterzogen werden. So sind die ausgewählten Bilder nicht immer passend.

Vorgehensweise

  1. Titel eingegeben
    Mehr habe ich nicht getan. Ich habe keine weiteren Spezifizierungen vorgenommen. Da ich sowieso nacharbeiten muss/will, war das für mich und den ersten Test ausreichend.

  2. Layout wählen
    Es sind einige Auswahlmöglichkeiten vorgegeben. Ich habe mich für eine minimalistisch Variante entschieden - bei der Präsentation soll es eher um den Inhalt gehen.

  3. Vorlage durchsehen
    Die erstellte Präsentation einmal mit allen Elementen durchsehen, ist eine gute Voraussetzung, um sich einen Überblick über Inhalt und Gestaltung zu machen. So kann ich bei Änderungen, die ich vornehme, abschätzen, was ich wo und wie ändere.

  4. Anpassung
    Die einzelnen Korrekturen sind einfach vorzunehmen. Rechtschreibung kann angepasst, einzelne Worte hinzugefügt der geändert werden.
    Die Bilder sind leicht innerhalb von gamma auszutauschen. Auch einzelne "Folien lassen sich einfügen bzw. Elemente darin verändern.

Fazit

Cooles Tool, dass mir die Arbeit sicher sehr erleichtern wird. Erleichtern - nicht abnehmen! Die Vorlagen von Power Point bzw. Keynote o.ä. hatten auch schon Vorlagen für das Layout. Jetzt kommen einfach auch die inhaltlichen Vorschläge dazu.

Dies setzt allerdings voraus, dass sich die Person, die die Präsentation erstellen möchte, mit dem Thema auskennt und genaue Zielvorstellungen hinsichtlich Wirkung und Zielgruppe hat.

Hier der erste Entwurf nach ca. 15 min Ein- und Überarbeitung:

(Für die Präsentation bitte bild anklicken.)

2023-06-28
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Grundwahrheiten zur Digitalität in Bildung https://ibieler.com/blog/edu/grundwahrheiten-zur-digitalitaet-in-bildung blog/edu/grundwahrheiten-zur-digitalitaet-in-bildung Fri, 14 Apr 2023 00:00:00 +0000 In einem Tweet 2018 hatte ich 10 Grundwahrheiten zur Digitalisierung in Bildung formuliert:

grundwahrheiten_zur_digitalisierung

Fünf Jahre und einige Diskussionen, Entwicklungen und Erkenntnissen später stellt sich mir die Frage, was diese Thesen heute bedeuten. Nicht allgemein, sondern bezogen auf die Unterrichts- und Schulentwicklung.
Diese Fragestellung treibt mich beruflich um. Besonders für schulische Führungskräfte braucht es Orientierung. Hier spielt Haltung (mal wieder Haltung - wie immer das dominierende Buzzword ;)) eine entscheidende Rolle. Und Haltung beruht auf Verständnis - in diesem Fall das Verständnis für eine Kultur der Digitalität.
Auch wenn gerade alle Welt #KI und #ChatGPT diskutiert, sind die grundsätzlichen Verständnisfragen gerade ebenfalls für die Auseinandersetzung mit diesen Themen (und die Themen, die da noch kommen werden) entscheidend.

Deshalb hier ein Versuch der Formulierung einiger

Grundwahrheiten zum Verständnis und zum Wirken von Digitalität im Kontext der Schulentwicklung

  1. Digitale Technologien und Devices werden in Schule zunehmend eingesetzt und müssen als selbstverständliche Alternative zu den bisherigen klassischen Medien einsetzbar sein.
  2. Lehrpläne, Wissensbestände müssen als Grundlage für das Lernen im 21. Jahrhundert verstanden und angepasst werden. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil einer kompetenzorientierten Bildung, dürfen aber nicht überfrachtet sein. Motto "Weniger ist mehr" gilt auch hier.
  3. Devices und Programme verändern individuelle Lernwege und eröffnen neue Möglichkeiten des kollaborativen Lernens und Arbeitens - diese neuen Wege müssen strukturell möglich sein.
  4. Lernen kann nicht nicht stattfinden - Zeit und Ort sind flexible Faktoren für die Organisation von Lehr-Lernprozessen. Öffnung von Schule sowohl ins analoge Quartier als auch in die digitale Welt ermöglicht regionale und globale Vernetzung des Lernens.
  5. Schule muss den reflektierten Umgang mit digitalen Technologien und die dadurch entstandenen/entstehenden Möglichkeiten thematisieren. Dies setzt eine beständige Fortbildungspflicht für Lehrkräfte voraus, die durch zeitliche Freiräume und personelle Kollaboration ermöglicht werden muss.
  6. Kultur der Digitalität kann nicht als Unterrichtsfach gelehrt werden. Sie ist integrativ in allen Kontexten und Handlungen impliziert und dient als Grundlage einer fachlich-verbindenden Arbeit in Projekten.
  7. Lernprozesse brauchen relevante Zielsetzungen - keine Prüfung, kein Alibiziel, sondern Evaluation, die individuelle Bedingungen und Fortschritte berücksichtigt.
  8. Lernen ist als ein individuell-gemeinschaftlicher Prozess zu verstehen und durch Angebote zum selbstständigen Arbeiten, kollaborative Arbeitsformen, formative Assessment zu unterstützen.

Stand April 2023 - Was würdet ihr ergänzen? Anders formulieren? Was fehlt? Über Twitter erreicht ihr mich unter @seni_bl. Ich freue mich auf eine Diskussion.

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Schule der Zukunft - Diskussionsanstoss für eine Schule https://ibieler.com/blog/edu/schule-der-zukunft-diskussionsanstos-fuer-eine-schule blog/edu/schule-der-zukunft-diskussionsanstos-fuer-eine-schule Tue, 29 Nov 2022 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Schule der Zukunft ...

Schule ist Zukunft.

Schule ist verantwortlich für die Gestaltung der Zukunft. Kinder und Jugendliche werden auf die Gestaltung der zukünftigen Gesellschaft vorbereitet.

Die Fragestellung, die dieses Gymnasium für sich diskutieren möchte, um die Ausgestaltung der Schule zukunftsorientiert anzugehen, ist die Frage nach der Schule der Zukunft. Wie sieht sie aus? Wie gestaltet man sie? Dazu hier die Präsentation, die mit Lernenden, Lehrenden und Eltern diskutiert werden soll. Gerade die Einbeziehung aller Beteiligten in den Diskussionsprozess ist ein richtiger Schritt in die Richtung erfolgreicher Umsetzung.

Für die Präsentation bitte das Bild anklicken.

2022-11-29-1
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Schule zwischen Digitalisierung und Digitalität https://ibieler.com/blog/fke/schule-zwischen-digitalisierung-und-digitalitaet blog/fke/schule-zwischen-digitalisierung-und-digitalitaet Tue, 11 Oct 2022 00:00:00 +0000 Bei dem angegebenen Link handelt es sich um einen externen Link.

In dieser Präsentation habe ich einige Grundgedanken bezüglich der Begriffe Digitalisierung und Digitalität zusammengestellt. Es soll zur Diskussion angeregt werden, die von Stalder beschriebenen Formen der Kultur der Digitalität in die Schul- und Lernkultur zu implementieren.

Hier gehts zur Präsentation: Schule zwischen Digitalisierung und Digitalität

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Digitale Arbeitsweise an Schule https://ibieler.com/blog/workflow/digitale-arbeitsweise-an-schule blog/workflow/digitale-arbeitsweise-an-schule Sun, 09 Oct 2022 00:00:00 +0000 Digitale Arbeitsweise in der Schule - Warum?

Diese Frage wird häufig gestellt.
Es geht doch auch analog - wie bisher. Warum etwas ändern?
Warum digitale Tools einsetzen? Das kann ich auch mit Stift und Heft bzw. Buch machen?

Argumentiert wird meist

  • mit dem Lebensweltbezug der Schüler:innen;
  • mit der Realität, die in der Schule thematisiert werden sollte;
  • mit der Vorbereitung der Schüler:innen auf das Leben.

Meiner Meinung nach überzeugen diese allgemeinen Aussagen nicht wirklich. Dies ist auch ein Problem, das wir mit allgemeinen Angeboten zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht haben.
Dabei ist klar:
Digitale Medien werden nicht zum Selbstzweck eingesetzt - weder privat, noch in der Bildung.

Hier einige Beispiele:

Ich verwende meine Bank-App, um mir Wege zu ersparen und Termine bei den Überweisungen einzuhalten.

Ich nutze meinen Kindle, um Bücher leicht und unkompliziert auf Reisen mitzunehmen, um Textstellen zu markieren und diese in einer anderen App (Readwise) zusammenzufassen und durchsuchen zu können.

Ich setze meine digitales Notizbuch Evernote für alle Formate und bei allen Gelegenheiten ein, um Aufzuzeichnen oder Gedanken zu sichern. Gerade zurück von einer kurzen Laufrunde, kann ic jetzt auf Gedanken zugreifen, die ich beim Laufen per Sache hinterlegt habe.

Workflow - nicht analog vs. digital, sondern arbeiten in der Digitalität

Einige Teile dieser Workflows lassen sich natürlich wie bisher (analog) durchführen - sind aber langwieriger und mit größerem Aufwand (Wege, Gewicht, Vorplanungen) verbunden.

Andere Teile dieser Workflows sind erst durch digitale Tools möglich.

Und genau diese Möglichkeiten haben unser Arbeiten, unser Denken und Lernen verändert. Es sind kulturelle Praktiken entstanden, die ohne digitale Technik nicht durchführbar wäre, die aber eben über ein einfaches Ersetzen von analogen Arbeitsabläufen hinausgeht.
Es ist eine Kultur der Digitalität entstanden, die wir häufig schon nicht mehr wahrnehmen. Sie ist für uns zur Selbstverständlichkeit geworden.

Aus diesem Grund erschient es - vielleicht nicht nur mir - so absurd, dass diese mittlerweile selbstverständliche Arbeiten gerade im schulischen Kontext oft noch einer Rechtfertigung bedürfen.

Und für den Schulkontext kann auch schlecht mit diesen allgemeinen Aussagen überzeugend argumentiert werden. Hier sind die einzelnen Fachdidaktiken gefragt, die zeigen sollten, wie jetzt im 21. Jahrhundert in ihrem jeweiligen fachlichen Kontext gearbeitet wird.

Beispiel Fach Deutsch:

Schreibprozesse haben sich verändert und sind gerade im Begriff eine weitere radikaler Änderung durch den Einsatz von KI zu erfahren.

Copy & Paste sollte heute eine Selbstverständlichkeit sein, genau wie Quellenangaben verlinken oder auch Texte als Gruppe kollaborativ zu erstellen oder mit audio-visuellen Inhalten anzureichern, Blogs für den Unterricht nutzen, ...
Nachzulesen in Philippe Wampler "Digitales Schreiben. Blogs & Co. im Unterricht".

Wenn nun KI genutzt wird, um Aufsätze anhand einiger Stichworte zu erstellen, dann muss dies im Unterricht thematisiert werden. Der kritische Blick auf diese Tools (zum Beispiel smodin) ist notwendig.
Potenziale (für die Textarbeit) und Herausforderungen (z.B. fehlende Zitate/Quellen, Stilistikfragen) bzw. Gefahren (z.B. Bias, Algorithmus) müssen angesprochen werden.
Schüler:innen dürfen mit der Auseinandersetzung dieser Tools nicht allein gelassen werden. Verwendungsmöglichkeiten reflektieren und Arbeitsweisen erkunden, hinterfragen und für sich selbst entwicklen sind wichtige Bestandteile des Unterrichts - vielleicht sogar die entscheidenden Ziele in Lernprozessen.

Ich würde mich freuen, wenn für andere Fächer auch eine kurze Begründung angegeben wird - als Argumentationshilfe für Kolleg:innen. Mein Vorschlag: Ich sammele das gern in einem Wakelet. Wenn ihr etwas beitragen wollt, dann gern über Mail oder auch über Twitter als DM.

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Führungskräfte vs. Digital Leadership https://ibieler.com/blog/fke/fuehrungskraefte-vs-digital-leadership blog/fke/fuehrungskraefte-vs-digital-leadership Thu, 18 Aug 2022 00:00:00 +0000 Begriffe & Verständnis:

Führungskräfte - Digital Leadership

Im Zusammenhang mit der Konzeption der Führungskräfteentwicklung werden Begriffe verwendet wie
Führungskraft und Digital Leadership.

digital-leadership

Diese Teilüberschrift ist den "ergänzende[n] Empfehlungen zur Strategie Bildung in der digitalen Welt" entnommen.

(Meine allgemeine Einschätzung zu diesem KMK-Papier findet sich hier.)

Nun zu den Begriffen: Begriffe prägen unser Denken, unser Verständnis von den Dingen.

Und ich habe ein Problem mit dem Begriff

Führungskraft.

Zum Wort Führung bietet das Oxford Wörterbuch ähnliche Begriffe an wie:

  • Anführung
  • Aufsicht
  • Führerschaft
  • Herrschaft
  • Leitung
  • Lenkung.

Beim Begriff Führungskraft schwingt mir zu viel Einzelkämpfertum und auch zu viel Besserwisserei mit.
Vor mir sehe ich eine einzelne Person, die entscheidet, anweist und kontrolliert.
Das ist mein ganz persönliches Empfinden.

Digital Leadership

Der Begriff erscheint mir passender (wenn auch englisch 😉).

Hier sehe ich eine Verantwortung der Personen, Bedingungen zu kreieren, um ein Team voranzubringen. Der Überblick muss vorhanden sein, um organisationale Entwicklungen anzustoßen und zu begleiten. Gleichzeitig muss ein Verständnis für die Teammitglieder, deren Ziele und Eigenschaften vorhanden sein, um Voraussetzungen für erfolgreiches Arbeiten zu schaffen.

Ein weiterer Aspekt, der meiner Meinung nach positiv zu bewerten ist, ergibt sich aus der Ausrichtung auf die Haltung und nicht die Person. Entscheidend ist die Einstellung mit der an die Gestaltung und Organisation der Arbeitsstrukturen herangegangen wird, nicht die EINE Person als Führungskraft.

Des Weiteren legt das Adjektiv die Betonung auf die Nutzung der technologischen Möglichkeiten. Normalerweise bin ich nicht für eine explizite Betonung des Digitalen, um die Dichotomie zwischen analog und digital nicht erst aufzumachen bzw. zu bestärken. Im schulischen Bereich ist aus Gründen (siehe gestern erschienener Bildungsmonitor 2022 aber der Hinweis durchaus angebracht.

Für mein Verständnis bedeutet Führung eher "Wir" und "zusammen". Also so: 👇

my-life

Eine "griffige" deutsche Variante suche ich noch.

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FKE-Wakelet https://ibieler.com/blog/fke/fke-wakelet blog/fke/fke-wakelet Sat, 13 Aug 2022 00:00:00 +0000 FKE - Führungskräfteentwicklung im Bildungsbereich

Seit 01.08.2022 arbeite ich als Referentin für Führungskräfteentwicklung im Landesschulamt. Nicht erst seit jetzt interessiert mich Lehrkräftefortbildung und im Zusammenhang mit Schul- und Unterrichtsentwicklung sehe ich besonders den Bereich der Schulleitung als Schnittstelle für Veränderungen.
Hier liegt das Potenzial, Entwicklungen zu steuern, anzupassen, zu beschleunigen, aber auch zu verlangsamen oder zu blockieren.
Deshalb freue ich mich, nun an dieser Stelle wirken zu dürfen und ich möchte hier zukünftig meine Gedanken teilen.

Interessante Beiträge für verschiedene Themen sammle ich im Tool Wakelet - so auch zum Thema Educational Leadership bzw. Führungskräfteentwicklung in der Lehrkräftebildung.

Beim Anklicken des unten eingefügten Bildes gelangt ihr zu einer Sammlung von Ideen, Projekten, Gedanken, Tools und vielem mehr - alles Netzfundstücke, die meiner Meinung nach hilfreich sein können, für die Arbeit in der Führungskräfteentwicklung selbst und als Anregung zum eigenen Lernen.

Alle weiterführenden Links sind als Inspiration gedacht, als Anregung zum Weiterdenken, zur Auseinandersetzung und zu einem anregenden Austausch mit anderen am Thema Interessierten.

fke-boot

Das Titelbild der Sammlung soll meine Einstellung zum Thema Führung im schulischen Bereich symbolisieren:

Immer Teamwork!

Niemals Stillstand!

Gemeinsames Tempo!

Gemeinsame Richtung!

Motto: Growth In The Flow Of Work! (Josh Bersin)

(Artikel zu diesem Motto mit Erläuterungen findet ihr im Wakelet.😉)

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Schulbücher oder was? https://ibieler.com/blog/edu/schulbuecher-oder-was blog/edu/schulbuecher-oder-was Sun, 19 Jun 2022 00:00:00 +0000 Die Schulbücher sind tot! Es lebe ...?

Ein Tweet brachte die Diskussion über Schulbücher in Gang - sowohl auf Twitter als auch auf der Edunautika.

img_2627

Es gab Zustimmung und Ablehnung. Meiner Meinung nach offenbarte die Diskussion aber eher ein anderes Problem - nämlich ein Verständnis- bzw. Definitionsproblem.

Was verstehen wir unter "Schulbücher"?

Wikipedia führt als Erklärung folgenden Satz an:
Ein Schulbuch ist ein Druckerzeugnis für die Hand des Schülers, das dazu dient, den Lehrplan eines Faches schulartbezogen in Zielen und Inhalten zu erfüllen.

Beispielhaft aus: § 1 Abs. 2 der Sächsischen Lernmittelverordnung vom 19. Juni 2017, SächsGVBl. S. 371.

aus Sicht einer Kultur der Digitalität stellen sich folgende Fragen:

  1. "Druckerzeugnis" - Warum ausschließlich gedruckt und damit einem veralteten Leitmedium verpflichtet?
  2. "Lehrplan" - Lehrpläne sind durch ihre langen bürokratischen Wege der Erstellung relativ unflexibel. Muss nicht die Lehrperson aus ihrem professionellen pädagogischen Handeln heraus aktuelle Inhalte ergänzen oder ersetzen können?
  3. "eines Faches" - strikte Fächereinteilung sollte im Sinne des Kompetenzerwerbs hinterfragt werde. (Hinweis: Unterrichtsfächer sind gemeint, nicht die Fachlichkeit) Wissensbestände miteinander zu verknüpfen, ist eine wichtige Aufgabe von schulischer Bildung, nicht das Fördern des "Schubladendenkens".
  4. "schulartbezogen" - Die Heterogenität, der wir als Lehrende Rechnung tragen müssen, bezieht nicht auf Schulformen (die imho generell zu hinterfragen sind), sondern auf die unserer Lernenden. Hier muss die Individualisierung ansetzen - für die Schülerinnen und Schüler!
  5. "Ziele[] und Inhalte[] [...] erfüllen" - individuelle Ziele, Inhalte, aber auch Methoden und Wege müssen Berücksichtigung finden.

Der Begriff des Schulbuchs ist meiner Meinung nach veraltet, weil er ein Medium fest in Schule verankert, das nicht mehr zeitgemäß ist.
Es braucht statt eines Buches, in dem Inhalte auf Jahrzehnte für Unterricht festgeschrieben werden, andere Formen.
Es sollten flexible Materialsammlungen, kuratiert durch Lehrpersonen und auch durch Lernende entstehen, die den Lehr-Lernprozess individualisiert begleiten und unterstützen.

Ergänzung:

Bücher sind wunderbar. Ich möchte keineswegs dafür plädieren, Bücher abzuschaffen.
Allerdings sind sie als langfristiges, begleitendes schulisches Arbeitsinstrument in einer Kultur der Digitalität weniger gut geeignet als

  • digitale,
  • kollaborativ nutzbare,
  • ergänzbare
  • veränderbare
  • mit z.B. audiovisuellen Materialien anreicherbare
  • kuratierte

Materialsammlungen.

Diese neue Art der "Schulbücher" (wir brauchen dringend einen Begriff dafür ;)) verlangt von den Lehrpersonen ein hohes Maß an Verständnis für Digitalität. Gerade die Aspekte von Gemeinschaftlichkeit, Referentialität und Algorithmizität spielen im Lehr-Lernkontext eine immer größere Rolle. Dies müssen Materialien, die für diese Anwendungen gedacht sind, widerspiegeln und ermöglichen.

In diesem Sinn zeigten auch die vielen Reaktionen auf den Tweet ein gemeinsames Verständnis für die Rolle der "Schulbücher".
Wir, die Lehrenden, sehen die neuen Herausforderungen. Viele sind auf der Suche und reichern die Schulbuch-Gutenberg-Galaxis mit digitalen Beiträgen an. Lehrkräfte sind also schon dabei die "Schulbücher" neu zu definieren.

Warum aber Unmengen an Schulbüchern drucken, die in den einzelnen Situationen immer nur teilweise/kapitel- bzw. themenweise genutzt werden? Warum nicht flexibler agieren?

Ich würde mich daher fragen: Ist das ein "neues Schulbuch" oder kann das weg? ;)

Wir brauchen neue Begriffe! Nicht nur für Schulbücher!

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Didaktik in der Digitalität https://ibieler.com/blog/edu/didaktik-in-der-digitalitaet blog/edu/didaktik-in-der-digitalitaet Fri, 07 Jan 2022 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Von der "digitalen" Didaktik zur Didaktik in der Kultur der Digitalität: 5 Thesen

Für die Präsentation bitte das Bild anklicken. Ansonsten findet ihr den vollständigen Text auch unter dem Bild.

didaktik-in-der-digitalitaet

Ausgangspunkt:

Die Wissenschaft vom Lehren und Lernen muss das Lernen und Lehren (bewusst gewählte neue Reihenfolge) immer in Bezug zur Realität sehen, um mit den gegenwärtig möglichen Potenzialen unterrichtliche Situationen einerseits zeitgemäß gestalten zu können, aber auch andererseits mit Blick auf zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen, Bildung als Vorbereitung für ein erfülltes, aktives Leben der Lernenden zu begreifen.

Digitalisierung und digitale Transformation haben zu umfassenden Veränderungen in allen Lebensbereichen geführt. Dabei kommt der Veränderung der Kommunikationspraktiken als Basis der gesellschaftlichen und ökonomischen Interaktion eine besondere Rolle zu.
Eine Kultur der Digitalität basiert eben auf diesen veränderten kulturellen Praktiken, die sich in den vergangenen Jahren als Selbstverständlichkeit in vielen Bereichen der Gesellschaft etabliert haben (vgl. Stalder 2016).
Diesen Veränderungen muss Didaktik Rechnung tragen und Lehrende befähigen, dies auch in den eigenen Lehr-Lernszenarien einzuplanen und einzubinden.

Die Betonung des Adjektivs "digital" offenbart unser Denken in Strukturen und Vorstellungen, die von einer prä-digitalisierten Welt bestimmt sind. Digital und anlog werden als Gegensätze wahrgenommen. Meist wird das Analogen positiv besetzt, digitale Werkzeuge und Konzepte werden eher skeptisch betrachtet, bestenfalls als Ergänzung zum traditionellen analogen Vorgehen angesehen.

Diese konstruierte Dichotoymie entspricht nicht der Realität im 21. Jahrhundert. Anlog und Digital sind verschmolzen und haben Workflows etabliert, die selbstverständlich digitale Kommunikation und Austausch in Präsenz kombinieren, indem Vor- und Nachteile abgewogen werden und das für Situation, Gegenstand und Personenkreis Passende ausgewählt wird.

Digitalisierung und digitale Transformation haben im wahrsten Sinn des Wortes neue Räume - nämlich digitale - erschlossen und damit auch neue Möglichkeitsräume zu kommunizieren und kollaborieren. Menschen erschließen für Abläufe, Zusammenhänge, Darstellungen, Verständnis und Handlungen gerade diese Räume.
Ohne Anweisungen, wissenschaftliche Anleitung - sie lernen. Sie lernen durch ihr Handeln und gestalten dabei diese Räume.
In diesen sehr spannenden Zeiten des Umbruchs wird auch Lernen und Bildung neu definiert und muss sich diese Räume nicht nur erobern und sie in bestehende einbeziehen, sondern die Aufgabe der Bildung muss sein, die Lernenden (im Sinne des lebenslangen Lernens) zur Ausgestaltung und Erweiterung dieser Räume zu befähigen.

Bisherige Veränderungen sind für alle erlebbar: asynchrone Kommunikation, nonverbal, synchrone Kollaboration auf globaler Ebene, ...
Die von Stalder beschriebenen Formen der Kultur der Digitalität

  • Referentialität
  • Gemeinschaftlichkeit
  • Algorithmizität
    führen zu neuen Wissensbeständen und Handlungspraktiken.
    Im 21. Jahrhundert muss nicht nur unser Handeln agiler und flexibler sein, auch das Wissen selbst ist fluide geworden.
    "Our conceptual world view of knowledge - static, organized, and defined by experts - is in the process of being replaced by a more dynamic and multi-faceted view." (Siemens, 2006, S. 3)

Das bedeutet, dass wir auch im Hinblick auf didaktische Überlegungen zwar zwischen analog und digital unterscheiden sollten, aber nicht den Gegensatz, sondern die Einheit von Analog und Digital betonen müssen. Ähnlich dem Vergleich zwischen "mündlich" und "schriftlich" unterscheiden wir hier, aber sehen beide Ebenen als gegenseitige Ergänzung, die eine Einheit bilden.

Wie muss man dann Didaktik in der Digitalität verstehen? Wie sollte Unterricht - Schule - Lehrer:innebildung in einer Kultur der Digitalität konzipiert, gestaltet und weiterentwickelt werden?
Schwierig zu beantworten, da selbst der Begriff der Didaktik sehr vielschichtig ist:
Didaktik meint das Lehren und Lernen allgemein

  • als Wissenschaft vom Lehren und Lernen,
  • als Unterrichtslehre,
  • als Theorie der Bildungsinhalte (Themen, Struktur, Ziele, Aufgaben)
  • als Theorie der Steuerungsprozesse in Lehr-Lernszenarien

Ich würde mich gern vom Ausdruck des "Unterricht planen" lösen und verstehe didaktische Überlegungen zur Entwicklung von unterrichtlichen Szenarien als "Lernen gestalten". Lehrende bleiben selbst Lernende und sollten in der Lage sein, für ihre Lernenden eine Lernarchitektur zu konzipieren, die Möglichkeiten zur schöpferischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Problemen bietet und zur Kreativität und zur Zusammenarbeit einlädt. Dies bedeutet, dass ich den Blick also zwar auf den Lehrenden richte, diesen aber als didaktischen Enabler für die Lernenden verstehe.

Hier meine 5 Thesen.

1. Didaktik muss realitätsbezogen und zukunftsorientiert sein.

In der Lehrer:innenbildung müssen aktuelle Entwicklungen stärker einbezogen werden, um
a) zukünftige Lehrer:innen auf den Beruf vorzubereiten
b) aktuell tätigen Lehrer:innen die neuesten Entwicklungen als Fortbildung zur Verfügung zu stellen.
Daraus ergibt sich für mich eine notwendige engere Verzahnung der Phasen der Lehrer:innenbildung. (siehe 2.)

2. Didaktik muss stärker an Praxis gekoppelt werden.

Die vorherrschende Trennung von Theorie und Praxis in der Lehrer*innenbildung muss überdacht werden. Modelle, Prinzipien und auch Rezepte müssen an erlebbaren Handlungssituationen reflektiert und entwickelt werden.
Hier gilt es Schulen an lehramtsausbildende Hochschulen zu koppeln oder noch besser, das Lehramtsstudium als duales Studium zu konzipieren.

3. Medienkonzepte sind die neuen Schulprofile.

Im Zuge des Digitalpakts und befeuert durch die COVID-19-Pandemie entwickelten Schulen Medienentwicklungspläne oder Medienkonzepte. Man schrieb parallel zum Schulprofil und zur Schulentwicklung - Medien als additiver Bestandteil von Bildung. Hier muss man nach dem Sinn dieser Trennung fragen. Medien, die heute mehr denn je unsere kulturellen Handlungspraktiken und damit auch das Was und Wie des Lernens verändern, können nicht losgelöst von der Schulentwicklung betrachtet werden. Medien verändern durch ihren Einsatz unsere Kommunikation, unser Miteinander, die Art des Lernens und damit der Bildung. Sie sind wesentlicher Faktor der Schulentwicklung.

4. Schule wird zum Netzwerkknoten der regionalen Bildungslandschaft.

Gerade erleben wir wieder das Verständnis von Schule als Aufbewahrungsanstalt für Schüler:innen. Wir müssen Schule als Lernort neu definieren und ihn in die neu zu konzipierende Architektur der Bildung - des lebenslangen Lernens - einbinden.
Schule bedarf mehr denn je einer Vernetzung mit allen Akteuren und außerschulische Partnern. Nicht nur Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern sind gefragt, auch außenunterrichtliche Partner wie Bibliotheken, Hochschulen, Firmen, Vereine, ... sind in Bildungsprozesse einzubinden und ihre Potenziale im Sinn einer regionalen Bildungslandschaft zu nutzen.

5. Schule und Unterricht sind ein Baustein im lebenslangen Lernprozess

... und nicht der erste und nicht der letzte. Bisher wird Schule meist als abgeschlossenes System verstanden, das Personen durchlaufen und sich allein durch ihre Anwesenheit in einer Schule Lernprozesse vollziehen würden. Am Ende bescheinigt eine Prüfung ihren Wissens- und Kompetenzsstand. Haken dran - Ausbildung fertig. Bildung beginnt lange vor Schulbeginn - Stichwort frühkindliche Bildung. Und Bildung endet nicht mit der Schulkarriere.
Meiner Meinung nach fängt da die eigentliche Bildung erst an. Schulische Bildung hat für mich eher Grundlagencharakter und persönlichkeitsbildenden Fokus.

Literatur:

Siemens, G. (2006). Knowing Knowledge Zugriff am 14.06.2020 unter https://archive.org/details/KnowingKnowledge

Stalder, F. (2016). Kultur der Digitalität. Berlin: Suhrkamp.

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KMK-Ergänzungspapier 2021 https://ibieler.com/blog/edu/kmk-ergaaenzungspapier-2021 blog/edu/kmk-ergaaenzungspapier-2021 Mon, 13 Dec 2021 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Am 09.12.2021 erschien die Ergänzung zur Strategie der Kultusministerkonferenz „Bildung in der digitalen Welt“ mit dem Titel

"Lehren und Lernen in der digitalen Welt"

Ich habe das Wochenende genutzt, um das Papier zu lesen. Hier meine ersten Eindrücke:

Für die Präsentation bitte das Bild anklicken.

kmk-ergaenzung
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Digitalisierung, digitale Transformation, Digitalität https://ibieler.com/blog/edu/digitalisierung-digitale-transformation-digitalitaet blog/edu/digitalisierung-digitale-transformation-digitalitaet Wed, 10 Nov 2021 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Digitalisierung und Schule, nicht Digitalisierung gegen Schule -

das ist meiner Meinung nach das grundlegende Verständnis, um Schulentwicklung im 21. Jahrhundert erfolgreich anzustoßen, zu begleiten und zu unterstützen.

Digitalisierung verändert einerseits Gesellschaft, das soziale Leben und damit auch die Bildung und im Besonderen die schulischen Prozesse tiefgreifend. Andererseits wird auch unser Verständnis von Gesellschaft, sozialem Zusammenleben und Bildung verändert. (vgl. Marres, 2017)

Es ist 2021 nicht die Frage, ob digitale Medien, Konzepte und Werkzeuge in schulischen Lehr-Lernsituationen eingesetzt werden sollen oder nicht. Diese Frage hat die Realität geklärt. Die Kultur der Digitalität (vgl. Stalder, 2016) ist in der Gesellschaft angekommen - vielleicht noch nicht von allen akzeptiert, längst nicht überall mit offenen Armen willkommen geheißen und oft genug mit Vehemenz zurückgedrängt. Aber Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Und es ist besser, Entwicklungen zu gestalten, als nur auf sie zu reagieren.
Dieser zukunftsorientierte Gestaltungswille (nicht Verwaltung des Bestehenden) sollte die Basis von Schulleitungshandeln sein.

Im Schulbereich wurde bisher bezüglich Digitalisierung wenig umgesetzt. Technische Grundlagen für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht fehlten und fehlen häufig immer noch.

Deshalb kurz zur Begriffsklärung und Abgrenzung von Digitalisierung und digitaler Transformation:

Digitalisierung

Digitization - die Kodierung von analogen Informationen in 0 und 1 - ermöglicht es, analoge Informationen zu speichern, zu verarbeiten und zu übertragen. Durch den Einsatz dieser auf digitization basierenden Technologien und digitalisierten Daten verändern sich Arbeitsprozesse. Vor allem im Bereich von Information und Kommunikation findet durch die Anwendung digitaler Technologien und Informationen eine radikale Umgestaltung statt. Diese Veränderung in den Arbeitsprozessen bezeichnet man als Digitalisierung, deren Fokus auf der Optimierung der Prozesse innerhalb eines Systems liegt (vgl. Bloomberg, 2018).

Digitale Transformation

meint alle Digitalisierungsprozesse, die auf den strategischen Wandel der jeweiligen Organisation ausgerichtet sind (vgl. Bloomberg, 2018). Die im schulischen Bildungsbereich bisher fehlenden oder jetzt mühsam und langsam nachgeholten Digitalisierungsprozesse (die sich teilweise immer noch im Anfangsstadium befinden) fehlen somit als Grundlage für die so dringend notwendige digitale Transformation im Bildungsbereich. Notwendig, ja überfällig ist dieser Transformationsprozess, damit Schule das selbst ausgerufene Bildungssystem- und Erziehungsziel erfüllen kann:

“Insbesondere hat jeder junge Mensch ohne Rücksicht auf sein Geschlecht, seine Herkunft, seine Ethnie, eine Behinderung, seine sexuelle Identität, seine Religion oder Weltanschauung oder seine wirtschaftliche oder soziale Lage das Recht auf eine seine Begabungen, seine Fähigkeiten und seine Neigung fördernde Erziehung, Bildung und Ausbildung. Das schließt die Vorbereitung auf die Wahrnehmung von Verantwortung, Rechten und Pflichten in Staat und Gesellschaft ein.” (SchulG LSA §1)

"Die Vorbereitung auf die Verantwortung ..." Um die oben benannte Verantwortung übernehmen zu können, sind Kompetenzen notwendig, die weit über die Ansprüche des Industriezeitalters, das auf Basiswissen, Normen und Disziplin fokussierte, hinausgehen. Grundlegend wird meiner Meinung nach sein, das Verständnis des Lernens als lebenslangen Prozess zu etablieren. Ein "Auslernen", dokumentiert und attestiert, wie bisher mit einem Abschluss, ist kein nachhaltiges Ziel und verfehlt das Verständnis von Bildung im 21. Jahrhundert.

Es kommt darauf an, Lernende zu befähigen, Lernen als immer unabgeschlossenen Wissens- und Kompetenzzuwachs zu verstehen. Die intrinsische motivierte Neugierde sollte “Schule” entfachen. Dies ist nur möglich, wenn man sich vom bisherigen Fokus auf abgeschlossene und abprüfbare Wissensbestände löst und Bildung verstärkt auf Zusammenhänge, neue referentielle Verfahren und gemeinschaftliches Arbeiten ausrichtet (vgl. Stalder, 2016).

Als weiteres Beispiel sei in dem Zusammenhang wieder auf die 4K verwiesen (Kommunikation, Kollaboration, Kreativität, kritisches Denken) verwiesen, ein Modell des Lernens, das in den letzten 10 Jahren eine große Verbreitung und Zustimmung im Bildungsbereich erreichte und das Grundverständnis von Bildung in der gegenwärtigen Zeit der digitalen Transformation widerspiegelt.

Schule und Schulentwicklung

Auf Grund der fehlenden Digitalisierungsprozesse im Schulkontext fehlt nicht nur die technische Basis für die Erprobung, Anwendung und Entwicklung von Lehr-Lernszenarien, die digitale Medien und Konzepte ein- und umsetzen.
Darüber hinaus hat das auch Auswirkungen auf das Verständnis der Wirkung dieser digitalen Medienwelt. Durch fehlende Erprobungsgelegenheiten im eigenen Unterricht kann sich kein Erfahrungswissen bei den Lehrenden zum Einsatz digitaler Medien aufbauen. Erfahrungswissen, das sich im Gegensatz zum systematischen Wissen in Schule oder Hochschule aus dem praktischen Handeln generiert, wäre in Bezug auf Einsatz der digitalen Medien in mehrer Hinsicht wichtig:

a. Anwendung erproben, Sicherheit im Umgang gewinnen
b. Anwendungsmöglichkeiten für den eigenen Fachbezug entwickeln
c. Auswirkungen des Einsatzes auf didaktische Strukturen erkennen und Unterricht weiterentwickeln

Bei fehlenden Voraussetzungen ist es trotz allem oder gerade deshalb (?) wichtig, die strukturellen Veränderungen vorausschauend und zukunftsorientiert zu planen, Konzepte zu entwerfen und Inhalte anzupassen.

Unterrichtsentwicklung als Basis

Für die Integration von digitalen Medien im Unterrichtskontext wurden und werden verschiedene didaktische Modelle entwickelt, diskutiert und kritisiert.
Breiten Konsens findet das TPCK-Modell, das unter Einbeziehung des Dagstuhl-Dreiecks von Döbeli Honegger zum DPCK-Modell erweitert wurde (vgl. Döbeli Honegger, 2021).

dpck-fertig

Unterrichtsentwicklung als Aufgabe zu sehen, die neben der alltäglichen Gestaltung der zu haltenden Stunden vorangetrieben werden muss, fällt vielen Lehrer*innen schwer, denn:
Die Verfügbarkeit digitaler Medien wirkt sich zunächst nur marginal auf didaktische Konzepte, auf die Arbeit in Bildungseinrichtungen und das Verhalten von Lehrenden und Lernenden aus (Kerres, 2020).
Dabei steht mit der Weiterentwicklung von unterrichtlichen Konzepten in einer Kultur der Digitalität eine sehr wichtige Aufgabe auf der Agenda von Schule und Schulpolitik, die dringend Kapazitäten und Ressourcen (z.B. Zeit, Freiraum und Finanzen) braucht.

Um Unterricht und damit unmittelbar zusammenhängend auch Schule weiterzuentwickeln, sind meiner Meinung nach drei Sichtweisen aus schulischer Perspektive nicht nur zu beachten, sondern zu harmonisieren.
Dabei gilt es die drei Perspektiven von

Dagstuhl-Dreieck

Wie funktioniert das? (technologische Perspektive)
Wie wirkt das? (gesellschaftlich-kulturelle Perspektive)
Wie nutze ich das? (anwendungsorientierte Perspektive) und

DPCK-Modell

pädagogische Kompetenz
inhaltliche Kompetenz
Digitalisierungskompetenz

aus Schulentwicklungsperspektive zusammenzuführen.

1. Digitalisierung als technischer Aspekt (technologische Ausstattung der Schule und ihrer Beteiligten)

2.Digitale Transformation als struktureller Prozess (Abläufe der Schulorganisation)

3. Digitalität nicht nur als kultureller Lebensweltbezug, sondern als permanent zu entwickelnde Vision der Unterrichts- und Schulentwicklung (Ausgestaltung der Schul- und Unterrichtsprozesse als Commons)

1. Digitalisierung als technischer Aspekt

Ohne technische Voraussetzungen können keine digitalen Medien eingesetzt werden, kann digitales Arbeiten nicht zur Selbstverständlichkeit werden. Über diese Voraussetzungen sollten wir nicht mehr diskutieren müssen. Leider ist das noch immer nicht Realität.
Lernende und Lehrende benötigen technische Geräte und Zugänge zur Teilhabe. Um Schüler:innen auf die zukünftige Verantwortung (s.o.) vorzubereiten, müssen sich die Lehrenden die entsprechenden Kompetenzen in Studium und Referendariat und dann fortwährend in ihrer beruflichen Tätigkeit erwerben können. (Stichwort: lebenslanges Lernen)
Aber dieses (hoffentlich nur noch kurze) Fehlen der technischen Basis sollte nicht zum Abwarten im Hinblick auf eine Weiterentwicklung von Unterricht und Schule führen. Denn schon für die Auswahl von Ausstattungskomponenten bildet das Verständnis für die mit der Digitalität einhergehenden didaktischen Veränderungen eine wichtige Grundlage.

2. Digitale Transformation als struktureller Prozess

Die Möglichkeiten, die digitization bereitgestellt hat und die immer noch im technischen Bereich entwickelt werden, haben dazu geführt, dass Arbeitsprozesse digitalisiert wurden.
Materialien suchen, verwalten, speichern, bearbeiten, ... sind dabei die einfachsten und offensichtliche Abläufe, die sich mittlerweile digital vollziehen. Digitalisierung führt zur Umgestaltung nicht nur einzelner Arbeitsschritte, sondern im Sinn der digitalen Transformation zu einem strategischen Wandel der Organisation.
Jedoch mangelt es bisher am strategischen Weitblick. Noch zu sehr sind diejenigen, die für die Weiterentwicklung des Bildungssystem verantwortlich zeichnen, zu sehr im Denken in den alten Mustern einer Pädagogik des 20. Jahrhunderts gefangen. Doch aus dieser Haltung werden auf Grund von falschen Prioritäten dringend notwendige Veränderungen be- und verhindert. Es ist an der Zeit, die vielen Ideen und Konzepte endlich aus den zeitlich begrenzteren Projekten und Pilotierungsphasen zu holen und in die Breite zu bringen.
Dies bedeutet, die bisherige Struktur von Bildung zu hinterfragen - vom großen Aspekt (Föderalismus) bis hin zu den “kleineren”, aber nicht unwichtigeren Aspekten (z.B. Fächerstruktur, Klasseneinteilung).

3. Digitalität als kultureller Zustand der permanenten Veränderung

Digitalität muss als “nicht nur eine quantitative Veränderung, sondern vor allem auch eine qualitative” verstanden werden (Stalder, 2016, loc. 1482).
Digitalisierung liefert die technische Basis.
Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten eröffnen Chancen, ein “New Learning” zu etablieren. Dafür notwendig ist nicht nur ein Anerkennen der Veränderungen, sondern ein Anwenden der neuen kulturellen Praktiken. Bedeutung und Wichtigkeit des New Learning sind im Hagener Manifest genauer erläutert: Hier der Link zu Thesen, Inhalt und Unterzeichnern.

thesen_hagener_manifest

Ein einfaches Ersetzen analoger Prozesse in digitale ist kein Transformationsprozess. Im Gegenteil, ein solches Handeln verstärkt bereits überholte Arbeitsabläufe und verzögert Veränderungsprozessen.
Arbeiten und Lernen haben sich in der Digitalität verändert.
Workflows sind synchron und asynchron, kollaborativ und vernetzt. Workflows meint dabei besonders Lernprozesse, die sich nicht “allein im stillen Kämmerlein” als Auswendiglernen vollziehen, sondern die ko-konstruktiven und ko-kreativen Phasen in der Auseinandersetzung mit anderen Lernenden.
Dem konnektivistischen Aspekt beim Lernen muss mehr Bedeutung eingeräumt werden, denn

“Connectivism is driven by the understanding that decisions are based on rapidly altering foundations. New information is continually being acquired. The ability to draw distinctions between important and unimportant information is vital. The ability to recognize when new information alters the landscape based on decisions made yesterday is also critical.” (Siemens, 2006, S.4)

Fazit: Allein lässt sich nicht mehr arbeiten. Netzwerke sind die neue Teamarbeitsqualität - orts- und zeitunabhängig arbeiten, anpassbar und agil.

“Je stärker die Welt vernetzt, komplex und kollaborativ wird, desto notwendiger wird es, Fragen, Problem, Aufgaben und Herausforderungen mit einem interdisziplinären Ansatz anzugehen.” (Fadel et al., 2015, loc. 1852)

Dieses Arbeiten muss sich in den Lernprozessen widerspiegeln, muss die DNA des Lernens sein.
Denn das ist die natürliche Art des Lernens.
Dazu noch einmal Siemens:

“Chaos is a new reality for knowledge workers. … Unlike constructivism, which states that learners attempt to foster understanding by meaning making tasks, chaos states that the meaning exists – the learner's challenge is to recognize the patterns which appear to be hidden. Meaning-making and forming connections between specialized communities are important activities.” (Siemens, 2006, S.3)

Unterrichts- und Schulentwicklung können digitalisiert werden.
Schule und Bildung als institutionelle Strukturen können und müssen transformiert werden, um als Minimalziel - zeitgemäße Bildung für Lernende zu ermöglichen.
Jedoch sollte Bildung über ein “zeitgemäß” hinauszielen. Bildung muss zukunftsorientiert, zukunftsweisend sein.
Damit Bildungsprozesse den veränderten kulturellen Praktiken in einer Kultur der Digitalität Rechnung tragen, muss ein Arbeiten in der Digitalität eine Selbstverständlichkeit werden - sowohl für Lernende als auch für Lehrende.

Literatur:

Bloomberg, J. (2018).Digitization, Digitalization, And Digital Transformation: Confuse Them At Your Peril. Zugriff am 26.06.2021 unter https://moniquebabin.com/wp-content/uploads/articulate_uploads/Going-Digital4/story_content/external_files/Digitization%20Digitalization%20and%20Digital%20Transformation%20Confusion.pdf

Döbeli Honegger, B. (2021).DPCK stat TPCK. Zugriff am 26.06.2021 unter http://blog.doebe.li/Blog/DPCKstattTPCK

Fadel, Ch., Bialik, M. & Trilling, B. (2015). Die 4 Dimensionen der Bildung. Hamburg: ZLL21.

Gesellschaft für Digitale Bildung https://www.gfdb.de/didaktik-tpack-modell

Kerres, M. (2020).Bildung in der digitalen Welt: Über Wirkungsannahmen und die soziale Konstruktion des Digitalen. Zeitschrift MedienPädagogik 17 (Jahrbuch Medienpädagogik), 1–32. https://doi.org/10.21240/mpaed/jb17/2020.04.24.X.

Marres, N. (2017).Digitale Society. The Reinvention of Social Research._ Cambridge: Polity Press

Schulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (2018). Zugriff am 26.06.2021 unter https://mb.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Landesjournal/Bildung_und_Wissenschaft/Gesetze/Schulgesetz.pdf

Siemens, G. (2006). Knowing Knowledge Zugriff am 14.06.2020 unter https://archive.org/details/KnowingKnowledge

Stalder, F. (2016). Kultur der Digitalität. Berlin: Suhrkamp.

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DGIforum21 https://ibieler.com/blog/events/dgiforum21 blog/events/dgiforum21 Fri, 22 Oct 2021 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Am 28.und 29.10.2021 findet das DGI-Forum unter dem Titel "Informationsvermittlung in Zeiten der Distanz" statt. Ich beteilige mich mit einem Beitrag zum Schwerpunkt:
Information und Wissen in Organisationen und @home - Wie können Arbeiten und Lernen auch in Zukunft online und auf Distanz gelingen?

Das Programm der Tagung findet ihr hier: Programm

Im Beitrag werde ich auf zwei Projekte eingehen, die im Rahmen von DikoLa - Digital kompetent im Lehramt am ZLB der Martin-Luther-Universität entstanden sind.
Es handelt sich um die Projekte "L2-Netzwerk" und "train@trainer".

Im folgenden ein kurzer Videobeitrag zur Einstimmung auf den Beitrag.
Für das Video bitte Bild anklicken.

folie
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LMS - eine Antwort https://ibieler.com/blog/tools/lms-eine-antwort blog/tools/lms-eine-antwort Sun, 25 Jul 2021 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

tweet

Liebe Margarete,

Lernmanagementsysteme (LMS) als Zugang zu Unterrichtsprozessen - keine Frage, die man meiner Meinung nach einfach beantworten könnte.
Denn Lernmamagementsysteme versuchen - jedenfalls so, wie ich sie zur Zeit wahrnehme - nicht einfach nur Zugänge zu Unterrichtsprozessen für Lernende anzubieten. Im Moment erkenne ich vor allem die Ausrichtung der LMS auf die Organisation von Materialien und Verwaltungsprozesse (dann eher Bildungsmanagementsystem BMS) aus Sicht der Lehrenden.

Insofern würde ich zwei Unterscheidungen bei den LMS treffen:

a) im Moment an der Schulrealität ausgerichtete Machbarkeit
b) visionäre Fokussierung auf die durch selbstständig Lernende benötigten und miteinander vernetzbaren eigenen Lernumgebungen (siehe auch domain of one's own - für den Hochschul-Bereich hier nachzulesen)

Je stärker die Fixierung der Schule auf EIN Lermanagement und der damit verbundenen Verpflichtung, dieses von allen - Lernende und Lehrende - zu nutzen, beschneidet man die Möglichkeiten des (digitalen) Arbeitens. Kontrolle und Überwachung spielen meist eine große Rolle. (Stichwort proctoring)

Man sollte von Beginn auf darauf achten, Zugänge so anzulegen, dass nicht nur Lehrende über Workflow, Materialien und Tools für Lernende entscheiden, sondern dass immer auch Freiraum für kollaboratives Arbeiten, persönliche Bereiche und Bildung kleiner, unabhängiger Arbeitsgruppen für Lernende möglich ist.

Sicher ist dies alles eine Frage nicht nur der Entwicklung von a) nach b) (siehe oben). Alter und Vorwissen der Lernenden, aber auch Erfahrungen der Lehrenden spielen eine Rolle.
Man sollte LMS als fluides und mitwachsendes System verstehen und von Anfang an eine Weiterentwicklung im Blick haben.

LMS sind zur Zeit meist so konstruiert, dass sie die Unterrichtsstruktur der Gutenberg-Galaxis nachbilden. Dabei dominiert die Rolle der/s "auktorialen" Lehrenden, die/er Wissen, Methode, Werkzeuge, Medien und Lernpartner sowie Zeit und Ort vorgibt, am Ende mit einer Kontrolle des von ihr/m vorgeplanten Tests wartet.
Schülerzentriertes, projektbasiertes Lernen in offenen zeitlichen und räumlichen Strukturen passt offensichtlich nicht mit einer solchen rigiden LMS-Struktur zusammen.
Deshalb sollte man vor Auswahl eines LMS Schul- und Unterrichtsentwicklung in den Blick nehmen und die eigenen Prioritäten und Entwicklungsschritte und -zeiträume als Auswahlkriterien miteinbeziehen.

Vor ca. 6 Jahren hatte ich mit cloudschool gearbeitet. Hier die Erfahrungen. Dabei hatte ich das Tool für mich gewählt, um den eigenen Workflow im Schulkontext besser zu strukturieren und ihn für Schüler:innen zu öffnen.

Hilfreich und anregend kann auch die Lektüre des folgenden Artikels sein:
Tools that teach lessons for critical instructional design

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#eduretreat2021 https://ibieler.com/blog/events/eduretreat2021 blog/events/eduretreat2021 Sun, 11 Jul 2021 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Talking about the Future of Education

The 1st International Education Forum Gamlitz - 9 -11 July, 2021

Educators from different European countries meet in the beautiful town Gamlitz to think and discuss challenges of education as well as possible solutions.
Under the headline "Retreat to Better Strike" we came together to find inspiration and motivation by exchange our ideas in an environment of local, regional and international exchange and research.
Thoughts were flowing. Different views were a great feedback and push us to think about new ways or better said: levers we could use to activate teachers' learning and changes in the whole field of education.

Challenges in education are always an expression of social grievances. The transmission of cultural and educational knowledge, skills and attitudes is the task of the new founded association (founded by Josef Huber) and this association wants to contribute to the further development of education. Not in the sense of improvements or revisions and adaptations of curricula, not in small changes. The solution lies in a different, new type of learning.

First questions were introduced under the following headlines:

  • Critical Thinking and Questioning
  • Constructive and Honest Communication
  • Sustainable Production and Value Creation
  • Responsible Autonomous Action
  • Living Together as Human Beings with Equal Rights and Responsibilities
  • Pedagogy: Learning with Motivation and Curiosity

Here are some visual impressions of our #eduretreat2021 - please click on the photo for a short presentation.

gamlitz
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Schule hacken? Lernen hacken! https://ibieler.com/blog/edu/schule-hacken-lernen-hacken blog/edu/schule-hacken-lernen-hacken Sun, 13 Jun 2021 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

In den letzten Tagen kochten die Diskussionen auf Twitter hoch.
Anlass ist der 2. #wirfürschule-Hackathon.
Ich war im letzten Jahr dabei. Aus diesen Erfahrungen resultierend wollte ich mich nicht wieder engagieren. Ich war auch zu müde, um an diesen Diskussionen teilzunehmen. Bis ich mich dann doch verpflichtet fühlte, auf einen Tweet zu reagieren:

tweet_hackathon

Nun stört mich wiederum meine geäußerte Kritik - denn sie macht auch durchaus positive Erkenntnisse der Teilnahme nicht sichtbar und bietet auch keine Alternative.
Das will ich hiermit ändern. Hier also meine 2 Anmerkungen:

positive Erkenntnisse aus der Teilnahme:

Ich habe viele engagierte Menschen kennengelernt. Austausch war zahlreich, sicher sehr hektisch innerhalb der Slack-Kanäle (auch eine Erfahrung), aber auch motivierend und einigen wenigen Fällen sehr positiv und über die Zeit hinaus tragend.
Als einen weiteren positiven Aspekt habe ich im Nachhinein die Vorgehensweise des Hackathons empfunden. Diese Einblicke in die Abläufe fand ich für mich sehr interessant - nicht immer im positiven Sinn, aber eben lehrreich. Manchmal ist es auch hilfreich, zu sehen, wie etwas nicht funktionieren sollte. Daraus kann man viel lernen - Stichwort: Fehlerkultur. ;)

Alternative

Nun ist es nicht gut, nur zu meckern - was würde ich also anders machen? Wo sehe ich Chancen?

Das Anliegen, Schule verbessern zu wollen, ist eines, das offensichtlich breite Resonanz in der Gesellschaft findet. Viele Akteure lassen sich aktivieren.
Ich finde trotzdem, dass der Ansatz der Verbesserung der Lernprozesse der bessere wäre.
Schule als Institution und Organisation existiert in sehr eng vorgegebenen Strukturen. Es sollte erst im zweiten Schritt darum gehen, diese Strukturen zu ändern bzw. vollziehen sich diese Veränderungen als Ergebnis der Umgestaltung der Organisation der Lernprozesse.

Grundlage aller Veränderungsprozesse ist das Verständnis, wie Lernen in der Kultur der Digitalität (vgl. Stalder, 2016) ablaufen kann, welche Veränderungen jetzt angestoßen und umgesetzt werden müssen.
Da Schulen als Netzwerkknoten in dieser Bildungslandschaft funktionieren, sollte auch darauf eingegangen werden, die einzelnen Netzwerkknoten zu entwickeln. In all ihrer Heterogenität.
"Schule hacken" müsste also eigentlich heißen "Lernen hacken" und in jeder Schule, die sich beteiligen möchte, stattfinden.
Diese zentrale Woche, kann meiner Meinung nach auf Schulebene viel besser genutzt werden, um

  • die Probleme vor Ort
  • mit den Lehrkräften und den Schüler*innen und sicher auch, wenn gewünscht und möglich,
  • mit anderen Akteuren aus dem Bildungsbereich
    zu nutzen.

Neben den Netzwerkknoten Schulen dürfen auch nicht die anderen bildungspolitischen Institutionen wie Landesinstitute, Schulämter und Bildungsministerin vergessen werden.
Denn hier sitzen diejenigen, die Strukturen vorgeben, die eine Veränderung/Weiterentwicklung der Lernprozesse an die Kultur der Digitalität behindern oder ermöglichen können. Sie müssten einbezogen werden in den Prozess des Lernen-Hackthons.
Am besten wäre, wenn sie den "Lead" übernehmen. Denn hier - auf dieser institutionellen Ebene muss der "Change" verstanden werden. Hier muss sich die Ermöglichungskultur etablieren und endlich die Verhinderungspolitik verdrängen.
Hier muss begriffen werden, was hinter den Begriffen Referentialität, Algorithmizität und Gemeinschaftlichkeit und deren Bedeutung für die Bildung steht.

Wir sollten Bildung also von staatlicher Seite aus zukunftsorientiert gestalten. Inhalte, Fortbildungen, Arbeitsabläufe - Strukturen müssen in jeder Hinsicht flexibilisiert, weniger hierarchisch und stärker vernetzt entwickelt werden.
Daran können viele Akteure beteiligt werden, denn viel Unterstützung ist notwendig. Wichtig ist, dass sich Akteure beteiligen, nicht aber das System gestalten. Sie werden entsprechend der unterschiedlichen Bedarfe und Herausforderungen angefragt, einbezogen und beteiligt.
Der Aspekt des Leadership fehlt mir im Moment. Der ist nicht vorhanden - auf allen Ebenen nicht. Deshalb auch dieser starke Druck aus kommerzieller Seite, denn hier stößt man in ein freies Feld und sieht die eigenen Chancen.

Das Bildungssystem kann der #wirfürschule Hackathon nicht verändern. Das scheint ja noch nicht einmal auf Bundesebene geleistet werden zu können - dank der föderalen Struktur.
Die klare zukunftsorientierte Ausrichtung - die nicht auf Bewahrung und Verstärkung einer konservativen pädagogischen Haltung, die auf starker Wissensvermittlung fokussiert, ausgerichtet ist, muss gesetzt sein. Das vermisse ich zur Zeit - eine klare Kommunikation, eine starke Haltung, eine eindeutige Position. Die fehlt - und das macht die Lage im Bildungsbereich schwierig.

Und Unternehmen im Bildungssektor können sich doch gern engagieren - sie können unterstützen. Gerade in dieser Zeit der Transformation ist eine breite Beteiligung wünschenswert. Sie können allerdings nicht bildungspolitische Strukturen verändern.
Das wir auf diesem Gebiet Nachholbedarf haben ist unbestritten, aber eine Frage, deren Antwort meiner Meinung nach nicht Unternehmen zusteht - auch wenn die Politik da gerade eine Leerstelle offen lässt.

Hier dazu ein, wie ich finde, treffendes Zitat aus einem wunderbaren Text von Felicitas Macgilchrist (absolute Leseempfehlung):

"Steuerungs- und Entscheidungsprozesse, die einer öffentlichen und demokratischen Diskussion unterzogen sein sollten, werden so zunehmend von Akteuren aus der Privatwirtschaft getroffen, da diese 'Gestaltung' versprechen."

Stalder, F. (2016). Kultur der Digitalität. Berlin: Suhrkamp.

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Kollaboration vs. Kontrolle https://ibieler.com/blog/edu/kollaboration-vs-kontrolle blog/edu/kollaboration-vs-kontrolle Thu, 15 Apr 2021 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Die @Bildungspunks hatten zum Thema "Kollaboration statt Kontrolle" nach Beiträgen gefragt.

Ich finde es schwierig, diese beiden Begriffen als Paar aufzufassen. Warum ich das so einschätze und warum meine neue Formulierung "Kollaboration und Dokumentation" heißt, habe ich in folgender Präsentation dargestellt:

Für die Präsentation bitte das Bild anklicken.

kollaboration
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Hybride Lernarrangements https://ibieler.com/blog/edu/hybride-lernarrangements blog/edu/hybride-lernarrangements Tue, 23 Feb 2021 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Die Bildungspunks fragen in der derzeitigen Beitragsparade nach Aufgabenformaten in hybriden Lernarrangements. Genauer gesagt, wird nach Veränderungen gefragt.

Veränderungen bedeuten nicht immer alles von Grund auf neu zu konzipieren, alte Formate für nichtig zu erklären. Eine Anpassung ist notwendig - eine Analyse der neuen Bedingungen, ein Abwägen der neuen Möglichkeiten und Mut, neue Wege zu gehen und alte (gedankliche) Grenze zu überwinden.

Hybrid meint die Kombination - Altes und Neues soll im Miteinander zu einer Weiterentwicklung führen. Meine Gedanken zu hybriden Lernarragements hatte ich schon vor einiger Zeit in einer Präsentation zusammengefasst. Aktuell sind sie immer noch. 😉

Hier noch einmal zum Nachlesen:
(Für die Präsentation bitte das Bild anklicken.)

hybride-la

Und für eine spezielle Verknüpfung mit den Sustainable Development Goals (SDGs) kann in einem anderen Blogbeitrag nachgelesen werden: https://ibieler.com/blog/edu/hybrid-projekt-sdgs

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Rezension "Hybrides Lernen" https://ibieler.com/blog/events/rezension-hybrides-lernen blog/events/rezension-hybrides-lernen Tue, 23 Feb 2021 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Die Lektüre des Buches "Hybrides Lernen. Zur Theorie und Praxis von Präsenz- und Distanzlernen" von Wanda Klee, Philippe Wampfler und Axel Krommer war für mich eine Bereicherung und ist eine Empfehlung für angehende als auch bereits langjährige Lehrpersonen.

Warum könnt ihr hier nachlesen 👇
(Für die Präsentation bitte das Bild anklicken.)

rezension
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Hybrid & Projekt (SDGs) https://ibieler.com/blog/edu/hybrid-projekt-sdgs blog/edu/hybrid-projekt-sdgs Wed, 16 Dec 2020 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Die Beitragsparade der @bildungspunks für den November 2020 stand unter der Thematik "Projektbasierter Unterricht".

Ich sehe in der Projektorientierung großes Potential für die didaktische Weiterentwicklung von bisherigen Unterrichtskonzepten. Und in den Sustainable Development Goals (SDGs) sehe ich die Möglichkeit, dieses Potential inhaltlich zu hinterlegen und zielgerichtet an den wichtigen Themen unserer Zeit mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, die so aktiv an die demokratische Mitgestaltung der Gesellschaft herangeführt werden können.

Für die Präsentation bitte Bild anklicken.

hybrid_projekt

Die Präsentation soll eine Anregung und Ermutigung sein, sich mit den SDGs im Schulkontext auseinanderzusetzen und dadurch neben der wichtigen inhaltlichen Beschäftigung auch die Chancen zu nutzen, die die Projekte für die Öffnung von Unterricht hinsichtlich der starren Grenzen bieten:

  • fächerübergreifend
  • kollaboratives Arbeiten
  • Teamstrukturen vs. Klassenstrukturen
  • zeitliche Flexibilität und asynchrones Arbeiten
  • eigenverantwortliches, selbstorgansiertes Lernen
    ...

Nutzt die Möglichkeiten!

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DED 2020 https://ibieler.com/blog/events/ded-2020 blog/events/ded-2020 Sun, 15 Nov 2020 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

COVID-19 ändert eine Menge in diesem Jahr. Tatsächlich und in unseren Köpfen.
Krisensituationen verursachen nicht nur Veränderungen, sie wirken wie ein Brennglas und zeigen Fehler und Versäumnisse deutlicher als bisher.

Gleichzeitig bietet sich jetzt die Chance Bisheriges zu hinterfragen und an die neuen, veränderten Bedingungen anzupassen. Dies trifft meiner Meinung nach besonders auf den Bildungssektor zu.

Aber es soll nicht darum gehen, auf die Krise mit Anpassung zu reagieren, sondern um eine Weiterentwicklung mit Weitblick - um ein Einstellen auf Bedingungen, die Lernende befähigen, selbstbestimmt und auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet, ihr Leben nach der Schule zu meistern.
Und hier liegt bereits eines der grundlegenden Probleme: das sich nicht mehr deckende Verständnis von Schule und Lernen in unserer Gesellschaft. Hier klafft eine Lücke zwischen Organisation, Betreuung und Verwaltung einerseits und dem Lernen als ko-konstruktiver, kollaborativer und vor allem konnektivistischer Prozess andererseits.
Auch wird durch die Gleichsetzung von Schule und Lernen das Begreifen von Lernen als lebenslanger Prozess behindert. Mit dem Durchlaufen der Schule und dem Abschluss mit einer Prüfung wird suggeriert, man hätte Lernen abgeschlossen.

Es geht also um eine - tja was eigentlich: Reform oder Revolution (ich verrate hier mal: ich tendiere zu Letzterem😉) - des Bildungssystem - mit dem Ziel, ein Lernen unter den Bedingungen der Digitalität zu ermöglichen und gestalten zu können. Dieses New Learning wird durch alte hierarchische Strukturen, ein enges bürokratisches Korsett und lange Entscheidungsinstanzen verhindert.
Um dem New Learning auch die Bedingungen zu schaffen, die es benötigt, sind tiefgreifende Umgestaltungsprozesse nicht nur allein im Bildungsbereich notwendig. Dieses Thema ist auch vom Hagener Manifest aufgegriffen worden und wird dort am 26.11.2020 im Rahmen eines Workshops diskutiert werden.

Mein Input zum DED 2020 ist auch vor dem Hintergrund des Verständnisses von New Learning zu sehen und stand unter dem Titel "Digital Lernen von Morgen". An dem Titel kann und soll man sich reiben. Warum habe ich versucht zu zeigen. Hier nur so viel: "digitales Lernen" gibt es nicht (wurde schon so oft und von so vielen dargelegt) und "von morgen" finde ich unzutreffend und würde umwandeln in "schon heute für morgen".

Die Folien zum Input gibt es hier zum Nachschauen.
ded_2020_11_ppp

digitales_lernen_von_morgen

(Hinweis: Folien, nicht zum Nachlesen gedacht. 😉)

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Beziehung (im) Lernen https://ibieler.com/blog/edu/beziehung-im-lernen blog/edu/beziehung-im-lernen Sun, 11 Oct 2020 00:00:00 +0000 Das Thema der Bildungspunks-Beitragsparade lautet "Beziehungen pflegen im Distanzunterricht". Ich möchte meine Gedanken dazu teilen.

Die Thematik habe ich etwas freier ausgelegt und möchte nicht nur auf den Distanzunterricht fokussieren. Die Aussage: man kann nicht nicht kommunizieren (Watzlawick) lässt sich auch auf den Bildungskontext und die Beziehung zwischen Lernenden und Lehrenden übertragen. Es gilt: Man kann nicht keine Beziehung haben.

Da der Distanzunterricht hoffentlich bald als normaler Bestandteil neben dem Präsenzunterricht zur Bildung gehört, muss Beziehungspflege als integraler Bestandteil gesehen werden. Und gerade in den Zeiten von Schulschließungen hat sich gezeigt, dass die Arbeit an einem vertrauensvollen Verhältnis nicht erst dann beginnen darf.

Im Folgenden findet sich eine kurze Zusammenstellung meiner Sichtweise, die auch einige Formatvorschläge enthält, die zum Aufbau und zur Stärkung der Beziehungen zwischen Lernenden und Lehrenden beitragen könnten:

Für die Präsentation (externer Link) bitte Bild anklicken.

beziehungen_praesentation
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Hagener Manifest https://ibieler.com/blog/events/hagener-manifest blog/events/hagener-manifest Sat, 03 Oct 2020 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Lernen neu denken. Das Hagener Manifest zu New Learning.

Wie wollen, wie können, wie müssen wir zukünftig lernen? - Die Fernuni Hagen als Initiatorin des Hagener Manifests stellt die richtige Frage und zieht folgendes Fazit:
"Unsere Vorstellung vom Lernen, unser Lernbegriff muss sich wandeln.
Wir halten es deshalb für überfällig, ein grundlegend neues Verständnis vom Lernen zu entwickeln.“

In 12 Thesen ist festgehalten, was #NewLearning ausmacht. Ausführlich HIER nachzulesen.

Die Kultur der Digitalität durchzieht alle Bereiche der Gesellschaft und erfordert, sich mit den daraus resultierenden neuen Herausforderungen, auseinanderzusetzen. Die Fragen nicht nur der Auswirkungen von Algorithmizität, Referentialität und Gemeinschaftlichkeit (vgl. Stalder 2016), sondern auch des Umgangs mit diesen neuen Strukturen sind besonders im Bildungsbereich mit seinem zukunftsweisenden Charakter von zentraler Bedeutung.

Ich hatte das Privileg mitwirken zu dürfen und möchte an dieser Stelle mein Statement, das auf den Bereich der Lehrer:innenbildung fokussiert, teilen:

Demografischer Wandel, Globalisierung und Digitalisierung beeinflussen die Gesellschaft in allen Bereichen schon seit den 1990ern. Da Wirtschaft agiler reagiert als der BiIldungsbereich, etablierte sich der Begriff New Work, von dem New Learning abgeleitet ist, früher. New Work lenkt den Fokus unter anderem auf Führungsstil, Arbeitszeitmodelle und Arbeitsformen. Diese mussten der Agilität und Diversität unter den Bedingungen der Digitalität angepasst werden. So wie die technologische Entwicklung für die Arbeitswelt 4.0 neue Räume für Kollaboration und Anreize eröffnete, so ist dies auch für Bildungsprozesse möglich. Potentiale müssen erkannt und genutzt werden, dies wird momentan im Bildungsbereich, speziell in der Lehrer:innenbildung, von strukturellen Barrieren behindert. Die dreiphasige Lehrer:innenbildung (Studium, Referendariat, berufliche Tätigkeit) krankt weniger an der Gliederung der Phasen als an deren fehlender Kommunikation und Abstimmung untereinander. Von der Theorie zur Praxis mit einer begleiteten Übergangsphase ist ein durchdachtes Konzept, das aber an hierarchischen Strukturen scheitert, die eine notwendige Kollaboration und Verzahnung sowie die dringend notwendigen Anpassungen an die Kultur der Digitalität verhindern. Politische Entscheidungsträger tun so, als könnten sie die digitale Transformation aussitzen und die Veränderungen ignorieren. Wandel in der Bildung erfordert eine neue, agilere und flachere Struktur, deren Basis ein Growth Mindset ist.

8-Punkte-Vorschlag für eine zukunftsorientierte Lehrer:innenbildung:

  1. Neugliederung des Studiums in Anlehnung an Medizinstudium (Vorclasses, Classes, praktisches Jahr)
  2. curriculare Verankerung digitalisierungsbezogener Kompetenzen in allen Bereichen des Studiums
  3. fächerübergreifende Ausbildung, die auf New School vorbereitet (keine Fächer, keine Klassen, keine Noten)
  4. für mehr Bildungsgerechtigkeit keine schulformbezogene Ausbildung, sondern alters- bzw. anforderungsgemäß - Orientierung erst nach der 2. Phase (siehe 1.)
  5. Stärkung des Mentoring im Referendariat gegenüber Studienseminaren, die als Blended Learning mit Coaching-Funktion unterstützen
  6. phasenübergreifendes ePortfolio - ersetzt im Referendariat die Benotung und dient als Bewerbungsgrundlage
  7. Unterrichtsverpflichtung senken, um einen Teil, der u.a.für Fortbildung, kollaborative Vorbereitung, Team Teaching, Projektbegleitung eingesetzt wird
  8. 5jährige Berufseingangsphase - weniger verpflichtende Unterrichtsstunden, mehr Coaching und Fortbildung

Hier die Möglichkeit, das Hagener Manifest zu unterzeichnen: Link zum Unterzeichnen

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Stalder, F. (2016). Kultur der Digitalität. Berlin: Suhrkamp.

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Commons School https://ibieler.com/blog/edu/commons-school blog/edu/commons-school Sun, 09 Aug 2020 00:00:00 +0000 Quo vadis Bildung?

Bildungsstrukturen haben sich seit der Etablierung des Systems Schule kaum verändert. Die Veränderungsgeschwindigkeit technischer Prozesse hat exponentiell zugenommen. Auch Gesellschaft mit allen Bereichen folgt dieser Dynamik.
Hier ein kurze Animation, die die Geschwindigkeit der Veränderungen verdeutlicht.

Was passiert, wenn die alten Strukturen Entwicklung und Veränderung behindern, ist für den Bildungsbereich im Verlauf der Corona-Krise deutlich geworden. Die Bereitschaft zur Veränderung ist auf institutioneller Ebene kaum zu erkennen. Es herrscht ein System der Selbsterhaltung - wenig innovativ, nicht mutig, ohne positive Fehlerkultur, mit langsamen (nicht mehr zeitgemäßen) bürokratischen Strukturen, die Kommunikation und Kollaboration behindern statt zu unterstützen.

Lösungsmöglichkeiten?

In Anlehnung an Stalders "Kultur der Digitalität" lassen sich beide beide Lösungsmöglichkeiten - postdemokratische Strukturen und Commons - auf Bildung übertragen.

postdemokratische Strukturen

Dem Bildungssystem wird eine Umgebung, ein Handlungsspielraum vorgegeben, in dem sich die Schulen als Institutionen und der Einzelne zurechtfinden muss. Beteiligten wird das Gefühl vermittelt, "frei und eigenverantwortlich zu handeln". Politik entscheidet, legt den Möglichkeitsraum der Handlungen fest. Schulen müssen diesen füllen und es wird der Eindruck erweckt, als hätten sie eine Fülle von Handlungsmöglichkeiten. Gleichzeitig wird ihre Machtlosigkeit deutlich, wirkliche Veränderungen anzugehen und entsprechende Entscheidung zu treffen, denn "die Handlungsoptionen sind schon vorstrukturiert, dass die Wahl keine freie mehr ist".

Fazit:

Haben wir 😉

Commons

Commons sind die von Stalder als "gemeinschaftliche Formationen" bezeichnete Strukturen, die in drei Dimensionen unterschieden werden:

common pool resources - darunter sind die gemeinsam genutzten Güter zu verstehen: für den Bildungsbereich - Schulgebäude, Ausstattung
Bewirtschaftung dieser Güter von den Commoners (= alle an Bildungsprozessen Beteiligte), die "Ressourcen herstellen, nutzen und pflegen": für den Bildungsbereich - Unterricht, Lehren und Lernen
"Formen des 'Commoning'" - "Praktiken, Normen und Institutionen, die von den Gemeinschaften entwickelt werden": für den Bildungsbereich - entstehenden Materialien, Konzepte, Werkzeuge, ...

Entscheidender Unterschied zu postdemokratischen Strukturen ist die "direkte soziale Kooperation", die bestimmender Faktor dieser gemeinschaftlichen Formationen ist und diese strukturiert. Gerade diese "Verwaltung", auf Kommunikation und Kollaboration beruhend, lässt sich mit und durch digitale Technologien ermöglichen und weiterentwickeln. Informationsaustausch, kollegiale Treffen zur Abstimmung der Prozesse lassen sich effektiv in digitaler Form realisieren, und verstärken das gegenseitige Vertrauen, das in Präsenztreffen aufgebaut wird. Funktionierende Beziehungen sind die entscheidende Grundlagen für ein Funktionieren der Commons.

Für Schule bedeutet das, dass die einzelne Schule über ihre Ausrichtung unter Beteiligung aller entscheidet. Konzepte, Werkzeuge, Inhalte, Abläufe werden beraten, getestet, weiterentwickelt. Kooperationen mit anderen Schulen ergeben ein System, dass sich selbst unterstützt, entwickelt und für verschiedene Bedarfe die unterschiedlichen Angebote bereitstellt, ohne durch Zentralisierung eine Verallgemeinerung und damit Einengung aufzubauen.

Fazit:

Die Entwicklung der Bildung scheitert heute weniger an fehlenden Ideen als an überkommenen und veralteten Strukturen.
Ideen sind vorhanden - hier nachzuschauen. Viele Kolleg:innen haben ihre bereits erprobten Vorschläge als Kurzstatements zusammengefasst als Antwort auf den Aufruf von Christian Füller: "45 Sekunden Neue Schule statt 45 Minuten still sitzen".

Endlich die vorhandenen Potentiale zulassen und die Breite umsetzen.
Bildungsstrukturen an Erfordernisse anpassen - nicht umgedreht!
Technologische Möglichkeiten nutzen.

Und um eine erfolgreiche Neustrukturierung umsetzen zu können, ist auch eine Neustrukturierung des Lehrerbildung in allen Phasen - von Lehramtsstudium über das Referendariat bis hin zur Fort- und Weiterbildung - notwendig. Jetzt.

(Alle Zitate aus Stalder, F. (2016). Kultur der Digitalität. Berlin: Suhrkamp.)

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Hybridität https://ibieler.com/blog/edu/hybriditaet blog/edu/hybriditaet Fri, 17 Jul 2020 00:00:00 +0000 Hybridität von Lernen und Schule?

Hybridisierung heißt für mich nicht einfach Vermischen, sondern strategische und selektive Aneignung von Bedeutungen, Raum schaffen für Handelnde, deren Freiheit und Gleichheit gefährdet ist.
("Migration führt zu 'hybrider' Gesellschaft. Homi K. Bhabha im Interview mit Lukas Wieselberg, in: ORF Science, 09.11.20079)

Ausgehend von diesem Verständnis von Hybridisierung, das sich auf kulturelle Hybridität bezieht, möchte ich versuchen, dieses Konzept auf Bildung und Unterrichtskonzeption zu übertragen.

Hybridisierung als Prozess - Hybridität als Zustand

Die COVID19-Pandemie hat Bildung für einen gewissen Zeitraum vor die neue Realität des sogenannten Fernunterrichts gestellt. Schulschließungen führten zur abrupten Einstellung des Präsenzunterrichts. Distanzlernen war die neue Unterrichtsform - ohne Vorbereitung für alle. Weder Schüler:innen noch Lehrer:innen hatten Erfahrungen und konnte sich darauf angemessen einstellen.

In der Phase des sogenannten Hybridunterrichts gab und gibt es ein Nebeneinander von Präsenztagen in der Schule und Lernen, das zu Hause geleistet werden soll.

Auch das neue Schuljahr wird in dieser Teilung gedacht. Was fehlt, ist die "strategische und selektive" Vermischung von Präsenz- und Distanzlernen.
Das liegt meiner Meinung nach daran, dass man die Bedeutung von Schule und Unterricht noch nach den herkömmlichen Kriterien und mit dem Verständnis des auf Anwesenheit basierenden Lernens definiert.

Seit den Anfängen der schulischen Bildung wurde Lernen auf den Lehr-Lernprozess im Klassenraum und den selbstständigen Lernprozess zu Hause aufgeteilt. Es gab und gibt den von der Lehrperson geplanten, strukturierten Unterricht und die von der Lehrperson erteilten Hausaufgaben, die die Schüler:innen zu Hause allein abarbeiten.

Diese beiden Aspekte wurden als getrennte Bestandteile eines Lehr-Lernprozesses betrachtet, die sich ergänzten, aber selten vermischten.

Hybridität geht über einfaches Abwechseln und Neuanordnen der Teilbereiche hinaus.
Ähnlich dem Remixen in der Musik entsteht durch die Neuabmischung eine neue Version. Basis sind und bleiben die verschiedenen "Spuren", die neu variiert oder auch mit anderen Elementen angereichert werden können. Ergebnis ist eine Weiterentwicklung der bestehenden Elemente.
Der im Eingangszitat erwähnte neue „Raum ... für Handelnde“ kann durch eine Verschmelzung von analogen und digitalen Konzepten erschaffen werden, wenn dieser Prozess mit einem Verständnis der Kultur der Digitalität (vgl. Stalder 2016) einhergeht.

Der Prozess der Hybridisierung sollte jetzt ablaufen, verstärkt durch die Corona-Krise, durch die deutlich wurde, wie eng analoge und digitale Welt bereits verzahnt sind, aber auch wie heterogen diese Verzahnung aussieht - bezüglich Hardware, Methoden, Verständnis, Kompetenzen und Haltung.
Der Prozess muss begleitet und reflektiert werden. Für die einzelnen Akteure (Schulen, Lehrer:innen) kann es keine allgemeingültigen Vorgaben geben, da die Bedingungen und Voraussetzungen zu unterschiedlich sind.

Die Ergebnisse werden ebenfalls eine Vielfalt von Möglichkeiten zeigen, die der Heterogenität der Bildungslandschaft des 21. Jahrhunderts entsprechen. Nichts wird sich in einzelne wenige Formen pressen lassen und nichts wird unverändert bleiben. Hybridisierung ist ein fortlaufender und sich immer neu gestaltender Prozess.
Bhabha beschreibt in seinem Buch „Die Verortung der Kultur“ (1994) die problematischen Effekte, die beim Aufeinandertreffen mehrerer Kulturen entstehen. Wie beim Beispiel der Kulturen versucht die Gutenberg-Galaxis mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln sich als „Leitkultur“ darzustellen. Sie versteht sich, um im Bild von Bhabha zu bleiben, als territoriale Macht mit Heimrecht. Das Digitale wird als Eindringling begriffen, der sich unterzuordnen hat. Gleichzeitig suggeriert die Bezeichnung der analogen Welt der Gutenberg-Galaxis als Leitkultur eine Diversität und Offenheit, die so nicht stimmt. Man lässt das digitale Element zu, aber weist ihm eine untergeordnete Rolle zu.

Für Bildung ist diese Haltung fatal. Digitalität ist kein neuer, kleiner Bestandteil, der sich dem Leitmedium des Buches unterordnen kann. Algorithmizität, Referenzialität und Gemeinschaftlichkeit durchziehen alle Bereiche der Gesellschaft, auch die Bildung, die im Sinne des Bildungs- und Erziehungsauftrags eine besondere Verantwortung gegenüber den zukünftigen Generationen besitzt und deshalb eine aktive und zukunftsorientierte Auseinandersetzung mit Erstellung, Nutzung und Teilen digitaler Medien ermöglichen muss.

Im Prozess der Entwicklung und des Aushandelns muss die Vorstellung der territorialen Hegemonie überwunden werden.
Denn sowohl Multikulturalität als auch der vermeintliche Widerspruch zwischen analog und digital lassen sich nicht mehr geographisch oder institutionell verorten. Bhabha wählt die Methapher des „verknoteten Subjekts“, um deutlich zu machen, dass Prozesse der Hybridisierung sich in die Personen verlagert haben. Die individuellen Prozesse und die Heterogenität in allen gesellschaftlichen Bereichen lassen sich nicht ignorieren und auch nicht immer bündeln.

Lernen wird unter den Bedingungen der Digitalität selbstverständlich eine Hybridisierung analoger und digitaler Elemente leisten müssen. Soll dies erfolgreich geschehen, muss dieser Prozess über eine Aufteilung der analogen und digitalen Elemente im Sinne einer Zuordnung zu Orten (Schule = analog, Distanzlernen = digital; Unterricht = Präsenz = analog, Hausaufgaben = Distanz = digital) hinausgehen.

Der neu zu kreierende Raum, in dem analog und digital gemeinsam, sich gegenseitig stützend und ergänzend, stattfindet , muss die Grundlage für Unterrichtskonzeption und Schulentwicklung sein und das neue, zukunftsweisende Verständnis von Bildung umsetzen.

Literatur:
Bhabha, H. (2000). Die Verortung der Kultur. Deutsche Übersetzung von Michael Schiffmann und Jürgen Freudl. Mit einem Vorwort von Elisabeth Bronfen (Stauffenburg Discussion) Tübingen: Stauffenburg.

Stalder, F. (2016). Kultur der Digitalität. Berlin: Suhrkamp.

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Working Out Loud https://ibieler.com/blog/edu/working-out-loud blog/edu/working-out-loud Sat, 20 Jun 2020 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Working Out Loud ist eins von vielen Buzzwords, die gerade immer wieder durch meine Timeline ziehen.

Neugierig bin ich geworden, nachdem ich einen kurzen Blick in das von John Stepper entwickelte Konzept geworfen hatte. Aber es ist immer schwer etwas einzuschätzen, was man nicht selbst ausprobiert hat.

Nachdem nun mein erster WOL-Circle zu Ende geht, hier sowohl ein kleiner Einblick zu Inhalten und Ablauf, als auch ein Rückblick und Fazit:

Ich finde, die Methode des Working Out Loud besitzt großes Potential für die Lehrer:innenbildung. Dies beruht vor allem auf dem Unterstützungscharakter der Circle-Arbeit. Beziehungen und Netzwerke werden gestärkt.
Die Teilnehmer:innen bauen ihre Kompetenzen im Bereich Kommunikation aus und werden sensibilisiert für Feedback und Reflexion.

Ich kann nur empfehlen, selbst einen WOL-Circle zu gründen und sich die Zeit zum Test zu nehmen.

Für die Präsentation bitte auf das Bild klicken.

wol
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Hackathon, Barcamp & Co. - Chancen und Risiken https://ibieler.com/blog/edu/hackathon-barcamp-co-chancen-und-risiken blog/edu/hackathon-barcamp-co-chancen-und-risiken Tue, 16 Jun 2020 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Die Bildungsinitiativen schießen aus dem Boden. Es ist ein starker Wunsch nach Veränderung unter allen Beteiligten im Bildungsbereich zu spüren.
Dies gefällt mir, das begrüße ich sehr.

Gleichzeitig sind auch Schwierigkeiten für die nächsten Schritte hinsichtlich der Weiterentwicklung des Bildungssystems festzustellen.
Es ist gelungen, viele Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern zu beteiligen. Die unterschiedlichen Blickwinkel sind eine großartige Ausgangsbasis, die es für die Weiterentwicklung bzw. Neuentwicklung von Schule zu nutzen gilt.

Deutlich wurde aber auch, dass es sehr viele engagierte Beteiligungen bei events wie zum Beispiel dem Hackathon #wirfürschule gab, aber das innovative Potential doch eher begrenzt war.

Woran lag das?

Viel zu oft wird noch im Rahmen der alten Schulstrukturen gedacht.
Kleine Lösungen für kleine Probleme stehen auf der Agenda ganz oben. Diese Lösungsansätze sind in Zeiten der Transformation wichtig, um Übergänge gestalten zu können.
Aber sie reparieren nur am bestehenden System, um für dessen Aufrechterhaltung zu sorgen.

Für Visionen sollten wir größer denken.
"Es darf nicht darum gehen, jetzt zurück in die Schulen von gestern zu gehen. Wir müssen in die Schulen von morgen."

Andreas Schleicher zeigt mit diesem Statement den Weg, in den die derzeitigen Veranstaltungen führen müssen.
Alle, die sich aufmachen zu #schuleneudenken, sollten nicht aus den Augen verlieren, dass es um mehr gehen muss als um Schönheitskorrekturen.

Nur wer hoch zielt, kann weit entfernte Ziele treffen.

Die Anpassungen erfolgen auf dem Weg zur Vision.

Visionen müssen die Zukunft im Blick haben, das noch nicht Erreichte anvisieren und über das noch nicht Mögliche nachdenken.

Dazu gehört auch, sich von bisherigen Strukturen zu lösen und ohne Beschränkungen auf der Grundlage neuer technologischer Entwicklungen, zukünftige Chancen und Entwicklungen abzuschätzen und sich - und vor allem die nächste Generation - darauf vorzubereiten.

Visionen sind Arbeit

Jens Lindström @KaeptnKeks hat das in einem Tweet auf den Punkt gebracht:

tweet_jens

An Visionen zu arbeiten setzt voraus, dass man aktuelle Entwicklungen im Blick hat und das viel gerühmte und schon fast überstrapazierte growth mindset besitzt.
Im 21. Jahrhundert lässt sich diese Haltung, die nebenbei bemerkt eine grundlegende für alle Lehrende sein muss, nur über dieses "über den Tellerrand arbeiten" realisieren: networking.

Das vernetzte Arbeiten ist die Basis des Lernens unter den Bedingungen der Kultur der Digitalität.

Darum:

Vernetzt euch - für einen Austausch, der Visionen anschiebt, Möglichkeiten auslotet, ambitionierte Ziele formuliert.

Nächste Chance zur Vernetzung und zum Engagement: 20.06.2020 - digitalitaet20.de

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#digitalitaet20 https://ibieler.com/blog/events/digitalitaet20 blog/events/digitalitaet20 Sun, 14 Jun 2020 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

"#digitalitaet20" ist ein Flipped Barcamp. Dazu möchte ich einen Sessionvorschlag zum Thema Lehrer:innenbildung unterbreiten, den ich hier kurz erläutere.

Für das Video bitte den Link anklicken.
Sessionbeitrag/Video

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Hackathon #wirfürschule https://ibieler.com/blog/events/hackathon-wirfuerschule blog/events/hackathon-wirfuerschule Sun, 07 Jun 2020 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

schule

In der Woche vom 08.-12.06.2020 findet der Hackathon #wirfürschule statt. Als Patin begleite ich das Themenfeld 9 zu "Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrer:innen".

themenfeld

In der kreativen Phase stehen zwar viele Expert:innen und Coaches zur Verfügung, aber manchmal reicht schon ein kleiner inhaltlicher Input. Aus diesem Grund habe ich ein Wakelet für das Themenfeld 9 zusammengestellt - für Neugierige zur Information und für die am Thema Arbeitenden als Inspiration und zur Unterstützung.

Zum Öffnen des Wakelets bitte das Bild anklicken.

challenges

Und hier gibt es die Prezi zum Kick-off-Meeting des Themenfelds 9 zum Nachschauen.

Zum Öffnen bitte Bild anklicken.

prezi_hackathon
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Didaktische Prinzipien - digital betrachtet https://ibieler.com/blog/edu/didaktische-prinzipien-digital-betrachtet blog/edu/didaktische-prinzipien-digital-betrachtet Mon, 25 May 2020 00:00:00 +0000 Bei den angegeben Links handelt es sich um externe Links.

Die Corona-Krise mit ihren Folgen für Gesellschaft und Bildung hat viele Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt.

Schulschließungen mit Distanzlernen und auch nach Lockerung der Beschränkungen eine sicher auf längere Sicht andauernde Phase des Blended Learning werden eine Rückkehr zu "Unterricht wie wir ihn kannten" nicht erlauben.

Aber wie sieht dann der "neue" Unterricht aus? Welche Prinzipien, Regeln, Annahmen gelten noch?

Ich habe die didaktischen Prinzipien hinterfragt, weil ich finde, dass es an der Zeit ist, zu fragen, ob diese Unterrichtsprinzipien noch Bestand haben, wenn der Unterricht, für den sie bisher galten, so nicht mehr stattfindet - oder wie sie sich unter den Bedingungen von Hybridunterricht verändern.

Für die Präsentation bitte auf das Bild klicken.

didaktische_prinzipien
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Ergänzung zu #distancelearning https://ibieler.com/blog/edu/ergaenzung-zu-distancelearning blog/edu/ergaenzung-zu-distancelearning Mon, 18 May 2020 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Beim folgenden Beitrag handelt es sich um einen Gastbeitrag für den mdr als Reaktion auf einen Blogbeitrag von Tobias Thiel, der gleich zu Beginn des Textes verlinkt ist. Ich habe meine Ausführungen hier noch um einige konkrete Hinweise ergänzt, weil ich weiß, dass viele Lehrkräften auf der Suche nach Tipps, Links und exakten Hilfen sind. Trotz allem können die Angaben immer nur als Ratschlag verstanden werden und müssen an die jeweilige konkrete Situation angepasst werden. Da auch Vorgaben der Bundesländer oder schon vorhandene Werkzeuge an den Schulen berücksichtigt werden müssen, habe ich auf Links verzichtet und die Tools nur benannt.

Dass Lernen auf absehbare Zeit nicht mehr wie bisher ablaufen wird, sollte jedem klar sein. Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte kämpfen sich durch die durch COVID19 verursachten Krisensituation.

Tobias Thiel hat in seinem Blogbeitrag sehr eindrücklich die Elternsicht geschildert. Es wird aber auch ersichtlich, wie Schüler:innen und Lehr:innen mit der Situation umgehen. Der Blogbeitrag gibt zwar nur einen kleinen, dafür aber sehr konkreten Blick in den Alltag von Familien mit schulpflichtigen Kindern.

Daran lassen sich einige strukturelle Probleme im Bildungsbereich erkennen, die durch die Krisensituation deutlicher als bisher sichtbar werden. Ich bin sehr skeptisch, ob sich diese Probleme mit der stufenweisen Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts verbessern. Denn erfolgreiches Lernen geht nur, wenn alle Beteiligten - Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen - einbezogen werden und gemeinsam diesen Prozess gestalten.

Distanzlernen hinterfragt Schule

Den gewohnten, den alten Unterricht wird auch die langsame und stufenweise Aufhebung der Lockerungsmaßnahmen nicht wiederbringen. In der Zeit des Distanzlernens wird die Rolle von Schule und Lernen hinterfragt. Es wird klar: Lernen ist nicht allein an Schule gebunden. Schule ist nur die bisher im gesellschaftlichen Konsens gefundene organisatorische Form des Lernens.

Jetzt spüren Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern deutlich, dass Lernen ein sehr individueller Prozess ist, der vor allem intrinsische Motivation braucht. Sie muss geweckt und unterstützt werden. Und das ist sehr stark von der Beziehungsarbeit zwischen Lehrenden und Lernenden abhängig.

In der Handreichung des Landesinstituts für Schulqualität und Lehrerfortbildung (LISA vom 30.04.2020) werden Anregungen und Hinweise bei Wiederaufnahme des Schulbetriebes gegeben. Dort steht: “Entscheidend ist eine sinnvoll geplante Verknüpfung beider Phasen (Distanz- und Präsenzlernen) durch die Bereitstellung von Materialien, Medien, Arbeitsaufträgen oder Lernarrangements.”

Diese Verknüpfung von Distanz- und Präsenzlernen ist derzeit die große Herausforderung für Lehrende. Denn sie trifft die meisten unvorbereitet. Bis jetzt war das Lernen in der Schule immer als Präsenzveranstaltung mit altbekannten und festgeschriebenen Rollenverständnissen verbunden: Kontrolle, Vermittlung und Überprüfung waren selbstverständlich für Lehrer:innen.

Lernen und Lehren in der Digitalität

Durch das krisenbedingte Distanzlernen sind viele dieser etablierten und am Lehrer orientierten Organisationsformen von Lernprozessen nicht mehr möglich. Es müssen nicht nur einfach neue Wege gefunden werden, analoges Lernen und damit verbundene bisherige Abläufe zu digitalisieren, sondern es kommt darauf an, die Neuartigkeit des Lehrens und Lernens unter den Bedingungen der Digitalität zu verstehen, zu nutzen und weiterzuentwickeln.
Es ist aber andererseits auch nicht mit der “Bereitstellung von Materialien, Medien, Arbeitsaufträgen” getan.

Alles gehört auf den Prüfstand

Distanzlernen und auch Blended Learning, die Kombination von Distanz- und Präsenzphasen, verändert Lehren und Lernen. Beziehungsarbeit rückt in den Vordergrund, Begleitung und Motivation erhalten einen höheren Stellenwert. Demgegenüber nehmen die Wichtigkeit von Noten, Bewertung und Prüfungen ab. Auch das einfache Ausfüllen von Arbeitsblättern ist zu hinterfragen.
Blended Learning erfordert eine andere didaktische Gliederung als bisher üblich. Lehr-Lernprozesse müssen zeitlich gestreckt und Input in kleineren Portionen vorbereitet werden. Auch Feedbackschleifen müssen eingeplant werden.
Der Schwerpunkt der Lehr- und Lernprozesse muss auf natürlich altersgerecht angepassten langfristigen und komplexen Arbeitsaufträge (am besten fächerübergreifend) liegen, die Schüler:innen zu kreativen und bestenfalls auch kollaborativen Lösungen führen. Und selbst der Unterrichtsbeginn und die Zeitstrukturen von Schule werden womöglich anders gestaltet werden müssen, wie bereits jetzt die Lernorte krisenbedingt flexibler gestaltet werden und nicht mehr nur auf die Klassenräume beschränkt sind.

Um etwas konkretere Aussagen und Ideen zur Umsetzung der o.g. Handreichungen zu liefern, habe ich einzelne Punkte in der Organisation von Lehr-Lernprozessen herausgegriffen:

  • Aufgabenstellungen/Lernarrangement
  • Erarbeitung
  • Präsentation
  • blended learning
  • Kommunikation

Neben kurzen Erläuterungen finden sich einige Tool-Tipps.
Für den Einsatz von digitalen Plattformen und Tools muss sich jede Lehrkraft informieren, was konkret in ihrem Bundesland und an ihrer Schule einsetzbar ist bzw. schon verwendet wird.

Aufgabenstellungen können digital abrufbar auf der schulischen oder lehrerbasierten Lernplattform zur Verfügung gestellt werden - verbunden mit einem Pool an nutzbaren Materialien und weitergehenden Vorschlägen.
In dieser Phase der Aufgabenerfassung und -eingrenzung durch die Schüler:innen sollten Lehrkräfte für Beratung und Rückfragen zur Verfügung stehen. Dazu bieten sich neben dem persönlichen Telefonat zahlreiche Video- und Audiokonferenz-Tools an. Sprechzeiten für Rückfragen sollten angeboten werden.

Die Lernarrangements, die durch die Lehrkräfte gestaltet werden sollen, müssen die Schüler:innen bei ihrem zum großen Teil selbstgesteuerten Lernprozess unterstützen. Dabei muss, wie schon in der oben angeführten Handreichung des LISA zu lesen, auf Verständlichkeit der Aufgabenstellungen und angemessenen Aufgabenumfang geachtet und die individuellen Lernvoraussetzungen sowie häusliche (auch digitale) Arbeitsbedingungen berücksichtigt werden.
Dies kann zum Beispiel folgendermaßen ausgestaltet werden:
Untergliederung der Aufgabenstellung in Unteraufgaben, um Ablauf bzw. Schrittfolge als Hilfestellung für Schüler:innen zu geben und den Lernprozess zeitlich flexibel zu gestalten
Aufgabenstellung immer mit Möglichkeit des Nachfragens (z. B. Chat, VK)
Teilaufgaben für unterschiedliche Anforderungsbereiche und Wahlmöglichkeiten
Teilaufgaben für unterschiedliche Lösungswege (analog/digital)
diverse Formate der Aufgabenpräsentation (schriftlich, Erklärvideo, Audiodatei, Sketchnote)

Tools:

moodle
CodiMD
cloudschool
jitsi
discord
HPI Schulcloud
MSTeams for Education
Signal
delta chat

Für die Bearbeitung der Aufgabe sollte ausreichend Zeit eingeplant und auch kreative Umsetzungen und Lösungen zugelassen werden. Fällt in diese Bearbeitzungszeit eine Phase des Präsenzlernens, so sollte hier der Freiraum für Peer-Feedback und formative Assessment eingeplant werden. Darüber hinaus kann diese Präsenzzeit auch zur kollaborativen Arbeit genutzt werden.

Tools:

oncoo
mentimeter
Kommentarfunktion im LMS
etherpads
padlet

Zur Präsentation der Arbeitsergebnisse bieten beide Phasen Gelegenheit. Sowohl eine digital zur Verfügung gestellte Präsentation im Vorfeld der Präsenzzeit als auch die Vor-Ort-gehaltene Präsentation sind möglich.
Da im Sinne der KMK-Strategie “Bildung in der digitalen Welt” der Fokus nicht nur auf das Präsentieren, sondern auch auf das Produzieren gelegt wird, sollte die Aufgabenstellung die Erstellung eines Lernprodukts umfassen, dass den Mitschüler:innen digital präsentiert und zur Verfügung gestellt werden kann.

Tools:

reveal.js
CodiMD
adobe spark
powerpoint
keynote

In allen Phasen des blended-learning-Prozesses ist es wichtig, den Lernenden Feedback zu geben und sie auf dem Lernweg unterstützend zu begleiten.
Kompetenzen werden im Verlauf dieses Lernprozesses erworben und gefestigt.
Um diese sichtbar zu machen und das Lernen nachhaltiger zu gestalten, ist es wichtig, Reflexionsgelegenheiten zu schaffen. Der Prozess des formativen Assessments und auch das Feedback in den Reflexionsprozess lässt sich gut mit dem Einsatz eines ePortfolio unterstützen.
So lassen sich nicht nur Lernprodukte und der Weg ihrer Erstellung dokumentieren, sondern es wird ein Platz geboten, an dem (Peer-)Feedback eingeholt, gegeben und verarbeitet werden kann.
Die ePortfolio-Arbeit stellt eine zeitgemäße Methode dar, Kompetenzerwerb zu unterstützen, nachhaltig und reflexiv zu verankern und auch um Leistungen zu präsentieren. Die digitale Form eines Portfolios ermöglicht für blended-learning-Arrangements zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten: die Artefakte stehen immer zur Weiterbearbeitung, zum Teilen oder Feedback-einholen und auch zur Präsentation zur Verfügung.
Auch für Lehrende ist es einfacher anhand des ePortfolios individuelles Feedback zu geben und den Lernprozess nachzuvollziehen und zu bewerten (nicht unbedingt zu benoten).
Hier liegt das Potential für eine andere Art der Bewertung - ohne Noten, individuell, kompetenzorientiert, auf den Lernfortschritt ausgerichtet.

Tools:

mahara (Porfolio für moodle)
CodiMD
Blog (z. B. wordpress)
Google Site

Der oft, auch in der Empfehlung des LISA, als Beispiel angeführte Flipped Classroom (oder ICM) ist ein Unterrichtsszenario, das unter den Bedingungen des “normalen” Präsenzunterrichts gut funktioniert hat, wie zahlreiche Beispiele bisher gezeigt haben. Es besonders auf die langjährigen Erfahrungen von Sebastian Schmidt verwiesen.

Allerdings herrschen jetzt andere Bedingungen und die für den flipped classroom entscheidende und regelmäßig stattfindende Phase des Präsenzlernens ist nun stark eingeschränkt. Hier muss eine Anpassung des eigentlichen Konzepts vorgenommen werden. Denn Arbeiten in Gruppen, Peer-to-Peer-Feedback oder auch individuelle Unterstützung durch die Lehrperson sind jetzt mit Abstandsregeln und Einhaltung von Hygienestandards schwer umzusetzen. Auch werden die Abstände zwischen den Präsenzphasen noch sehr groß sein und entsprechend muss das Verhältnis der beiden Phasen anders gestaltet werden.

Der wichtigste Aspekt, unabhängig von Distanz- oder Präsenzphase, ist die Beziehungsarbeit - die Kommunikation, denn Lernen ist immer Beziehungshandeln. Und dies muss in erster Linie auf einer sehr persönlichen, individuellen Ebene stattfinden. Hierfür lassen sich hervorragend digitale Tools nutzen - zum Beispiel um individuelle Beratungen in Form von Sprechstunden anzubieten.
Lehrer:innen können so für jeden flexibel erreichbar sein und als Ansprechpartner fungieren. In diesem Zusammenhang ist auch die Kommunikation mit den Eltern zu sehen, die in den Distanzphasen Organisation, Struktur und Motivation unterstützen sollen.
Hier ist eine enge und vertrauensvolle Kommunikation zwischen Lehrkräften und Eltern notwendig. So könnten auch “Elternversammlungen” online durchgeführt werden.
Ein Beispiel, wie dies erfolgreich umgesetzt wurde, hat hier Björn Nölte beschrieben.

Es geht darum, eine Atmosphäre des Vertrauens und der Fürsorge zu schaffen und die dialogische Struktur des Lernens auch ohne Präsenz aufrechtzuerhalten. Eine Kommunikationskultur - intern wie extern - muss etabliert werden, in der sich Beteiligte gehört fühlen und die Möglichkeit zum feedback haben. Diese Mehrwege-Kommunikation lässt sich im mit digitalen Werkzeuge gut realisieren!

Nutzen wir die digitalen Möglichkeiten, um Präsenz noch wertvoller zu machen.

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Tutor vs. Klassenlehrer https://ibieler.com/blog/edu/tutor-vs-klassenlehrer blog/edu/tutor-vs-klassenlehrer Mon, 18 May 2020 00:00:00 +0000 Veränderungen des Lernens und Lehrens in Zeiten von #distanzlearning

Nichts ist im Moment mehr so, wie es mal war. Sars-Cov-2 hat eine Zäsur verursacht, eine Einteilung geschaffen, ein Vorher und ein Nachher.
Und wir sind jetzt genau dazwischen - im Transformationsprozess.

Die Umstellung der Bildung ist kein einfacher Prozess und wird noch dadurch erschwert, dass Uneinigkeit über die Entwicklungsrichtung herrscht.

Ausgangslage oder Bildung, wie wir sie kannten:

Schule als gesellschaftliche Institution organisiert das Lernen. - So zumindest die Vorstellung. Wie erfolgreich oder auch nicht dies im 21. Jahrhundert war, kann man in vielen Studien nachlesen - zum Beispiel bei PISA oder TIMSS oder IGLU.

Schule war (ist?) eine straff organisierte, gut durch getaktete und engmaschig kontrollierende Institution.
Schüler:innen werden nach Alter in Klassen beschult (ein furchtbares Wort),
Noten werden vergeben (nicht so objektiv wie gewünscht),
Durchschnitte entscheiden über Versetzungen und Bewerbungsmöglichkeiten (Duchschnitt = Können/Kompetenz??? - sehr fraglich).

Dann kam Corona. Und nichts lief mehr gut organisiert.
Viele Schulen und Lehrer:innen waren in der ersten Zeit auf sich gestellt. Lösungen mussten gefunden werden und es wurde deutlich, dass digitaler Workflow in Bildung ein Prozess ist, der Einarbeitung benötigt und der so gar nicht mit der ananlogen Face-to-Face-Kommunikation zu vergleichen war.

erste Einsichten:

  • einfach nur für Lerninhalte sorgen reicht nicht
  • Motivation ist schwierig zu erzeugen
  • asynchrone und synchrone Kommunikation über digitale Kanäle will gelernt sein
  • Arbeitsbelastungen für Schüler:innen einschätzen ist schwierig, da individuell
  • Feedback ist nicht gleich Kontrolle
  • Noten sind kein Motivationswerkzeug für Lernprozesse

Problem:

Besonders von Eltern wurde mir immer wieder rückgemeldet, dass alle Beteiligten (Eltern, Schüler:innen, Lehrer:innen) ein Kommunikationsproblem haben. Feedback konnte in den seltensten Fällen gegeben werden. Und so kam auch selten bei den Lehrenden an, dass
die Arbeitspensen für die Schüler:innen zu viel/zu wenig/zu unterschiedlich sind,
die Kommunikation mit den Lehrer:innen auf Grund unterschiedlicher/fehlender Kontakte schwierig bis unmöglich ist,
es eventuell persönliche Probleme bei der Bewältigung der Aufgaben gab

Vorschlag1 - Tutor vs. Klassenlehrer

Klassenstrukturen auflösen.
Schüler:innen sind den Jahrgangsstufen zugeordnet. Hier haben sie zur Zeit noch Unterrichtsfächer mit bestimmten Fachlehrer:innen.

Was die Schüler:innen dringend benötigen, ist ein Ansprechpartner, der sie nicht mit Arbeitsaufträgen versorgt, sondern der zuhört und ihren Workflow überwacht, unterstützt und gegebenenfalls erleichtert - ein TUTOR.

Beim Distanzlernen:

Tutor:innen (am besten ein 2er Team) haben eine bestimmte Anzahl Schüler zu betreuen. Sie nehmen von den Fachlehrer:innen die Arbeitsaufträge entgegen, “schnüren” und versenden die Pakete für ihre Schüler:innen.
So haben die Tutor:innen immer den Überblick über den gesamten Workload der Schüler:innen und können rechtzeitig Über- oder Unterforderung erkennen oder auch an bestimmte Termine erinnern.
Für Schüler:innen und Eltern sind die Tutor:innen zentraler Anlaufpunkt für alle Fragen im Zusammenhang mit Schule.

In der blended-learning-Übergangsphase (Distanzlernen und Präsenzzeiten)

Hier kommt den Tutor:innen eine große Bedeutung zu, denn sie sind Koordinatoren, um einen reibungslosen Übergang zwischen den Phasen zu gewährleisten. Sie können im Vorfeld der Präsenzzeiten ihre Kolleg:innen über Besonderheiten informieren und so deren Vorbereitung unterstützen.
Wichtig ist, dass gerade auch an den Präsenztagen Zeit für die Begegnung und den Austausch zwischen Schüler:innen und Tutor:innen eingeplant wird.

Die würde sich auch in einer reinen Präsenzschule so gestalten.
Tutor:innen treffen sich wöchentlich für 1-2 Stunden mit ihrer Tutandengruppe.
Der Vorteil dieses vom eigentlichen Unterrichtsprozess losgelösten Verhältnisses ist, dass Tutor:innen als Außenstehende und nicht als Involvierte/Beteiligte auftreten und in alle Richtungen anders kommunizieren können, als wenn sie selbst Lehrender der Schüler:innen wären.
Gleichzeitig wird dadurch die Beziehungsebene gestärkt, denn es liegt kein Abhängigkeitsverhältnis vor. Schüler:innen müssen keine schlechten Bewertungen befürchten.

Weitere Möglichkeit:

Ich habe diese Organisationsform der Betreuung durch Tutor:innen bei einer Autauschreise in Delaware (USA) kennengelernt.
Dort hatte man die Tutandengruppe aus verschiedenen Jahrgängen gebildet. Dies war gerade für das Peer-Feedback eine große Ressource und wurde von allen Beteiligten als positiv empfunden.
Hier liegt also noch Potential für weitere Anpassungen. Es muss jeweils für die Schulsituation geprüft, entwickelt und evaluiert werden, was für die konkreten Bedarfe der Lehrenden und Lernenden am besten zugeschnitten ist.
Jahrgangsübergreifende Tutandengruppen unterstützen den Lernprozess durch ein Peer-to-Peer-Feedback auf Augenhöhe, ohne Bewertungsdruck. Dies ist ein großer Vorteil, den man - zumindest nach meinen Beobachtungen und Gesprächen in Delaware - nutzen sollte.

Ich sehe in einem Tutor:innensystem, wie ich es beschrieben habe, eine Lösungsmöglichkeit für eine Vielzahl von Organisations- und Kommunikationsproblemen.
Falls sich eine Schule dazu entschließen sollte, dieses System zu erproben, würde ich mich über eine kurze Rückmeldung freuen.

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It's not the school, it's the learning https://ibieler.com/blog/edu/it-s-not-the-school-its-the-learning blog/edu/it-s-not-the-school-its-the-learning Tue, 21 Apr 2020 00:00:00 +0000 Auf seinem Blog unterricht.digital hat Hauke Pölert (@HPoelert) das Dialog-Forum "Impuls 2020 - Schule 2030" gestartet.

"Die Krise als Chance" - eine oft bemühte Aussage.
Eine Chance sehe ich durchaus - nicht zum überstürzten Handeln, wohl aber zum Reflektieren und Diskutieren.

Deshalb hier meine Gedanken und Vorschläge, was in die Betrachtungen mit einbezogen werden sollte, wenn man Schule perspektivisch denkt und weiterentwickeln will. Verbunden mit der Aufforderung (vor allem an die Politik), sich die Zeit dafür zu nehmen, über die wichtigen, weichenstellenden Fragen mit Experten vor Ort direkt in Diskussion zu treten. Die bürokratischen Ketten in unserem Bildungssystem sind zu lang geworden, als das sie noch effektiv wären und wirklich der Kommunikation dienen würden.

Nehmt das in den Fokus der Betrachtungen, was wirklich wichtig ist!

Aus gegebenem Anlass als Erinnerung: Dies sind nicht Prüfungen.

It's not the school, it is the learning

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Didaktik steht auf der Agenda https://ibieler.com/blog/edu/didaktik-steht-auf-der-agenda blog/edu/didaktik-steht-auf-der-agenda Mon, 30 Mar 2020 00:00:00 +0000 Bei den angegeben Links handelt es sich um externe Links.

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Didaktik steht auf der Bildungsagenda ganz oben.
Didaktik ist die Basis aller Trends, an ihr muss sich alles messen lassen - Inhalte, Methoden, Medieneinsatz, Werkzeuge. Die Vielzahl von didaktischen Theorien und Modellen verdeutlicht die unterschiedlichen Ansätze und auch das Potential.
Didaktik ist die Klammer, die die Weiterentwicklung von Bildungsprozessen und Schulentwicklung basierend auf den bisherigen Entwicklungen reflektiert ermöglicht.

Das konstruktivistische Verständnis von Bildung hat Didaktik, als die Kunst des Lehrens, mit Mathetik, der Kunst des Lernens, verbunden.
George Siemens unterstreicht mit der Theorie des Konnektivismus bereits 2005, dass das individuelle Konstruieren eines subjektiven Bildes der Umwelt in der Zeit der Netzwerkgesellschaft, also unter den Bedingungen der Digitalität, nicht ohne Austausch funktioniert.
Verknüpfung ist das Zauberwort der Netzwerke - Verknüpfung von Wissen über persönliche Lernnetzwerke - um sich neue Wissensbestände und Zusammenhänge zu erschließen, aber auch um sie wieder kuratiert zu teilen und dadurch selbst zum Netzwerkknoten zu werden.
Der Konnektivismus ist nicht nur eine neue, sondern DIE zeitgemäße Lerntheorie, die didaktischen Überlegungen zu Grunde liegen sollte.

Bedeutung einer neuen Didaktik

Die Corona-Krise legt Schwächen der Institution Schule offen - zeigt, was nicht zeitgemäß ist.
Wie durch ein Brennglas werden durch die Krisensituation Versäumnisse offensichtlich. Bildung als Teil der Gesellschaft ist Veränderungen unterworfen und muss sich diesen anpassen. Hier wurde bisher aus unterschiedlichen Gründen nicht oder zu langsam reagiert. Anpassung fand kaum oder nur schleppend statt, man war eher auf Erhalt des Status Quo aus und der Fokus lag darauf, vermeintlich gut funktionierende Strukturen und Inhalte beizubehalten.
Die Digitalität als ubiquitäres Prinzip auch der Bildung kann nicht länger ignoriert werden. Lernen und Lehren - wohlgemerkt beides - MUSS in Netzwerken stattfinden. Sonst ist Lernen und auch Lehren nicht mehr vollumfänglich möglich.
Dem mit der Informationsgesellschaft in Zusammenhang stehende Leitmedienwechsel, von Beat Döbeli Honegger in seinem Buch “Mehr als 0 und 1” ausführlich dargelegt, muss in Bildungsprozessen Rechnung getragen werden.
Durch #COVID19 ausgelöst, befinden wir uns alle in einer Ausnahmesituation. Meist unvorbereitet und in den seltensten Fällen gut dafür ausgestattet, versuchen nun viele Lehrende sofort vom bisherigen fast analogen Schulalltag auf “remote learning” oder “distance learning” umzuschalten.
Das dies nicht möglich ist, wurde allen klar. Und es war denen, die sich mit digitaler Bildung schon länger beschäftigen, schon im Vorfeld klar.
Ich möchte hier nicht aufzeigen, warum das nicht funktioniert, sondern eher darauf fokussieren, was jetzt notwendig ist.

Was wir brauchen, ist ein Verständnis dafür, dass sich die Bedingungen geändert haben und es nicht mehr möglich ist, didaktisch so vorzugehen wie bisher.

Was wir nicht mehr haben:

-Schüler:innen. die in Klassenräumen vor Lehrer:innen sitzen und auf Anweisungen warten
-eine Schulklingel, die die Stundentaktung vorgibt
-den Wechsel von Unterrichtsfächern
-einen Pausenhof als sozialen Interaktionsraum für Schüler:innen
-ein Lehrer:innenzimmer als Treffpunkt für Austausch
-Kontrolle über das Verhalten der Schüler:innen
-althergebrachte Bewertungsverfahren wir Kurzkontrollen, Tests, Klassenarbeiten

Lernen und Lehren finden in digitalen Räumen statt, die ganz anderen Bedingungen unterliegen als der physische Raum in der Schule.

krommer_tweet

Dies in die Digitalität übertragen zu wollen, führt bestenfalls zu einer gewissen Komik:

Kleiderordnung als Ausdruck der äußeren Disziplinierung? Gegenfrage: Wirkt sich im Homeoffice die Jogginghose des Lehrenden negativ auf den produzierten Content aus?

Sowohl die Unmenge an Arbeitsblättern, die Schüler:innen sich zu Hause ausdrucken und dann bearbeiten sollen als auch die enorm angestiegenen Nachfragen nach Tools zeigen, dass viele Kolleg:innen versuchen, die Struktur des herkömmlichen Unterrichts in den digitalen Bereich zu übertragen.
Das wird nicht funktionieren. Elearning benötigt andere Abläufe, Strukturen, Methoden und Mittel.
Und “digitale Schule” braucht auch ein anderes Verständnis von sich selbst als Institution und der Aufgabe der Lehrpersonen. Schule muss sich selbst als Institution begreifen, die Bildungsabläufe organisiert und Lehr-Lernprozessen unterstützt. Im Vordergrund darf nicht die reine Wissensvermittlung stehen, sondern Kompetenzerwerb muss ermöglicht werden. Dies kann nur in einem sozialen, kollaborativen Raum geschehen, der die Bedingungen dafür bietet.
Zu diesen Bedingungen zählen im 21. Jahrhundert digitale Medien und Devices, Plattformen, globale Netzwerke, Teamarbeit und Netzwerkkultur.
Schule muss zu einem Ort werden, der das leisten kann.
Dies sollte uns allen gerade in dieser Zeit, die Spielräume für Veränderungen nicht nur eröffnet, sondern sie geradezu einfordert, bewusst sein.

Was wir brauchen:

-abrufbare, offene Angebote (OER)
-flexible Gestaltung von Lerngruppen
-projektorientierte Unterrichtsthemen, die Schüler:innen -Freiräume bei der Bearbeitung lassen (Zielformulierung, Wahl der Methoden- und Präsentationsformen, …)
-fächerverbindende Themen, die auch außerschulische Partner einbeziehen
-verpflichtende Zeit für Netzwerkarbeit und Fortbildungen für Lehrer:innen
-begleitende ePortfolio-Arbeit statt Tests und Prüfungen

Was Schule und Lehrer:innen nicht leisten können: eine Garantie für das Lernen der Schüler:innen geben.
Dies ist und bleibt ein individueller Prozess, der durch Netzwerke initiiert und unterstützt wird (siehe Konstruktivismus und Konnektivismus).
Aber das ist auch der Trugschluss vieler an Bildung Beteiligter in der heutigen Zeit, die Anwesenheit in der Schule mit Lernen und den Schulbesuch als Lernprozess mit erfolgreichem Abschluss gleichzusetzen.
Hier ist ein Umdenken dringend erforderlich und gleichzeitig die Basis für eine neue Didaktik - ein neues Verständnis für die Kunst des Lehrens.

blended or fluide didactics

Auch wenn im Moment, gezwungen durch #COVID19, Bildung im remote Modus abläuft, wird doch überdeutlich, dass Lernprozesse nicht an den physischen Ort Schule mit den bisher etablierten Strukturen gebunden sind, aber doch an den persönlichen Austausch und die Interaktion.
Gerade die Beziehungsebene, die individuelle Ansprache, Empathie und Verständnis durch die Lehrperson ist das, was Lerner stark beeinflusst, und Auswirkungen auf viele weitere Bereiche hat. Die untenstehende Abbildung aus “Lernen sichtbar machen” von John Hattie zeigt den großen Effekt der Lehrer-Schüler-Beziehung.

hattie_effektstaerke_lehrperson

Aber nicht nur die Beziehung zwischen Lehrperson und Lernenden ist von großer Bedeutung. Auch die Facetten der Interaktionen in einer Peer-Group haben entscheidenden Einfluss auf Lehr-Lernprozesse.
In den Zeiten der jetzigen Krise wird deutlich, dass den Schüler:innen auch der Kontakt untereinander fehlt. Es zeigt sich, dass digitale Medien, obwohl ihnen das von ihren Kritikern immer wieder nachgesagt wird, Face-to-Face-Kommunikation nicht ersetzen.
Kindern und Jugendlichen setzen die verschiedenen Arten der Kommunikation bewusst ein - themen- und adressatenbezogen, als Ergänzung.
Nun, da ihnen die Ebene der realen Treffen genommen wurde, zeigt sich, dass die Kommunikation mit Hilfe der digitalen Kanäle innerhalb ihrer jeweiligen Gruppe zwar gut funktioniert, aber als nicht ausreichend empfunden wird.

Didaktik, als Kunst des Lehrens, und Mathetik, als Kunst des Lernens, können sich vor den dominierenden Methoden und Werkzeugen des digitalen Workflows nicht mehr verschließen.
Die Aufgabe der Didaktik ist es, ein für das Lehren und Lernen optimales, aber auch flexibles Konzept bereitzustellen, dass entsprechend den Erfordernissen unterschiedliche - sowohl analoge als auch digitale - Methoden, Medien und andere Unterstützungsstrategien anbietet.
Lehrpersonen wiederum müssen in der Lage sein (dafür zu sorgen, ist Aufgabe der Lehrer:innenbildung), dieses Wissen kompetent einzusetzen.
Eine Didaktik, die den neuen Anforderungen unter den Bedingungen der Digitalität entspricht und sich diese in den Lehrprozessen zunutze macht, ist nie eine “digitale” Didaktik.
Der Einsatz digitaler Konzepte und Tools muss als Erweiterung verstanden werden - Erweiterung der Möglichkeiten des Handelns, des Zusammenarbeitens, der Themen- und Methodenvielfalt.
Nur eine Lehrperson, die sich des ihr zur Verfügung stehenden Potentials bewusst ist, kann dieses nutzen, entsprechend auswählen und adäquat einsetzen, den Einsatz reflektieren und evaluieren und weiterentwickeln. Diese umfangreiche Aufgabe ist auf Grund des fast unüberschaubaren Angebots an Werkzeugen und Konzepten, aber auch wegen der rasanten Veränderungen in diesen Bereichen nicht allein zu bewältigen. Hier greift wieder der Netzwerkgedanke.

Worauf es ankommt!

-inhaltliche Aufbereitung und Gliederung der Inhalte (Angebotsvielfalt)
-Beziehung/Relevanz des Inhaltes für Lernende beachten
-Ermöglichen und Sichtbarkeit/Anerkennung von Lernfortschritten (steigende Relevanz von Feedback)
-Kommunikation und Kollaboration als Grundlage jeglichen Lernens - Kanäle einrichten, Kommunikation voranbringen, unterstützen, lenken
-Organisation von kollaborativen Lernangeboten
-Eigenverantwortung/Selbstorganisation der Lernenden stärken

Und in keinem Fall: ein Weiter so wie bisher!
Wir müssen die Krise als Chance nutzen - deshalb noch einmal Andreas Schleichers Worte vom Beginn:

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Schulentwicklung - Krise als Chance https://ibieler.com/blog/edu/schulentwicklung-krise-als-chance blog/edu/schulentwicklung-krise-als-chance Sat, 21 Mar 2020 00:00:00 +0000 Bei den angegebene Links handelt es sich um externe Links.

Die @bildungspunks haben in einer Beitragsparade nach dem Thema Schulentwicklung gefragt.

COVID19 hat dieses Thema aktueller werden lassen als gedacht. Meiner Meinung nach werden die Veränderungen, die mit den Schulschließungen einhergehen, größere Auswirkungen auf unser Bildungswesen haben als gedacht.
Entwicklungen lassen sich selten wieder zurückdrehen - davon ist auch in diesem Fall auszugehen.

Meine Gedanken zu den möglichen und wichtigen Veränderungen gen habe ich in der folgenden Adobe Spark Präsentation zusammengefasst.

Für die Präsentation bitte das Bild anklicken.

schulentwicklung
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Add-ons für Bildung https://ibieler.com/blog/edu/add-ons-fuer-bildung blog/edu/add-ons-fuer-bildung Wed, 05 Feb 2020 00:00:00 +0000 Bei den angebenden Links handelt es sich um externe Links.

Immer wieder wird in Zeiten der digitalen Transformation bei der Gestaltung und Entwicklung von Bildung die Frage gestellt: digital oder analog.

In dieser Entweder-Oder-Haltung liegt schon der Fehler.

Es darf nicht digital gegen analog ausgespielt werden.

Was gebraucht wird, ist eine Erweiterung des Bestehenden - sozusagen als Weggestaltung von der Gutenberg-Galaxis ins Turing-Universum.

In diesem Sinn ist die folgende Präsentation entstanden:
Bitte Bild anklicken.

add_ons_fuer_bildung
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Beitrag zu Lehren - Lernen - Digitalität https://ibieler.com/blog/edu/beitrag-zu-lehren-lernen-digitalitaet blog/edu/beitrag-zu-lehren-lernen-digitalitaet Fri, 24 Jan 2020 00:00:00 +0000 Mein Beitrag für Lehren - Lernen - Digitalität

Das Religionspädagogische Institut (RPI) der Universität Luzern geht die Medienbildung offensiv und aktiv an. Unter dem Titel "Lehren - Lernen - Digitalität - Setzen Sie digitale Medien didaktisch sinnvoll ein" hat David Wakefield, Studienleiter des RPI, einen Kurs aus verschiedenen Lerngelegenheiten entworfen - Intensivtage mit begleitetem Studium. Wer neugierig ist, kann hier nachschauen.

lehren_lernen_digitalitaet

Ich durfte zwei Texte beitragen:

Lehrende in der digitalen Welt

Die Ks in der Bildung

Kursaufbau und -inhalt zeigen sehr gelungen, wie "digitale" Bildung gestaltet werden kann.
Und nebenbei eine wunderbare, grenzenüberschreitende Teamarbeit mit tollen Kolleg:innen wie

Friederike Wenisch
Jens Palkowitsch-Kühl
Elena Gielians
Paula Nowak
und vielen anderen.

Vielen Dank für diese Möglichkeit, mit euch allen zusammenzuarbeiten!

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Beitrag zu Lehren - Lernen - Digitalität von Ines Bieler ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

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Networking = Fortbildung https://ibieler.com/blog/edu/networking-fortbildung blog/edu/networking-fortbildung Sat, 11 Jan 2020 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Hier eine kurze Übersicht über einige Beispiele für die neue Art der Fortbildung - regional, kollegial, auf Augenhöhe und langfristig.

networking

Creative Commons Lizenzvertrag
Networking - Fortbildung von Ines Bieler ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

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Fluide Kommunikation 2020 https://ibieler.com/blog/edu/fluide-kommunikation-2020 blog/edu/fluide-kommunikation-2020 Fri, 03 Jan 2020 00:00:00 +0000 Sofern nicht anders angegeben, handelt es sich bei den Links um externe Links.

Aggregatzustand: digital

Bestandteile: Individuen

Struktur: Netzwerke

Kommunikation war und ist der grundlegende Bestandteil des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Durch Kommunikation werden Prozesse des Verstehens, Aushandelns und Weiterentwickelns erst möglich. Für Bildung ist Kommunikation der entscheidende Faktor, der Lernen erst ermöglicht.

Jetzt, im 21. Jahrhundert, findet Kommunikation in einer neuen Qualität statt. Digitale Transformation hat ausgehend von technischen Entwicklungen Auswirkungen auf elementare, nicht-technische Lebensbereiche. So haben sich nicht nur die technischen Möglichkeiten der Kommunikation verändert, sondern auch ihre Abläufe und Bestandteile.
Kommunikation befindet sich jetzt im digitalen Aggregatzustand. 😉 Der Leitmedienwechsel zeigt das deutlich. Er ist Ausdruck der veränderten gesellschaftlichen Kommunikation.

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Leitmedienwechsel, Sketchnote nach Döbeli Honegger: Mehr als 0 und 1.

Fest, flüssig, gasförmig - dies sind die uns geläufigen Zustände, in denen Stoffe und Stoffgemische auftreten. Wir wissen, welche Eigenschaften diesen Aggregatzuständen zuzuordnen sind und auch, wie und was ein Übergang von einem Aggregatzustand zum anderen bedeutet. Wir können Veränderungen abschätzen, berechnen, gezielt herbeiführen und zweckgerichtet einsetzen.
Bisher galt das so auch für Kommunikation - wir kennen die Bestandteile, Kanäle, Methoden der Kommunikation. Wir wissen, wie und mit wem man zielgerichtet kommuniziert. Die Gepflogenheiten waren uns vertraut.

Aber jetzt haben wir das Gefühl, diese Abläufe sind nicht mehr so sicher, vorhersehbar und berechenbar. Kommunikation ist nicht mehr das, was sie einmal war (im positiven Sinn gemeint).
Vor allem ist für Kommunikation eins sicher: der Übergang. Elemente werden beweglicher, leichter veränderbar:

  • Gesprächsteilnehmer in Gruppen lassen sich leicht hinzufügen, entfernen oder blockieren;
  • Texte sind einfach in ihrer Struktur zu bearbeiten und zu verändern,
  • nicht-sprachliche Elemente lassen sich in Texte integrieren.
    Kommunikation ist in Bewegung - die digitale Transformation macht auch vor Sprache nicht halt. Oder ist es das Bedürfnis nach veränderter Kommunikation, dass die Entwicklung und Schaffung der Digitalität erst möglich gemacht hat?

Hier meine 3 Feststellungen zur fluiden Kommunikation in 2020:

Kommunikation ist schneller, aber auch zugleich langsamer geworden.

Kommunikation ist individueller geworden, findet aber auch gleichzeitig mit sehr vielen Personen statt.

Kommunikation ist sehr leise geworden, aber zugleich erscheint sie oft als Kakophonie.

Wie ist das zu verstehen?

Kommunikation ist schneller, aber auch zugleich langsamer geworden.

Wir können in Sekundenschnelle Informationen austauschen, Verabredungen treffen oder zusammen an Dokumenten arbeiten. Kommunikative Handlungen können trotz Ortsunabhängigkeit zeitgleich ausgeführt werden.
Digitale Kommunikation bedeutet aber auch, dass Nachrichten gespeichert und jederzeit abrufbar sind. Damit entfällt die Notwendigkeit, sofort reagieren zu müssen. Sender und Empfänger von Nachrichten können ihre Antworten abwägen, recherchieren und vor dem Versenden verändern. “Gespräche”, die sonst von Angesicht zu Angesicht in wenigen Minuten absolviert wären, können so über lange Zeiträume geführt werden. Denn alle Aussagen sind nachlesbar und können auch nach Stunde, Tagen oder noch längeren Zeiträumen wieder aufgenommen werden.

Kommunikation ist individueller geworden, findet aber auch gleichzeitig mit sehr vielen Personen statt.

Die Öffentlichkeit von Social Media bedeutet nicht, dass der Wunsch nach privater Kommunikation geringer geworden wäre. Die Nachfrage nach Plattformen wie Snapchat und Tik Tok zeigen dies deutlich. Hier wird diesem Wunsch durch das Nichtspeichern der Kommunikation nachgekommen. Private Unterhaltungen werden auch in anderen Kanälen gesucht und genutzt (Instagram, Facebook, Twitter).
Andererseits bietet die digitale Kommunikation aber auch eine breite Angebotspalette für öffentliche oder halböffentliche Gespräche. Messsengerdienste haben zuerst die Nachfrage erkannt, diese Teilung zu kombinieren und den Teilnehmern alle Möglichkeiten zu geben. Unterhaltungen in großen Gruppen, kleinere selbstgewählte Kreise oder Zwiegespräche - alles ist möglich.
Die Kommunikationsvielfalt erinnert mich stark an den Schulhof oder an das Dorfleben. Hier gibt es viele Parallelen. Es sind immer auch große Gemeinschaften, die sich miteinander austauschen müssen. Dann finden sich die Grüppchenbildungen und die Einzelpersonen, die miteinander reden.
Allerdings sind die Kommunikationsräume eben nicht mehr klein und überschaubar wie der Schulhof oder die Dorfstraße. Jetzt kann und wird über diese Grenzen hinaus bis hin zum globalen Rahmen kommuniziert. Damit wachsen die Anzahl der Kanäle, der Themen und auch die der Teilnehmer an. Dies erfordert von allen Beteiligten an der Kommunikation eine andere Kompetenz als früher - mehr Daten (Namen, Themen, Kanäle) müssen zugeordnet und bedient werden sowie die dazugehörigen technischen Tools und Abläufe beherrscht werden.

Kommunikation ist sehr leise geworden, aber zugleich erscheint sie oft als Kakophonie.

Wann haben Sie Ihr Handy das letzte Mal zum Telefonieren genutzt? Das ist eine ernstgemeinte Frage!
Das Telefon war eine Erfindung, um Gespräche über gewisse Distanzen, die eine direkte Kommunikation von Angesicht zu Angesicht nicht zulassen, zu ermöglichen.
Aus der oben beschriebenen Art und Weise zu kommunizieren, ergibt sich eine digitale lautlose Kommunikation. Nicht nur die Entfernung der Gesprächspartner ist belanglos, es ist auch nicht entscheidend, ob der Austausch der Informationen wie im direkten Gespräch als sofortige Repliken und in mündlicher Form geschieht.
Reaktionen können zeitversetzt erfolgen. Gespräche sind nicht mehr nur mündlich. Vielfach werden sie schriftlich ausgeführt und visuell angereichert bzw. visuelle Elemente (emojis, gifs) ersetzen (mündliche und schriftliche) Sprache.
Daraus folgt, dass weniger Stimmen zu hören sind. Auffällig ist dies z. B. in öffentlichen Verkehrsmitteln. Alle Fahrgäste können in Gespräche vertieft sein und trotzdem muss kein Wort zu hören sein.
Als Einzelperson, die eine Vielzahl von Kommunikationen mit verschiedenen Personen und Gruppen - egal ob beruflich oder privat - führt, erscheinen die vielen Gespräche, die in den einzelnen Kanälen angezeigt, verwaltet und geführt werden, oft wie ein unaufhörliches Stimmengewirr - da wären wir wieder beim Schulhoflärm oder dem Klatsch und Tratsch im Dorf.

Kommunikation ist und bleibt erhalten. Sie ist das Grundgerüst unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Sie wird sich immer bleiben und doch ganz anders werden.
Kommunikation ist die entscheidende Kompetenz im Bildungsbereich. Sie muss erlernt werden - in all ihren Facetten, mit all ihren Möglichkeiten. Und da Kompetenzen nicht vermittelt werden können, muss es selbstverständlich sein, dass die Kommunikation als Gespräch, Informationsaustausch und kollaboratives Element in allen Phasen (Schule, Hochschule, Erwachsenenbildung) gelten muss. Damit sollte klar sein, dass Frontalunterricht als dominierende Unterrichtsmethode überlebt ist. Handlungs- und produktionsorientierte Projektangebote in offenen Strukturen fördern eine aktive und kommunikative Auseinandersetzung mit Inhalten und stellen damit ein kommunikationsförderndes Angebot für Lernende dar.

Hier als Ergänzung zum Text eine visuelle Umsetzung:

kommunikation

Creative Commons Lizenzvertrag
Fluide Kommunikation 2020 von Ines Bieler ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

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sorted3 https://ibieler.com/blog/workflow/sorted3 blog/workflow/sorted3 Fri, 03 Jan 2020 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Termine, Listen, Planung - just sorted

Seit gefühlt ewigen Zeiten bin ich auf der Suche nach einer App, die meine Kalender, To-do-Listen und sonstige Planungen zusammenführt. Immer war es nicht das Richtige - es passte einfach nicht zu meinem Workflow.
Aber diesen Herbst bin ich fündig geworden. Sorted3 ist mein neues Helferlein, bei dem ich nach ausgiebiger 14tägiger Testphase auch geblieben bin und mir die Vollversion für 16,99 gegönnt habe.
Da immer wieder nach solchen Tools gefragt wird, will ich kurz schildern, wie ich das Tool nutze und warum es mich überzeugt hat. Dies ist also eine sehr subjektive Darstellung und ich muss zugeben, dass ich auf Grund der Kürze der Nutzungszeit, sicher nicht alle Funktionen kenne oder nutze bzw. einige vielleicht auch garnicht für mich relevant sind.

Um euch selbst einen Überblick zu verschaffen, könnt ihr die App in vollem Umfang für 2 Wochen testen. Probiert es einfach aus!

Hilfreiche Orga mit Sorted

Sorted3 ist übersichtlich und einfach aufgebaut. Man muss nicht in verschachtelte Workflow-Ebenen eintauchen. Alles bleibt intuitiv und übersichtlich strukturiert.
Egal ob Termine, Aufgaben, Notizen - alles lässt sich in einem einfachen, aber sehr ansprechenden Layout integrieren und verwalten. Kalender lassen sich integrieren und so tauchen meine Termine aus den verschiedenen Kalendern gleich entsprechend auf.

Eingang, Listen, Tags

plus

Am einfachsten könnt ihr alles über "+" in den "Eingang" aufnehmen. Später kann, wenn notwendig, noch in Listen einsortiert oder mit Tags sortiert werden. Da muss jeder selbst entscheiden, was dem eigenen Workflow am besten entspricht. Ich persönlich werfe meist die kurzfristigen Termine nur einfach in den Eingang. Nur bei größeren Planungen, an denen ich noch Zusätze oder Änderungen vornehmen möchte, lege ich Listen an und vergeben Tags.
Bei solchen größeren Projekten sind die Möglichkeiten zum Bearbeiten und Sortieren sehr hilfreich, zum Beispiel:

  • Bilder angehängen
  • Zeichnungen erstellen
  • Teilüberschriften zur Gliederung einfügen
  • Punkte zum Abhaken (liebe ich bei meinen Listen)
  • Aufzählungspunkte
  • ...
sorted3

Erinnerungen

Man kann sich erinnern lassen - vorgegeben sind hier schon drei Einstellungen: Morgens, Nachmittags und Abends. Die Uhrzeiten habe ich anfangs einmal eingestellt und mir dadurch den Workflow sehr erleichtert.

Sorted plant automatisch

Hilfreich finde ich den "automatischen Zeitplan", der euch bei der Abfolge der abzuarbeitenden Punkte hilft. Ihr könnt in den Voreinstellungen Zeitpuffer einplanen und die durchschnittliche Dauer der Aufgaben wählen. Dann erhaltet ihr einen durchgetakteten Zeitplan - manchmal sehr hilfreich zur Strukturierung der Reihenfolge.

zeitplan

Und sonst noch?

Wer so noch ein wenig an seinem Workflow feilen möchte, dem seien die Tipps empfohlen, die man über die 3 Striche links unten erreicht. Hier finden sich auch: Eingang, Zeitplan, Listen, Tags, Verlauf, Papierkorb und die Einstellungen.

planung3

Ich kann also nur empfehlen - einfach mal testen.

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Netzwerke sind die heutige Lernstruktur https://ibieler.com/blog/edu/netzwerke-sind-die-heutige-lernstruktur blog/edu/netzwerke-sind-die-heutige-lernstruktur Tue, 03 Dec 2019 00:00:00 +0000 Genauer nachgefragt:
pu_tweet

Und nun ausführlicher geantwortet:

Netzwerke als neue Struktur im Bildungsbereich zu sehen, resultiert aus meiner eigenen Erfahrung als Lernerin und Lehrerin.
Mit Twitter hat sich für mich gezeigt, dass ich Verbindungen suchen und pflegen muss, um mein eigenes Lernen weiterzugestalten.

Im Moment arbeite ich am Zentrum für Lehrer:innenbildung und zwar nicht in der Lehre. Meine Aufgabe ist es, Netzwerkstrukturen aufzubauen - in meinem Fall zwischen den verschiedenen Phasen der Lehrer:innenbildung.

Ziel

Kommunikation zwischen den einzelnen Phasen ist schwierig, wenig vorhanden und wird durch nicht-kompatible Plattformen erschwert.
Andererseits ist es wichtig, dass sich gerade die Akteure aus den drei Bereichen Lehramtsstudium, Studienseminare und Schule abstimmen. Die Phasen der Lehrer:innenbildung sind aufeinander aufbauend, also muss, um ein konstruktives Arbeiten möglich zu machen, eine Abstimmung erfolgen. Der eine muss wissen, was der andere benötigt und tut.

Deshalb ist die Entwicklung von Netzwerkkompetenz entscheidend.

In Netzwerken arbeiten kann man sicher theoretisch erklären, aber hier hilft wirklich nur machen.

Netzwerke sollen:

  • Ressourcen und Fähigkeiten der Teilgeber bündeln,
  • im Zusammenspiel aller Akteure ermöglichen, mehr zu erreichen als allein,
  • Wissen und Erfahrung zugänglich machen
  • konstruktiv zusammenarbeiten

    Die Stärke von Netzwerken liegt im Austausch.

    Informationen stehen zur Verfügung, Ansprechpartner und damit Hilfe kann angefragt werden. Erfahrungen werden geteilt.
    Und auch dieser Aspekt sollte nicht unterschätzt werden. Das Bereitstellen der eigenen Erkenntnisse gehört mit zum eigenen Lernprozess dazu - ist quasi der Evaluationsschritt.

Netzwerken heißt kommunizieren.

Um diese Kommunikation zu etablieren und voranzubringen und darüber hinaus im besten Fall noch kollaborative Projekte anzustoßen und zu begleiten, habe ich zwei Projekten angeschoben:

Netzwerk zwischen Schule, Studienseminaren und universitärer Lehrerbildung

Hier findet in jedem Schulhalbjahr ein Treffen statt, zu dem Vertreter der drei Bereiche eingeladen sind. Die Treffen haben jeweils einen thematischen Schwerpunkt und sollen vor allem dem Austausch über digitale Lehr-Lernkonzepte dienen. Darüberhinaus soll das Netzwerk auch bei kleineren Projekten hilfreich sein, z. B. der Kooperation zwischen einer Schule und einer Fachdidaktik.
Projekt ist erst als Pilot gestartet und soll nächstes Jahr etabliert werden.
Das Feedback der Teilnehmer ist sehr positiv. Allerdings ist die Teilnahme beim Pilot erstmal reduziert. Für Schulen werden solche Veranstaltungen meist als zusätzliche Belastung wahrgenommen. Da hoffe ich, mit den Ergebnissen des Piltotdurchlaufs den berühmten "Mehrwert" zu zeigen. 😉

Projekt Lehramsstudierende + Berufseinsteiger

Dieses Projekt habe ich mit der Absicht initiiert, um beide genannten Gruppen zu vernetzen.
Lehramtsstudierende übernehmen für eine kurze Zeit den Unterricht von Berufseinsteigern, die wiederum in dieser Zeit die für sie geplanten Fortbildungsveranstaltungen besuchen können. Mein Idee: kein Stundenausfall für die Schule und inhaltlicher Schwerpunkt - didaktische Reflexion des Einsatzes digitaler Tools für beide Teilnehmergruppen. Studierende werden in einem Zertifikatskurs (ICM) vorbereitet. Das Material ist auch den Berufseinsteigern zugänglich.

Weitere Ideen warten noch auf Umsetzung.

Problemen bei der Etablierung und Fortführung von Netzwerkstrukturen:

  • Es ist von Interesse, Engagement der Beteiligten abhängig.
  • Organisation von solchen Netzwerken trifft auf alte Strukturen, die oft hinderlich sind.
  • Phasenübergreifende Kommunikationskanäle müssen erst gesucht oder geschaffen werden.
  • Netzwerkslebenszeit hängt von den Beteiligten ab.
  • Netzwerksvergrößerung stellt neue Anforderungen, verbunden mit neuen Problemen.
  • Netzwerkarbeit ist immer von Personen abhängig, die das Netzwerk tragen.

Meine Hoffnung:

  • Beteiligte erkennen den persönlichen Nutzen für ihre eigene Arbeit und ihr persönliches Lernen.
  • Teilnehmer an den Netzwerken werden zu eigenen Netzwerkknoten.
  • Erkenntnis, dass die Phasen der Lehrer:innenbildung besser miteinander verzahnt werden müssen (von einer anderen Struktur wage ich gar nicht zu reden)
  • Erkenntnis für die Netzwerker, dass alle Phasen voneinander lernen können und sich gegenseitig stützen
  • Es soll deutlich werden, dass die Theorie im Studium nicht einfach abgehakt werden kann und mit dem Referendariat oder mit der beruflichen Tätigkeit nicht ein völlig neuer Abschnitt beginnt, der mit dem Studium nichts zu tun hat. (Oft gehört aber so falsch: Jetzt in der Schule lerne ich erst richtig, was es bedeutet zu unterrichten.)

Deshalb auch über die Arbeit hinaus:

@bildungspunks
"#Beo"
"#nt2t"

Und zuletzt noch einmal Dankeschön für die Frage an @tho_pud

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"Digitale" Schule?! https://ibieler.com/blog/edu/digitale-schule blog/edu/digitale-schule Mon, 02 Dec 2019 00:00:00 +0000 Vielem stellt man in der heutigen Zeit das Adjektiv digital voran. Damit wird suggeriert, dass die entsprechenden Dinge und Prozesse neu und modern sind.
Es erfolgt eine Abgrenzung zum Analogen. Dies lässt bewusst oder unbewusst einen unvereinbaren Gegensatz entstehen, der so nicht existiert.
"Digitale" Schule gibt es so nicht und doch wird oft von ihr geredet.
Wie sieht eine Schule aus, die in der Zeit der digitalen Transformation bestehen will?
Meine Gedanken dazu - mehr Fragen nach dem Gestaltungsweg als Definition.
Und vielen Dank an die Inspiration auf dem #DED19 sowie @joeranDE und @ForumBilDig

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Lernen unter den Bedingungen der Digitalität https://ibieler.com/blog/edu/lernen-unter-den-bedingungen-der-digitalitaet blog/edu/lernen-unter-den-bedingungen-der-digitalitaet Thu, 17 Oct 2019 00:00:00 +0000 Lernen unter den Bedingungen der Digitalität

Nachdem ich über "Lehrende in der digitalen Welt" meine Gedanken visualisiert hatte, war es logisch, darüber nachzudenken, wie sich der Einsatz digitaler Medien auf das Lernen auswirkt.

Gerade in Vorbereitung der Umsetzung des Digitalpakts ist das ein Thema, das immer wieder nachgefragt und diskutiert wird.
Oft stört mich in den Diskussionen zu diesem Thema die Vorstellung, man müsste das Analoge gegen das Digitale ausspielen.
Auch die digitalen Medien sind Medien - einfach nur Medien. Sie sollten so selbstverständlich werden wie Bücher, Stifte und Hefte.
Beim deren Einsatz verlangt niemand einen extra Nachweis für ihre Nützlichkeit oder stellt überhaupt in Frage, sie einzusetzen.

Wir sollten uns bewusst sein, dass sich Lernen zwar verändert, aber wir auch auf eine bestimmte Basis aufbauen können.
Hierzu meine Gedanken: (es ist noch work in progress)

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Baustelle Bildung https://ibieler.com/blog/edu/baustelle-bildung blog/edu/baustelle-bildung Sat, 05 Oct 2019 00:00:00 +0000 Schule - quo vadis?

Ein immer wieder heiß diskutiertes Thema mit unterschiedlichsten Lösungsvorstellungen.

Ausgangslage

Umbauarbeiten notwendig bei laufendem Betrieb. Allerdings ist die Einsicht in die Notwendigkeit des Umbaus sehr unterschiedlich ausgeprägt.

baustelle

Photo by Josue Isai Ramos Figueroa on Unsplash

  1. Twitterlehrerzimmer
  2. Devise: Macht mal!
  3. Prinzip: Haben wir schon immer so gemacht! Lasst es so!

Während die erste Gruppe beginnt, zu renovieren, schaut die zweite Gruppe interessiert zu, macht aber Platz und wartet auf den Einsatz - wenn alles fertig ist und läuft. Sicher ist sicher, könnte ja sein, dass es sich nicht wirklich was wird - am BER baut man schließlich schon ewig, ohne dass ein Ende anzusehen ist.

Die 3. Gruppe bringt sich lieber in Sicherheit - hält Abstand. Sie halten nichts von der Renovierung. Ihr Befund: System läuft, Änderungen nicht notwendig.
Baulärm, Beratungen und Unwägbarkeiten würde man am liebsten verhindern. Manchmal gelingt das auch erfolgreich - immer dann, wenn Leute diese Gruppe hierarchische Strukturen besetzen und die Schulleitung repräsentieren.
Manchmal klappt das nicht, dann versucht man sicheres Terrain zu finden: Fachgruppen, die eine Renovierung nicht nötig haben; Kommunikationswege und Hierarchieketten, die schon immer so funktioniert haben.

Aber so einfach ist es nicht. Kategorisierungen sind immer schwierig, Schubladendenken sollte man vermeiden. Dies würde den Beteiligten Potenzial zur Entwicklung absprechen.
Und schließlich liegt in der Gemeinschaft auch die Stärke. Alle Kräfte müssen genutzt, alle Stimmen gehört werden. Es sind die Antreiber der Entwicklung ebenso nötig wie die Bedächtigen, die alles in Frage stellen, um sicher zu stellen, dass die Entwicklung vorangeht und Fehler vermieden werden.

An dieser Stelle kommt meiner Meinung nach der Schulleitung entscheidende Bedeutung zu. Sie managt das Zusammenspiel und lenkt die Richtung, setzt Akzente und bestimmt das Tempo. Für Schulentwicklung, für die Transformation von Schule hin zu einem in der digitalen Welt erfolgreich eingebetteten System, hat Schulleitung die Verantwortung und muss damit auch die Haltung und den Willen mitbringen, diese so wichtige Entwicklung zu begleiten, zu fördern und voranzutreiben.

Und hier möchte ich einen Gedanken aufgreifen, den Jan Vedder in seinem Beitrag Komfortzonenverteidigung" erläutert hat - Lehrer*innen sollten in regelmäßigen Abständen (7 - 10 Jahre) die Schule wechseln.

Ich verstehe die Forderung, habe selbst mal gedacht, das sei die Lösung. Aber so einfach ist das eben auch nicht.
Der Fehler wird darin gesehen, die Komfortzone nicht zu verlassen, es sich gemütlich einzurichten und sich langsam aber sicher in Richtung 3. Gruppe zu bewegen.

Gründe, die dagegen sprechen

  1. Entwicklung ist nicht an Jahre gebunden und vorhersehbar. Sie kann eintreten, aber auch nicht - eher oder später.
  2. Mit einem Wechselzwang baut man unter Umständen eine Gegenhaltung, eine Verweigerungshaltung auf. Aber gerade die Einstellung, die Bereitschaft zur Entwicklung bedarf einer intrinsischen Motivation.
  3. Bei einem Wechsel - wer entscheidet über die neue Schule? Macht per se eine neue Zusammenstellung, ein neuer Mix von Kolleg*innen alles besser?

Alternative

Ich sehe die größte Chancen in der Vernetzung und in Strukturveränderungen.

1. Vernetzung:

Schulen, besonders Schulleitungen, sollten zusammenarbeiten, sollten den Austausch sichern. So lassen sich gemeinsam Ideen entwickeln, kann auf Bewährtem aufgebaut werden und Schwierigkeiten zeitig identifiziert werden.

2. Struktur:

Wenn wir Lösungen für Probleme im Bildungsbereich suchen, denken wir in den gegebenen Strukturen.
Diese Strukturen, für eine Bildung im Industriezeitalter unter den Bedingungen der Gutenberg-Galaxis entwickelt, müssen den neuen Entwicklungen angepasst werden:

  • Wissenszugriff orts- und zeitunabhängig möglich
  • exponentiell wachsende Informationsbestände
  • nicht mehr eine lebenslange Berufskarriere, sondern beständiger Wechsel durch lebenslanges Lernen
  • Teamarbeit löst Fließbandarbeit ab
  • Übernahme von einfachen, sich wiederholenden Tätigkeiten durch Maschinen/AI
  • neue Berufe und Berufsfelder entstehen
  • global vernetztes Arbeiten
  • Verantwortung für Nachhaltigkeit
  • ...

Dass die Bildungsinhalte sich ändern müssen (bitte nicht nur oben drauf packen und erweitern) ist allen schon länger klar, aber offensichtlich fehlt es an der Umsetzung. Dafür sind meiner Meinung nach vor allem die veralteten Strukturen verantwortlich, die ein hierarchisches Verlangsamen und Bremsen der Entwicklung verursachen.
Was zu dieser strikt horizontal ausgerichteten Hierarchie fehlt, ist eine vertikale Vernetzung der einzelnen Bildungseinrichtungen. Damit verbunden muss ein Zuwachs an Entscheidungsfreiheit für die einzelne Schule sein.

Wird eine Schulkultur etabliert, die auf die Einbindung aller an Bildung Beteiligten aufbaut, kann Entwicklung gelingen. Alle Stimmen - Lehrerinnen, Schülerinnen, Eltern, außerschulisch Beteiligte - bringen ein Gesamtbild der Gesellschaft ein und lassen Schule nicht als eingekapselten Fremdkörper erscheinen, der Entwicklungen ignoriert und einfach so weitermacht wie bisher. Im Gegenteil, durch die Aussensicht und Beteiligung einer Vielzahl von Akteuren wird auch die Sichtweise eine multiperspektivische und Prioritäten lassen sich leichter abwägen und setzen.

Wenn genug Input von außen vorhanden ist, wird ein (Zwangs)Wechsel nicht nötig sein.

Anderseits weiß ich um die motivierende Wirkung eines Wechsels - habe ich selbst durch.
Aber dies waren gewollte Wechsel. Ich hatte mich entschieden, war bereit für den Wechsel, wollte etwas Neues. Für mich ist diese Haltung eine entscheidende, um aus der Veränderung eine Vorwärtsbewegung zu erreichen.

Schule ist im Moment ein in sich zu sehr geschlossenes System. In der Öffnung liegt eine große Chance für Weiterentwicklung. Weiterentwicklung, die geleistet werden MUSS, ansonsten implodiert das System, wie ich das gern nenne.
“Gewünschte“ Wechsel sollten leichter möglich sein, als sie es heute noch (aus bürokratischen Gründen) sind. Denn sie können ein Motor der Entwicklung sein.

Veränderung ist nicht mit Personalaustausch allein zu erreichen.

Wir müssen ran ans System!😉

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"If you aren't struggling, you aren't really learning." https://ibieler.com/blog/edu/if blog/edu/if Tue, 01 Oct 2019 00:00:00 +0000 Bei den angebenden Links handelt es sich um externe Links.

"If you aren’t struggling, you aren’t really learning."

Dieser Satz ist für mich einer der wichtigsten überhaupt - für Bildung im Allgemeinen, aber auch für Bildung unter den Bedingungen der Digitalität im Besonderen. Und für Lehrende wie für Lernende gleichermaßen gültig.
Hier zeigt sich deutlich die entscheidende Haltung, die eine alte, überholte Lehrhaltung von einer neuen, konstruktivistischen unterscheidet. Und nicht allein der Konstruktivismus ist die Basis, wie ich finde. In einer digital geprägten Welt können konstruktivistische Lehr-Lernszenarien nur stattfinden, wenn man sie unter den Bedingungen des Konnektivismus konzipiert. (Empfehlung zum Weiterlesen:Knowing Knowledge by Georg Siemens)

Also: Raus aus der Welt der Trichter, der Einbahnstraßen in der Bildungswelt.

Der Wissensfluss funktioniert nicht nicht mehr in nur eine Richtung, auch Lehrende sind Lernende.
Lehrenden besitzen keine Wissenshoheit mehr - sie können Wissen nicht mehr zuteilen, sie werden hinterfragt. Und sie können nur bestehen und selbst lernen, wenn sie in Netzwerken arbeiten - sich austauschen und voreinander lernen. Wie ihre Schüler*innen!

Aber nicht nur die Lehrenden - ihre Haltungen und Methoden z.B. - werden hinterfragt, sondern das Wissen an sich. Und dabei muss man zwischen Information und Wissen unterscheiden.

Wissen und Informationen

Informationen sind schnell verfügbar. Sie liegen z.B. als Fakten oder Daten vor.

Wissen ist das, was man daraus macht - die Verknüpfungen, Wertungen, Einordnungen - eben das, was früher durch Lehrende vorgegeben wurde. Wissen wurde kategorisiert und katalogisiert. Schulen und Universitäten haben Wissen in Fächer oder Gebiete eingeteilt und quasi in Kartons verpackt - ein super Ordnungssystem.
(siehe heutige Schulfächer)
Diese Zeit des Containerwissens aber ist vorbei. Wissen ist eben nicht nur die Information über eine Sache, sondern auch, wie ich diese Sache anwende, welche Haltung ich zu ihr habe, mit welchen anderen Dingen ich sie in Beziehung setze und wo ich weitere Informationen finde. Nicht zuletzt gehört auch die Veränderung, Anpassung oder Erneuerung bzw. Widerlegung dazu.
Es gilt also für alle Lernenden:

If you aren't struggling, you aren't really learning."

struggel in/of/for teaching

Aufgabe der Lehrenden ist es, den Lernenden bei der Konstruktion der Zusammenhänge zwischen diesen Informationen hilfreich zur Seite zu stehen, sie zu unterstützen.
Damit definiert sich hier eine neue Rolle, ein neues Selbstverständnis der Lehrenden.

Aber darüber hinaus müssen Lehrende auch für die Bedingungen sorgen, in der dieser Lernprozess stattfindet. Hier überwiegt Teamarbeit.
Gemeinsame Projekte, die initiiert, geplant, erarbeitet, präsentiert und reflektiert werden, sind immer Prozesse, in denen Lernende zusammenarbeiten. Je nach Fähigkeiten und Vorlieben, aber auch nach Bedarfen und aus Zwängen heraus werden Arbeiten aufgeteilt. Networking ist notwendig. Dies erfordert auch eine Begleitung durch den Lehrenden.
Gut, wenn die Lehrenden wissen, wie das funktioniert.
In diesem Bereich - Zusammenarbeit, Lehrende als Teamplayer - sehe ich noch großen Bedarf in der LehrerInnenbildung, vor allem im Lehramtsstudium. Projektplanung, agiles Management, Leadership und Personalführung - heißt: solche Qualitäten gilt es auch auszubilden. Sie müssen Bestandteil von Studium und Fortbildung sein - noch besser ist es, wenn sie normaler Bestandteil des Workflows der Lehrenden sind und sie somit die Vorbildrolle einnehmen, mit der sie ihre Schüler*innen inspirieren.

Lehrenden müssen Lernende auf dem Weg des Lernens begleiten und dafür sorgen, dass Lernen ein aktiver - und das heißt für mich auch ein anstrengender und motivierender - Prozess ist.
Nur in der Auseinandersetzung mit den Informationen, Gegenständen, Prozessen und Menschen eigenen wir uns Kompetenzen an, die wir für die Gestaltung der Zukunft benötigen.

Lernen als lebenslanger Prozess, in dem Wissen durch die Zusammenarbeit in Netzwerken immer wieder neu durch die Lernenden konstruiert wird - Idealbild und Gegenentwurf zum Nürnberger Trichter.
Der machte Lernen (angeblich) einfach. Wissen wurde als Schüttgut betrachtet, gut verpackt in Containern - eine fertige, in Portionen zugeteilte Menge, die der Lernende übernehmen sollte. Einmal einverleibt, sollte Wissen gespeichert sein und nur weitere Übungen zur Festigung wären notwendig.

Aber Wissen ist weder fertig, noch lässt es sich in Lernende übertragen.
Wissen ist in einer digitalen Welt fluide. Es verändert sich, wächst, neue Zusammenhänge werden erkannt, bisher noch nicht gemachte Entdeckungen müssen integriert werden. Hier steckt das Lernen, die Auseinandersetzung, die Freude, der Wissenszuwachs - mit anderen und durch andere - zusammen. Denn das Lernen muss sich der Realität anpassen und die liegt im Netzwerk.
Die Wissenscontainer öffnen und den Inhalt miteinander verbinden, neu strukturieren, ... eben lernen!

All dies ist für viele von uns selbstverständlich - aber trotzdem wird an einem starren Bildungssystem festgehalten, dass nicht oder nur ungenügend auf diese veränderten Bedingungen reagiert.
Mehr Fluidität würde allen Phasen der Lehrer*innenbildung gut tun.

Wir leben im 21. Jahrhundert, dann lasst uns auch so lernen.

Der Titel dieses Blogposts ist dem unten verlinkten Artikel entnommen. Für den vollständigen Beitrag bitte auf das Bild klicken.

Link:https://news.stanford.edu/2019/09/30/embrace-struggle-education-professor-challenges-common-beliefs-teaching-learning/

struggle

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Bildungsbrunch Kassel 2019 https://ibieler.com/blog/events/bildungsbrunch-kassel-2019 blog/events/bildungsbrunch-kassel-2019 Sun, 22 Sep 2019 00:00:00 +0000 Nun ist es schon wieder vorbei - das vertikale Barcamp anlässlich unseres dritten Bildungsbrunches.
Die Eindrücke sind noch frisch und ich möchte die Rückfahrt nutzen, um meine Gedanken etwas zu sortieren.

Warum ich immer wieder das Barcamp-Format liebe

Es ist jedes Mal wieder beeindruckend zu erleben, wie aktivierend ein Barcamp ist. Nicht nur neue Leute, sondern vor allem die vielen neuen Ideen sind eine Bereicherung. Da ist auch die lange gemeinsame “Barcamp-Erfahrung” kein Grund, nicht wieder ein neues Thema aufzumachen oder an “alte” Gespräche anzuknüpfen und sie mit weiteren Erfahrungen anzureichern.
Manchmal ist es aber auch das private Gespräch zwischendurch, die persönliche Ebene, die so wichtig ist. Denn Lernen ist immer auch Kommunikation und Beziehungsarbeit.
Ein weiterer Punkt, den ich am Barcamp liebe, ist der Überraschungsfaktor. Man kann sicher eine Menge vorbereiten, aber der Input, der dann von den Teilgebern eingebracht wird , ist bisher immer wieder grandios gewesen - neue Themen, neue Sichtweisen und Gedanken, spannende Projekte oder Ideen zur Vernetzung.

Warum ich das vertikale Format wiederholen würde

Bei unserem Barcamp in Kassel haben wir eine neue zeitliche Anordnung der Session getestet - und mir hat das sehr gut gefallen. Aus 45 Minuten Einzelsession gab es 90 MInuten Doppelsession.
Es gab Angebote in beiden Formaten. Fazit: lässt sich gut kombinieren.
Die 90 Minuten geben endlich ausreichend Zeit für

  • praktische Erprobung (lief sehr gut z.B. Bei der Calliope-Session)
  • tiefergehende Diskussionen (war bei der Runde zur Schulentwicklung perfekt)

Als sehr praktikabel hat sich für mich auch das Zusammenlegen einiger Sessionangebote erwiesen. Bei einer strikten 45-Minuten-Einteilung neigt man dazu, auf Grund der Kürze der Zeit, nicht weiter über thematische Überlagerungen nachzudenken.
In Kassel haben wir vier ähnliche Themen zur Schulentwicklung zusammengelegt mit dem Ergebnis:

  • viele Teilgeber in der Session
  • großer inhaltlicher Input mit Beteiligten aus unterschiedlichen Bereichen
  • große Vielfalt an Meinungen
    = gelungener Austausch.

In anderem Setting hätten die Sessions vereinzelt und mit jeweils weniger Teilnehmern auch auf Grund der parallelen Struktur eines Barcamps stattgefunden. Dagegen haben die 90 Minuten ausreichend (naja, wir hätten auch sicher noch weiter diskutieren können) Zeit auch für eine größere Gruppe geboten.

Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule Kassel

Auch auf diesem Wege noch einmal ein riesengroßes Dankeschön an Thomas Maxara (@tmaxi) für die Möglichkeit, mit dem Bildungsbrunch bei ihm an der Schule Gast sein zu duerfen.
Eine tolle Schule mit einem offenbar sehr gut aufgestellten und schon lange digital interessierten Kollegium. Viele Teilgeber betraten das riesige Lehrerzimmer mit einem “Wow”! Beeindruckend auch die schon 2003 nach modernem Konzept geplanten Computerräume.
Andererseits konnte auch einer der Teilgeber für den Wow-Effekt bei einem Schulleitungsmitglied sorgen. Heiko Wagner (@Radrenner) war mit großem Equipment angereist - 3D-Druck. Das musste unbedingt inspiziert werden.

networking, networking, networking

3 Länder

5 Bundesländer

... sind eine perfekte Ausgangsbasis für das Netzwerken. Gerade im foederalen System ist dieser Austausch gewinnbringend und notwendig. Hier liegt großes Potential auf informellem Weg die Schranken abzubauen, die Bürokratie aufbaut. Synergien können sichtbar gemacht werden, Partner gefunden und Kollaborationen angestoßen werden.

Fazit und Ausblick

Schön wars. Unbedingt wieder. Und es hat schon sich schon ein neuer Gastgeber für September 2020 gefunden und uns in den hohen Norden eingeladen. Jens (@KaeptnKeks) will ein Bildungsbrunch in Schleswig-Holstein ermöglichen. Wir würden uns riesig freuen und halten euch natürlich auf dem Laufenden.

So - Zugfahrt fast beendet. Erste Eindrücke verarbeitet. Bilder folgen.

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Workshop "Phasenübergreifendes ePortfolio in der Lehrer*innenbildung" https://ibieler.com/blog/events/workshop-phasenuebergreifendes-eportfolio-in-der-lehrer-innenbildung blog/events/workshop-phasenuebergreifendes-eportfolio-in-der-lehrer-innenbildung Tue, 17 Sep 2019 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Auf der BAK-Tagung in Kaiserslautern werden mein Kollege Renè Barth vom D3-Projekt der MLU Halle-Wittenberg und ich am 18. und 19.09.2019 einen Workshop zu oben angegebenem Thema anbieten.

In den Zeiten der digitalen Transformation haben sich nicht nur die Verfügbarkeit von Wissen verändert, sondern auch Arbeitsweisen. Digitale Medien ermöglichen und erfordern Kompetenzen wie Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität auf einer neuen Stufe.
Diese 21st century skills sind so neu nicht, aber ihnen kommt unter den Bedingungen der Digitalität ein höherer Stellenwert zu als bisher.

Bildung muss auf veränderte Bedingungen nicht nur reagieren, sie sollte sie auch gestalten, denn die zukünftige Generation bestimmt die weitere Entwicklung.

Um Kinder und Jugendliche auf neue gesellschaftliche Bedingungen und eine veränderte Arbeitswelt vorzubereiten, ist es unabdingbar, dass Lehrende darauf vorbereiten können. Sie müssen diese Kompetenzen selbst beherrschen und sich ihrer Bedeutsamkeit bewusst sein.

Die Workshopteilnehmer sollen das ePortfolio als Instrument und Methode verstehen, diese 21st century skills umzusetzen. Schon zukünftige Lehrer*innen sollten so an die kommunikative und kollaborative Portfolio-Arbeit herangeführt werden. Nur so erfahren und praktizieren sie die Bedeutung der 4K, erkennen die positiven Seiten von Feedback, Reflexion und formative assessment.

Hier finden sich im Anschluss einige Materialien des Workshops. Da Folien ohne den dazugehörigen Vortag wenig verständlich sind, habe ich hier zuerst eine kurze Zusammenfassung wichtiger Aussagen als Adobe Spark Page (story telling-Form; hoffe, es ist so für Interessierte besser nachzuvollziehen):

https://spark.adobe.com/page/XkAC34FATd21m/

Materialien für den Workshop:

Für Keynote-Präsentation bitte Bild anklicken.

eportfolio_start_folie

Hier der Link zur Präsentation von René Barth: (text:ePortfolio in der Deutschdidaktik - D3-Projekt, MLU Halle-Wittenberg
link:https://ibieler.com/content/3-blog/1-events/9-workshop-phasenuebergreifendes-eportfolio-in-der-lehrer-innenbildung/praesentation-bak.pdf)

Linkliste zum Wakelet, Literaturliste, weitere Materialien:
docs.google.com/document/d/179BoLoJaUl2xBGx9VebqRV0vtc7fKjHvzYHguPqRKT0/edit?usp=sharing

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#KonfBD19 https://ibieler.com/blog/events/konfbd19 blog/events/konfbd19 Fri, 13 Sep 2019 00:00:00 +0000 Meine Eindrücke von der Konferenz Bildung Digitalisierung 2019 - eine visuelle Sammlung.

konfbd
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Digitale Medien gehören in die Schule! https://ibieler.com/blog/edu/digitale-medien-gehoeren-in-die-schule blog/edu/digitale-medien-gehoeren-in-die-schule Tue, 10 Sep 2019 00:00:00 +0000 Digitale Medien gehören in die Schule!

Dieser Satz - mit Ausrufezeichen - musste einfach mal raus.

Nach Lesen eines Artikels, in dem dargestellt wurde, wie von einem Ansatz "alles digital" zu einem Umdenken und Nachdenken im Sinne "alles Digitale aus der Schule" gehandelt wurde, musste ich meine Gedanken sortieren.

Viele neue Dinge, ob Geräte, Ideen und Konzepte, müssen erprobt werden. Nie weiß man von Beginn an, ob etwas erfolgreich läuft. Allerdings darf uns das nicht davon abhalten, etwas auszuprobieren.

"Nichtstun ist eine der größten und verhältnismäßig leicht zu beseitigenden Dummheiten. (Franz Kafka)

Neues muss sich bewähren - ohne Frage. Aber mittlerweile kann man bei digitalen Medien nicht mehr von NEU reden:

  • seit 1969 Internet
  • seit 1984 email
  • seit 1991 www

Ohne Medien konnte noch nie unterrichtet werden.
Nun sind neue Medien vorhanden - warum sie also nicht erkunden, testen, erproben, reflektieren und evaluieren.
Hier erschließen sich ungeahnte Möglichkeiten!

Deshalb:

digitale_medien_blog
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Digitalpakt -Verheißung, Versprechen und die Realität https://ibieler.com/blog/edu/digitalpakt blog/edu/digitalpakt Wed, 12 Jun 2019 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich, falls nicht anders angegeben, um externe Links.

verheißungsvoll

Lang ersehnt und doch immer wieder verschoben - nun endlich soll Geld in die Bildung fließen:

versprochen

5,5 Milliarden - über 5 Jahre
... und zwar für eine bessere Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik.
Hört sich nach einer ganze Menge an - aber das BMBF selbst rechnet vor:

Realität

"Rein rechnerisch bedeutet dies für jede der ca. 40.000 Schulen in Deutschland im Durchschnitt einen Betrag von 137.000 Euro oder umgerechnet auf die derzeit ca. 11 Millionen Schülerinnen und Schüler eine Summe von 500 Euro pro Schüler."
(https://www.bmbf.de/de/wissenswertes-zum-digitalpakt-schule-6496.php)

Diese Zahlen relativieren die Erwartungshaltung wieder.

Fazit

Jetzt geht es, falls noch nicht geschehen, an das Schreiben der
technisch-pädagogischen Konzepte oder gegebenenfalls an das Überarbeiten.
Bestenfalls kommen alle Beteiligten ins Gespräch über den Stellenwert und die Ausgestaltung von Bildung in einer digitalisierten Welt.

Dies ist für mich der positive Anschub durch den DigitalPakt Schule - die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Notwendigkeiten, die die digitale Transformation für Schule bedeutet.
Hier liegt ein großes Potential für die Schulen - auszuloten,

  • wie Unterricht, Schule, Bildung sich bereits verändert haben,
  • welche notwendigen Korrekturen vorgenommen werden müssen
  • welche Austattung für eine zeitgemäße Bildung unter den Bedingungen der Digitalität als Basis vorhanden sein muss (auch perspektivisch)
  • welche didaktischen Konzepte den Anforderungen an Bildung im 21. Jahrhundert gerecht werden
  • mit welchen Medien, Werkzeugen und Methoden diese Konzepte unterstützt werden können
  • wie Lehrer*innenbildung in allen Phasen (Studium, Vorbereitungsdienst, berufliche Tätigkeit) umgestaltet werden muss

Dies alles sind Chancen, Bildung an den neuen Möglichkeiten, die die digitale Transformation bietet, anzupassen und auch strukturell aus dem 19. Jahrhundert zu holen. Ein Schritt in die richtige Richtung, der Beginn eines Marathons - da brauchen wir alle noch viel Ausdauer und Geld. 😉

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Ein Plädoyer für große Schritte https://ibieler.com/blog/edu/ein-plaedoyer-fuer-grosse-schritte blog/edu/ein-plaedoyer-fuer-grosse-schritte Sun, 05 May 2019 00:00:00 +0000 Ein Plädoyer für große Schritte

plaedoyer

Philipp Riederle hat als Vertreter der digitalen Generation einen Brief an die Hochschulen geschrieben - nachzulesen hier

Er beschreibt eine Erwartungshaltung der Studierenden:
Endlich zu Euch, endlich Bildung am Puls der Zeit. Bei Euch wird hochtechnologisch geforscht, Ihr gestaltet die Welt von morgen. Nirgendwo sonst kommen wir der Zukunft näher! Oder?

Und mal ehrlich - Hochschulen können diesen Erwartungen kaum gerecht werden, allenfalls in einigen wenigen Bereichen. Was benötigt wird, ist aber ein Studium, das der Heterogenität der Studierenden gerecht wird und eine Flexibilität anbietet, die es ermöglicht, auf individuelle Erfordernisse, Interessen und Haltungen zu reagieren.

Deshalb ist die "Netflix-Uni" ein Gedankenspiel wert. Sie bietet die passende Struktur für die Heterogenität, da sie die Bedingungen der Digitalität nutzt. Durch Flexibilisierungen der Angebote, Vielfalt der Inhalte und Varianz hinsichtlich Zeit und Ort eröffnen sich neue Möglichkeiten des Studierens.

Ich sehe auf diese Idee aus der Sicht des Lehramtsstudiums und erkenne vor allem Potential hinsichtlich der in Bildung benötigten Anforderungen des fächer- und auch schulformverbindenden Unterrichts. Immer wieder wird der Stellenwert des projektbezogenen Unterrichts betont - aber während des Studiums findet kaum eine Kooperation in dieser Richtung statt. Schaut man in die Schulrealität, begegnen uns aber zahlreich Kolleg*innen, die fachfremd unterrichten und/oder an andere Schulformen abgeordnet werden.
Sollte es da nicht an der Zeit sein, die Studierenden und Lehrer im Vorbereitungsdienst auf diese Realität vorzubereiten?
Aus der Perspektive des Lehramtsstudiums ließe sich das bis in den Vorbereitungsdienst/Referendariat hineindenken. Eine engere Verschränkung von Theorie (Studium) und Praxis (Vorbereitungsdienst) ist dadurch möglich. Somit ließen sich diese Strukturen neu organisieren und zwar im Sinne nicht nur einer Verzahnung der Phasen, sondern eines Ineinanderaufgehens.

Die dafür notwendigen Änderungen bedürfen radikaler Schritte.
Das Zauberwort heißt Vernetzung.

  • Die Angebote der Hochschulen sind als wirkliche Angebote - zur Auswahl, einzeln - zu organisieren.
  • Zu erbringende Leistungen sind in den Modulbeschreibungen ersichtlich.
  • Materialien stehen am besten als OER zur Verfügung.
  • Gleichzeitig ist es, ganz im Sinne des lebenslangen Lernens, möglich, als Einsteiger/Praktikant zu arbeiten und die Praxis mit der Theorie zu verbinden.
    So besteht auch die Möglichkeit, sich nicht in vorgefertigten Schemata zu bewegen, sondern die eigene Entwicklung selbstbestimmt auszurichten und zu organisieren.

Die großen Schritte liegen wie immer in der Haltung. Gerade Hochschulen, wie von Riedle als Gestalter der Zukunft beschrieben, müssen sich dieser Verantwortung bewusst sein und Entwicklung ermöglichen und vorantreiben. Dies erfordert Mut zu

  • bisher unkonventionellen Entscheidungen,
  • Infragestellen und Aufbrechen alter Strukturen
  • Vernetzung intern und extern
  • Offenheit

Vor allem erfordert es ein growthmindset, das man von Hochschulen erwarten kann.

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Bildungsdilemmata https://ibieler.com/blog/edu/bildungsdilemmata blog/edu/bildungsdilemmata Sun, 28 Apr 2019 00:00:00 +0000 Irgendwie ist es in letzter Zeit sehr spannend im #Twitterlehrerzimmer - immer neue Ideen, Diskussionen und stetiges Lernen durch Austausch.

Hier meine Perspektive zur Diskussion über Perspektiven 😉
Mit Dank an @mediendidaktik_ und @jjjmare und @TobiRaue für den Denkanstoß.

Und da schon so viele neue Ideen dazukommen, bleibe ich einfach beim Darstellungsformat. Hat ganz pragmatische Gründe: damit kann ich zur Zeit am besten meine Gedanken sortieren. 🤓

bildungsdilemmata
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Digitalität schreibt sich mit K https://ibieler.com/blog/edu/digitalitaet-schreibt-man-mit-k blog/edu/digitalitaet-schreibt-man-mit-k Wed, 24 Apr 2019 00:00:00 +0000 Digitalisierung oder digitale Transformation - Bezeichnungen tauchen immer neue auf. Aber häufig verbinden sich damit auch bestimmte Grundeinstellungen zum Thema. Ich habe mich für Digitalisierung entschieden und zwar mit einer besonderen Schreibweise 😉

digitalitaet_schreibt_sich_mit_k
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digitale Didaktik https://ibieler.com/blog/edu/digitale-didaktik blog/edu/digitale-didaktik Tue, 09 Apr 2019 00:00:00 +0000 Wie sollte Unterricht unter den Bedingungen der digitalen Transformation gestaltet werden? Was man aus den 10 Merkmalen guten Unterrichts machen könnte ...

Hier eine kurze Übersicht zu 10 Merkmalen von Unterricht unter den Bedingungen der Digitalität:

Bei den Links handelt es sich um externe Links.

digitale_didaktik_foto
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Bildungsverständnis im Transformationsprozess https://ibieler.com/blog/edu/bildung blog/edu/bildung Wed, 27 Mar 2019 00:00:00 +0000 Veranstaltungen, Bücher, Gespräche - alles bedeutet Information und neues Wissen. Gleichzeitig führt es auch zum Infragestellen alter Vorstellungen.
Ich hatte das Gefühl, dass ich mal meine Gedanken sortieren musste. Und am besten visuell - aus 3 Gründen:

  1. Vorstellungen und Ideen lassen sich gut bildlich darstellen.
  2. Sketchnotes lassen sich bei Workshops, Seminaren oder ähnlichen Veranstaltungen wiederverwenden und bieten eine hervorragende Diskussionsgrundlage.
  3. Ich will sketchnotes üben. 😉

Ich wollte unterschiedliche Vorstellungen von Bildung gegenüber stellen. Wir lehren und lernen in einer Zeit der Transformation. Für mein Verständnis ist deshalb wichtig zu wissen, wo wir uns in diesem Transformationsprozess befinden. Mindestens genauso wichtig ist für die Bewegung im Transformationsprozess die Vision. Denn ein Ziel ist wichtig für die Orientierung.
Diese Verortung der eigenen Position und des Ziels sind immer in Entwicklung und müssen an neue, veränderte Bedingungen angepasst werden.
So sind die beiden Sketchnotes einmal als Ausgangslage und zum anderen als mögliche Vision zu verstehen.
Die Idee basiert auf Aussagen in "Bu-i-lding 4.0: Wissen in Zeiten technologischer Reproduzierbarkeit" von A. Laurençon und A.C. Wagner.

haus
netzwerk
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best practice https://ibieler.com/blog/edu/best-practice blog/edu/best-practice Mon, 11 Mar 2019 00:00:00 +0000 Die aktuelle Beitragsparade der Bildungspunks fragt nach best-practice-Beispielen.

Ich habe mich dann erstmal gefragt:

  • Was ist das überhaupt - best practice?
  • Gibt es Kriterien zur Einschätzung und Bewertung?
  • Ist es das eine tolle Beispiel, das z.B. bei meiner Kollegin im Unterricht so wunderbar funktioniert hat?
    Oder gehört mehr dazu?

Hier meine Überlegungen:

best_practice_1

Creative Commons Lizenzvertrag
best practice von Ines Bieler ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

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Leitlinien zur Lehrer*innenbildung https://ibieler.com/blog/edu/leitlinien-zur-lehrer-innenbildung blog/edu/leitlinien-zur-lehrer-innenbildung Mon, 04 Mar 2019 00:00:00 +0000 Überlegungen zur Struktur der Lehrer*innenbildung

Meine ersten Ideen zur Organisation und Struktur der Lehrer*innenbildung hatte ich in einem Tweet zur Diskussion gestellt und um eure Meinung gebeten.

tweet_leitlinien

Vielen Dank für eure Unterstützung, Hinweise und Ideen - @flowcampus, @DanielaLund, @mikemuell, @EnsOeser, @KaeptnKeks, @21stCenturyE, @unv_nunftbegabt, @Mehmeti2Burim, @forschercoach, @AlexMTeach, @InesMueVo, @Helmutsdottir, @BioCheMaria1, @BirgitLachner, @FrauWenisch, @neues_vom, @kuloehr, @klirrtext, @tom_nolte, @soelmann, @alextee, @BoetcheKerstin, @Alois_123, @voetzi, @MrGrokNRoll, @wachalalguapo

Meine Absicht war es, die Struktur der Lehrer*innenbildung in Frage zu stellen - neu zu durchdenken. Denn auch dieser Bereich muss sich nicht nur inhaltlich, sondern auch organisatorisch an die neuen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts anpassen.
Insofern sind auch alle Hinweise zu inhaltlichen Fragen wichtig, ich werde mich allerdings nur auf Strukturen der verschiedenen Phasen beziehen.
Der erste Punkt der Aufzählung bildet da eine Ausnahme:

1. Der Einsatz digitaler Medien muss selbstverständlich, in Studium und Vorbereitungsdienst curricular verankert sein und die Medienauswahl muss nach didaktisch-methodischen Kriterien erfolgen.

Ich glaube, dass es notwendig ist, dies als Basis des Arbeitens in der Lehrerinnenbildung nochmals zu formulieren, denn digitalisierungsbezogene Kompetenzen müssen sowohl für zukünftige als auch jetzt tätige LehrerInnen zur Selbstverständlichkeit gehören, gerade im Hinblick auf Kollaboration und außerschulische Kooperationen.

Allgemeine Aussagen:

2. Die Verzahnung aller 3 Phasen der LehrerInnenbildung (Studium, Vorbereitungsdienst, Job) ist Grundlage einer erfolgreichen Arbeit und muss als Kommunikations- und Kollaborationsnetzwerk für Theorie-Praxis- und Praxis-Theorie-Transfer etabliert werden.

Für die 1. Phase:

3. Die strenge Abgrenzung nach Schulformen muss aufgelöst werden und den Anforderungen an steigende Abiturientenzahlen, der steigenden Nachfrage nach Gemeinschaftsschulen und den Herausforderungen durch Heterogenität und Inklusion nachkommen.
4. Das Lehramtsstudium muss fächerverbindendem Projektunterricht und selbstorganisiertem Lernen Rechnung tragen. Dafür müssen Kooperationen der Fachdidaktiken auch currricular verankert werden.

Für die 2. Phase:

5.LehrerInnen im Vorbereitungsdienst (LiV) wird ein flexibler, gleitender Übergang in die Berufstätigkeit ermöglicht durch eine begleitende Beurteilung ("formative assessment"), die auf dem Führen von ePortfolios basiert und zum Bestehen des Vorbereitungsdienstes führen soll. Dies kann zeitlich flexible, nach 12 bis 24 Monaten erfolgen - unterstützt vom Studienseminar.

Für die 3. Phase:

6. Berufseinsteigern (bis zu 7. Jahr Berufserfahrung) werden in Zusammenarbeit mit Lehrenden der 1. und 2. Phase spezielle Kollaborationsangebote zur weiteren Professionalisierung und Festigung der Lehrerpersönlichkeit angeboten.
7. Studierende, LiV und LehrerInnen bilden (digital vernetzte) pädagogische Fortbildungsgruppen zur gemeinsamen Planung, Beratung, Durchführung, Reflexion und Evaluation von Unterricht und Seminaren.
8. Die auf dieser Basis entstehenden Produkte (Stunden- und Projektplanungen, didaktische und Medienkonzepte, ...) werden als OER auf geeigneten Plattformen der Lehrerinstitute oder Universitäten zur Verfügung gestellt.
9. Neben der Arbeit in den kleinen Fortbildungsgruppen bedarf es einer regionalen, bundesweiten und auch globalen Vernetzung in neuen Formaten (Meetup, Barcamp), um als Netzwerkknoten interne mit externen Schnittstellen kontinuierlich verbinden zu können.

Um Kollaboration und Vernetzungen, wie sie oben genannt wurden, realisieren zu können, ist es zwingend erforderlich den Lehrenden ausreichend Zeit zur Verfügung zu stellen (von der technischen Ausstattung rede ich jetzt lieber nicht 🙈). So kann beispielsweise von den 25 Stunden, die ein Gymnasiallehrer pro Woche unterrichten muss, ein Teil für solche Projekte angerechnet werden. Ich könnte mir ein Verhältnis von min. 22 Stunden Unterricht / 3 Stunden Kollaboration-Projekte (idealerweise 20/5) vorstellen - und damit verlassen wir den Bereich der Realität. Leider! Aber wo wären wir ohne Träume und Idealismus.

Und wer noch mehr Input benötigt - bitte hier entlang:

wakelet_lehrerbildung
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SGS - Schüler*innen geführter Sprechtag https://ibieler.com/blog/edu/sgs-schueler-innen-gefuehrter-sprechtag blog/edu/sgs-schueler-innen-gefuehrter-sprechtag Fri, 01 Feb 2019 00:00:00 +0000 Vom Elternsprechtag zum Schüler*innen geführten Sprechtag (SGS)

Elternsprechtage - für viele Beteiligte, egal ob SchülerInnen, LehrerInnen oder Eltern sind damit Unbehagen verbunden: lange Wartezeiten, schnelle "Abfertigung", über SchülerInnen geredet, aber ohne sie selbst als Gesprächspartner dabei zu haben.
Auch abgesehen von vielen organisatorischen Schwierigkeiten waren oder sind die Ergebnisse oft unbefriedigend.

Hier 2 Beispiele aus der Twitter-Diskussion:

tweet_sgs
tweet_sgs2

Die SchülerInnen in den Mittelpunkt ihres eigenen Lernens zu stellen, sollte Maxime des Lehrerhandelns sein. Warum also nicht auch SchülerInnen die Verantwortung für diese Bilanz- und/oder Zielgespräche geben?

Das bedarf einer gewissen Vor- und Nachbereitung. Aber für alle Beteiligten eine lohnenswerte Aufgabe, denn hier steckt viel Potential besonders für die Metakognition der SchülerInnen drin, aber auch Infos, Rückmeldungen, Feedback für Eltern und LehrerInnen. Besonders die Arbeit auf der Beziehungsebene sollte genutzt werden und alle Akteure sich in ihren Anstrengungen abstimmen.

An vielen Schulen wird eine solche oder ähnliche Vorgehensweise schon praktiziert, aber nicht nicht an allen. deshalb hier eine kurze Handreichung - bestehend aus

  1. Selbstreflexionsbogen für SchülerInnen
  2. Hinweise zu Ziel, Ablauf und Aufgaben im Gespräch
  3. Evaluationsbogen für LehrerInnen zur Auswertung/Einschätzung der Veränderungen

Die Arbeitsblätter stehen unter CC0 und können/sollen angepasst werden.

Viel Erfolg!

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Wer sucht, muss reflektieren https://ibieler.com/blog/edu/wer-sucht-muss-reflektieren blog/edu/wer-sucht-muss-reflektieren Sun, 20 Jan 2019 00:00:00 +0000 Gerhard Brandhofers Standardantwort Nr. 2: Wir wissen nur ansatzweise, wie Unterricht unter den Bedingungen der Digitalität aussehen wird, führt mich zu 3 Schlussfolgerungen.

Nichts ist in Zeiten der digitalen Transformation so sicher wie die Ungewissheit. Diese löst natürlicherweise Unsicherheit aus. Um beim Brandhofers Bild vom Lauf durch das Flussbett zu bleiben, bilden sich 3 Personengruppen.

  1. Einige bleiben am Ufer der Gutenberg-Galaxis stehen. Gründe dafür gibt es viele - Angst, Desinteresse, Überforderung, aber auch eine Haltung des Abwartens und Beobachters, des Abwägens. Diese Gruppe zeichnet eine pessimistische Grundhaltung gegenüber Neuem und Veränderungen aus. Sie haben aber gleichzeitig eine sehr wichtige Aufgabe für die Entwicklung - sie sind in vielen Fällen das notwendige Korrektiv, das Fehlentwicklungen aufzeigt, vielleicht sogar verhindert.
  2. Viele machen sich auf den Weg und wollen die Überquerung wagen - Motto: auf zu neuen Ufern. Man ist wagemutig, motiviert und optimistisch. Allein - dies reicht nicht aus. Beide Ufer sind weit voneinander entfernt, außer Sichtweite. Eine Richtung lässt sich nur abschätzen. Nicht nur, dass man die Richtung verlieren kann, nein, man kann auch die kleinen Erhöhungen im Flussbett schon fälschlicherweise als Ziel ausmachen und eine Ankunft in der Turing-Galaxis ausrufen - mit neuen Konzepten und Modellen, die aber bei genauerer Analyse unter den Bedingungen der Praxis nicht standhalten.
  3. Einige Visionäre sehen das Ufer oder vielleicht glauben sie auch nur es zu sehen. Sie versorgen die Laufenden/Suchenden mit Zielvorstellungen, mit Lösungsvorschlägen, aber auch mit Kritik des Erreichten.

Alle 3 Gruppen sind unabdingbar. Das Sich-auf-den-Weg-machen ist genau so wichtig, wie die kritischen und die visionären Stimmen, die Orientierung geben oder zur kritischen Betrachtung auffordern.
Aber was bedeutet das für Unterricht, für Schule, für Bildung?

1. Theorie-Praxis-Vernetzung

Wir brauchen ein anderes Verständnis der Entwicklung von Unterrichtsmodellen - wir brauchen einen agil-reflektierten Unterricht.
Modelle, neue Ansätze von Lehren und Lernen unter den Bedingungen der Digitalität müssen ständig entwickelt und angepasst werden. Sie müssen aber auch immanent reflektiert werden. Der Prozess eines "formative assessment", wie er für Unterricht oft gefordert wird, muss auch für die Entwicklung von neuen didaktischen Konzepten gelten. Und hier hilft nur eine engere Vernetzung von Theorie und Praxis.

2. Agil Reflektieren

Reflexion und Evaluation sind notwendig - haben einen großen Stellenwert für die konzeptionelle Entwicklung einer neuen Lernkultur. Aber bitte praxisbegleitend, mit schnellen Möglichkeiten des Eingreifens und Reagierens. Also agiles Vorgehen auch in diesem Prozess.
Studium und Unterricht müssen als Einheit gesehen werden und das vorhandene Potential ausgeschöpft werden. Die theoretischen (hoffentlich visionären) Kenntnisse und Vorstellungen, die an Universitäten und Hochschulen diskutiert und entwickelt werden, müssen praktisch erprobt werden. Was ist machbar, umsetzbar, erfolgreich?
Rückmeldungen aus der Unterrichtspraxis zeigen dann sehr schnell - um wieder das Bild der Flussüberquerung aufzugreifen - ob die Richtung stimmt. Studierende, fachdidaktisch begleitet, also auch die Hochschullehrenden des Lehramtsstudiums, sollten verstärkt den Kontakt zu Schulen und Studienseminare suchen und aufbauen. Hier brauchen wir mehr Kommunikation und Kollaboration. Dies soll zum kritischen Hinterfragen des Ist-Zustandes in Schule und zur Erprobung der an Hochschulen entwickelten Modellen führen. Gemeinsam sollen diese reflektiert, nach Bedarf weiterentwickelt, implementiert oder auch verworfen werden. So kann der Wissenstransfer aus Theorie schnell in Praxis überführt werden.

3. Optimistische Visionen als Orientierungshilfe

Visionen sind als leitende Vorstellungen von grundlegender Bedeutung, sie sind der Kompass auf dem Weg in die Turing-Galaxis.
In Abwandlung von Ernst Fromm:

Wenn Bildung keine Vision hat, nach der man sich sehnt, dann gibt es auch kein Motiv, sich anzustrengen.

Wir brauchen motivierende Ideen und Leitbilder.
Wir brauchen auch eine positive Einstellung zur Kritik an ihnen.
Die Richtung muss immer wieder nachjustiert werden. Dabei werden Fehler als Entwicklungsschritte erkannt - Lernen und Entwicklung sind an Fehler gebunden. Die von Brandhofer im vorletzten Absatz aufgeführten Beispiele (Flipped Classroom, Audio Response Systeme, ...) für "das digitale Mäntelchen, das dem traditionellen Unterrichtsschema umgehängt wird, ohne systematische Änderungen voranzutreiben", sind auf dem Weg zum Ufer der Turing-Galxis notwendige Schritte. Sie markieren eine erreichte Wegstrecke Richtung des neuen Ufers. Solange allen bewusst ist, dass hier die Entwicklung nicht stehenbleiben darf, sehe ich darin keinen Fehler.
Die systemischen Veränderungen lassen sich nicht aufhalten. Sie sind Prozess, Umstrukturierung, Ausformung - und dies erfordert Schritte.
Schritte, die durch eine Reflexion eine Bestätigung oder Korrektur der Laufrichtung erfahren - wichtig ist das Weitergehen, mit einer Vision als Zielvorstellung und Motivation.

Ohne Frage wird Bildung in einer digitalisierten Welt nicht mehr Schulen im Sinne unserer heutigen Vorstellung benötigen. Die Vision von zeit- und ortsunabhängigem Lernen, von Schulen (wenn man diesen Begriff dann noch verwenden kann) als Lernorte ohne feste Klassen-, Fächer- und Stundenstruktur wird sicher (hoffentlich) schneller eintreten, als wir heute denken.
Alle an Bildung Beteiligten müssen auf diesem Weg mitgenommen werden. Dies geht nur über Beteiligung, Wertschätzung und Kommunikation.
Und das zielgerichtete Gehen funktioniert nur mit immer wieder am Kompass überprüfter Zielrichtung.

Agil, also von großer Beweglichkeit, kann man das Bildungssystem nicht beschreiben. Aber gerade dies ist unter den Bedingungen der Digitalität gefragt.
Nur wer schnell und reflektiert reagiert, wird erfolgreich Digitalien erreichen.
Deshalb also mehr Agilität wagen!

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Vorhaben für 2019 https://ibieler.com/blog/edu/vorhaben-fuer-2019 blog/edu/vorhaben-fuer-2019 Sun, 23 Dec 2018 00:00:00 +0000 10 Ideen und Erkenntnisse aus dem alten Jahr für 2019

Am Ende eines Jahres ist oft die Zeit der Rückblicke, der Bewertungen und Einschätzungen. Doch damit verbunden sind immer auch strategische Sichtweisen auf das neue, kommende Jahr. Denn nichts ist wohl so sicher wie der Spruch: Als Fehlern lernt man!
Aber auch aus Erfolgen - da sollte man dranbleiben.

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Was will ich aus 2018 mitnehmen?

  1. Ausprobieren: Verschiedene Apps stehen auf dem Plan, besonders im Bereich AR/VR: cospaces, ARMakr, quivervision
  2. webinare ausbauen
  3. DiSPra-Projekt als Pilotprojekt starten. Ich erhoffe mir davon einen Gewinn sowohl für die Studierenden als auch für die Berufseinsteiger - mal sehen, ob alles so klappt, wie geplant.
  4. Zusammenarbeit mit den Studienseminaren anschieben - erste Termine stehen bereits.
  5. Netzwerk für Lehrer*innenbildung in ST etablieren. Mails gehen im Januar raus.
  6. Bildungspunks-Arbeit fortsetzen - Bildungsbrunch steht im September auf dem Plan (hier taucht schon die erste Aufgabe auf - Blogpost mit Angaben zu Übernachtungen/Orga)
  7. Barcamps #BEO19 organisieren: hier sind es 2 feste Termine - 06.04. und 24.08.2019
  8. Teilnahme an Tagungen planen (erste Termine gesetzt, Poster müssen noch erstellt werden und Call of Papers ruft)
  9. Workflow hinsichtlich Mail/Scan verbessern (da muss ich unbedingt nochmal genauer in Hertramphs (@DigitalWriter) Digital Cleaning: Informationsflut bewältigen, digital aufräumen und Ordnung halten" nachblättern)
  10. weitere Konzerte planen (Metallica reicht nicht aus)

    Und dann außerdem (ganz wichtig) Urlaub - denn nichts ist so wichtig, wie immer mal abschalten und auftanken.

    Bin gespannt, was ich dazu im Dezember 2019 sage.

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11 Sätze für Veränderung https://ibieler.com/blog/edu/veraenderung-initiieren blog/edu/veraenderung-initiieren Mon, 10 Dec 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Heute gesehen:

tweetanja

... und das Thema hat mich nicht mehr losgelassen, da es vielleicht eines der wichtigsten im Rahmen der digitalen Transformation ist - ermutigen, unterstützen, anstoßen, das Positive und die Chance in der Veränderung sehen, aber auch reflektieren. Und dies alles nicht allein, sondern gemeinsam.

Deshalb hier meine 11 Sätze dazu:

Für die Präsentation bitte auf das Bild klicken.

adobespark

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Design Thinking https://ibieler.com/blog/edu/design-thinkiung blog/edu/design-thinkiung Wed, 05 Dec 2018 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

Design Thinking ist die Antwort. Was war nochmal die Frage?

Das Thema der Bildungspunks lautet diesen Monat "Design Thinking in der Schule".
Oft wird Design Thinking großes Potential zugeschrieben und viele sehen darin einen Lösungsansatz für viele Probleme im Bildungsbereich. Meine Gedanken dazu:

Die nachfolgenden 4 verschiedene Definitionen:

  1. Design Thinking ist ein Ansatz, der zum Lösen von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen führen soll. Quelle: Wikipedia

  2. Design Thinking ist ein Prozess, der durch iteratives Wiederholen von verschiedenen Phasen von einem Problem oder einer Aufgabenstellung zu einer Innovation führen soll. Quelle: Die Glühbirne

  3. Design Thinking ist eine systematische Herangehensweise an komplexe Problemstellungen aus allen Lebensbereichen. Quelle: HPI Academy

  4. Design Thinking ist ein Kreativprozess zur Ideenfindung, der sich am Nutzer orientiert und auf Design-Methoden beruht. Quelle: Gründerszene Lexikon

zeigen, dass
Problemlösung und Ideenentwicklung und die damit verbundene kreative Herangehensweise
der gemeinsame Nenner sind:

Design Thinking als Methode und Denkansatz. Was waren nochmal die Fragen?

1. Wie erreiche ich Nachhaltigkeit von Lernprozessen?

Durch klar strukturiertes Vorgehen, ständiges Reflektieren und Nachsteuern während des gesamten Problemlösungsprozesses werden Lernende angehalten, ihr Wissen immer wieder in Frage zustellen und an neue Bedingungen/Herausforderungen anzupassen. Einen Zustand, den man sich im Unterricht oft wünscht, aber durch Lehrpläne, Notengebung und andere bürokratische Notwendigkeiten wird man im Eiltempo durch eine riesige Stofffülle getrieben.
Hier bietet Design Thinking mit seiner vorgegebenen Phasenstruktur einen guten Ansatz der Vertiefung.

2. Wie kann ich das Interesse der Schüler*innen wecken?

Hierfür liefert der Beginn des Design-Thinking-Prozesses die Antwort.
In der ersten Phase, als Verstehen und Spezifizieren bezeichnet, wird das grundlegende Verständnis für das Problem, die Fragestellung oder das Produkt gesorgt. Um die richtigen Fragen stellen zu können und somit das Problem definieren und lösen zu können, ist ein vertieftes Verständnis für Bedingungen, Voraussetzungen, Wünsche, Anforderungen, ... notwendig.
Dies ist ein Denk- und Verstehensprozess, der in Schule meist abgekürzt wird - meist durch Vorgaben durch die Lehrperson. Grund ist wie so oft überwiegend Zeitdruck. Aber gerade hier liegt das Potential, Schüler*innen wirklich zu engagierten Lernenden werden zu lassen.

3. Wie kann ich Schüler*innen zu Engagement und Ausdauer im Handeln und Lernen bringen?

Auch hier liegt die Antwort im Ansatz des Design Thinkings. Es ist vom Start an das Team gefragt:

team
  • sich einzudenken,
  • kollaborativ zu arbeiten,
  • zu recherchieren,
  • nach passenden Methoden und Tools zu suchen
  • gemeinsam zu reflektieren
  • Experten zu befragen
  • Analysen einzubeziehen
  • ...

Es ist selbstständiges Handeln gefragt. Design Thinking bietet den Lernenden diese Möglichkeit und lässt die Lehrperson diesen Prozess moderieren und begleiten - als Unterstützer, zur Motivation und Hilfestellung, aber keinesfalls als Leiter, der Ideen und Lösungswege vorgibt.
Denn:

4. Was macht Lernen aus?

fail often - fail early - fail forward
(Zitat: Will Smith)

lightbulbs

Das beschreibt jeden Lernprozess - das Tun, das Handeln als Lernen. Im Design Thinking ist "failure" systemimmanent und wird geradezu benötigt. Denn nur im interaktiven Prozess von Prototyping-Feedback-Überarbeitung kann durch Fehler wirklich ein Wissenszuwachs erfolgen.
Hier liegt ein wesentlicher Pluspunkt des Design-Thinking-Prozesses für den Bildungsbereich. Es wird mit einer positiven Fehlerkultur gearbeitet, ja - sie ist notwendige Grundlage des (Lern-)Arbeitsprozesses.

Was wir dringend für Schule und Unterricht benötigen, ist ein verstärktes "formative assessment" - ein begleitendes Feedback, das den Lernenden zu einem Lernzuwachs verhilft.
Ein ständiges Nachsteuern und Nachjustieren, um die Lernenden an ihr Ziel zu bringen. Und dieser Prozess kann nur im Team gelingen - im Team von Lernenden und Lehrenden.

Design Thinking also als Unterrichtsmethode und Bewertungsprinzip. ;)

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digital und agil - Transformation in Bildung https://ibieler.com/blog/edu/digital-und-agil-transformation-in-bildung blog/edu/digital-und-agil-transformation-in-bildung Sat, 17 Nov 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich externe Links.

"Das agile Manifest" von 2001 kann als Basis für Überlegungen dienen, eine agile Arbeitsweise im Bildungsbereich zu denken - das Thema, das in diesem Monat bei den Bildungspunks diskutiert wird.
Ursprünglich als Leitsatz für die Softwareentwicklung konzipiert, hat sich daraus eine bestimmte Haltung und Vorgehensweise entwickelt, die auch auf andere Bereiche übertragen wurde und die auf 4 Leitsätzen und 12 Grundprinzipien beruht.

Die 4 Leitsätze - umformuliert auf Bildung - als Zielsetzung

1. Die an Bildung beteiligten Personen, insbesondere die Lernenden und Lehrenden, sind wichtiger als Ausstattung und Strukturen.
2. Funktionierende Beziehungen sind wichtiger als umfassende Benotungen und Prüfungen.
3. Kollaboration innerhalb und zwischen Lehrenden und Lernenden ist wichtiger als Anhäufung und Reproduktion von Wissen.
4. Reagieren auf Veränderung ist wichtiger als das Befolgen eines Plans.

Anspruch agilen Arbeitens

Mit agilen Methoden auch im Bildungsbereich zu arbeiten, verwirklicht einen Anspruch - einen Anspruch, der ein zentraler Punkt innerhalb der digitalen Transformation ist:

Agiles Arbeiten muss nachhaltig sein.

    - individuelles, übertragbares Wissen
    - Anwendung und Transfer von Kompetenzen im projektorientierten Arbeiten 

Agiles Arbeiten muss auf Qualität fokussieren.

    - Veränderungen müssen sich an dem Bedarf/Ziel der Lernenden orientieren 
    - Persönlichkeitsbildung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben soll das Ziel von Bildung sein

Agiles Arbeiten muss flexibel/reaktionsschnell sein.

    - "formative assessment" ermöglicht durch ständiges Nachjustieren eine flexible Unterstützung jedes Lernenden
    - ständiges Feedback und Reflexion müssen Teil des Bildungsprozesses sein

Wie gut und erfolgreich sich diese agile Arbeitsweise im Bildungskontext umsetzen lässt, konnte ich auf der Konferenz Bildung Digitalisierung 2018 vorgestern erleben. Kolleg*innen vom Friedrich-List-Berufskolleg Bonn und von der Oskar-von-Miller-Schule Kassel stellten im Workshop "Agiles Lernen mit Scrum & E-Portfolio als Alternatives Bewertungssystem" ihr Vorgehen und ihre Erfahrungen überzeugend vor.

agil

Uta Eichborn @utaeichborn und Petra Walenciak @WalenciaP zu Scrum im Unterricht:
Agiler Unterricht mit Scrum

Waldemar Sobieroj @GolfBar und Wilfried Dülfer @skibar stellten ihre erfolgreiche Implementierung von ePortfolios im Unterricht dar. Hier war deutlich zu spüren, genauso wie im Workshop von Björn Nölte @Noelte30, dass in einer Neugestaltung und Ausrichtung von Bewertungen im Sinne von formativen, den Lernprozess begleitenden und agilen Bewertungen Potential liegt - nämlich der Anfangspunkt und Zugang zur Umgestaltung von Bildungsprozessen im Sinne einer digitalen und agilen Transformation.

positiveunfertigkeit
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Digitale Transformation ist eine Haltungsfrage https://ibieler.com/blog/edu/reisegedanken-nach-der-tagung blog/edu/reisegedanken-nach-der-tagung Fri, 19 Oct 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich externe Links.

Nach jeder Menge Input , vielen Anregungen und neuen Leuten fühlt man sich wieder neu motiviert. Das Gedankenkarussell beginnt zu kreisen und der Fokus wird geschärft oder anders formuliert: man beginnt, sich die Prioritäten nochmals bewusst zu machen. Denn die gehen oft im Alltag unter, schwächen sich ab. Hier also das, was mir heute auf der Rückreise vom #uedu in Kaiserslautern so durch den Kopf ging.

Das Wichtigste an der digitalen Transformation, das, was sie definiert und was ihr schließlich zum Erfolg verhelfen wird, ist Konnektivismus. Zu begreifen, dass es nicht um den Einzelnen geht, dass Weiterentwicklung auch nicht allein geht, ist entscheidend. Erfolge können nur in Gemeinschaft, im Netzwerk, erreicht werden. Dies wiederum setzt eine agile Arbeitsweise voraus.

Das ist ein neues gesellschaftliches Grund- und Bildungsverständnis. Teile der jungen Generation haben das begriffen - zu sehen am Bewusstsein im Umgang mit Ressourcen, Natur und Umwelt. Den Fokus auf die Sustainable Goals legen und sie verstehen, sie zum zentralen Punkt beim Leben und Arbeiten machen, um den sich alle anderen Sachen gruppieren müssen, zeigt dieses neue und wichtige Verantwortungsbewusstsein. Hier liegt auch der Schlüssel zu einem neuen Bildungsverständnis - in allen Bereichen.
In der Schule darf es nicht nur darum gehen, die SDGs zum Inhalt zu machen, sondern es muss Haltung, Ziel und Kennzeichen des Lernprozesses sein - erkennen und verstehen, dass ich meinen Unterricht, meine Lernenden auf ein Leben vorbereiten muss, das Perspektiven, Ziele, Erfüllung hat. Als Lehrender muss ich ihnen aufzeigen, dass sie in einem Netzwerk, in dem sie lernen, arbeiten und sich entwickeln, am besten auf alle Herausforderungen vorbereitet sind und sich ihnen stellen können.

Netzwerk bedeutet vernetztes Arbeiten und Leben. Grenzen verschwimmen. Beruflich und Privat. Immer schwerer zu trennen - da Arbeit und Lernen durch die digitale Transformation zunehmend orts- und zeitunabhängiger wird.
Als Teilnehmer an einem solchen Netzwerk, besser noch als Netzwerkknoten, kann ich selbst steuern, wann, wo und inwieweit ich mich beteilige, wann ich Zeit zur Selbstreflexion, zum Ausspannen und Erholen brauche, und wann ich mich 110% in die Arbeit stürze.

Was bedeutet das für Bildung?

Netzwerk

Wenn wir von dieser Haltung ausgehen, bildet die Lerngemeinschaft ein Netzwerk, das gemeinsam lernt. Und hier haben wir schon den ersten wichtigen Unterschied - alle sind Lernende.
Die, die zu Beginn die Netzwerkknoten bilden, geben ihre Mehr an Wissen nicht weiter, sondern stellen es zur Verfügung, teilen es (OER).
Hier zeigt sich die veränderte Einstellung: Weitergeben impliziert einen Wissenstransfer von einer wissensbesitzenden Person zu einer, die weniger Wissen besitzt. Diese hierarchische Einstellung spiegelt den Nürnberger Trichter wider - der Lehrer, als derjenige, der das Wissensmonopol inne hat, füllt sein Wissen in den Kopf des ihm unterlegenen Lernenden, der dieses Wissen hört/liest und übernimmt. Dass dieser Prozess so nicht funktioniert, maximal zum erfolgreichen "Bulimielernen" führt, ist nachvollziehbar. Nachhaltiges, anwendungsbereites Wissen wird so nicht erzeugt.
Beziehung ist der Schlüssel zum Erfolg. Dies ist jedem in Bezug auf Privatleben und Arbeit klar. Warum sollte es in Bildung anders sein? Gerade hier ist gegenseitiges Vertrauen Grundvoraussetzung.

Wissen ist in Zeiten der Informationsgesellschaft eine Ressource, die für alle zur Verfügung stehen sollte und so von allen genutzt werden kann. Am besten als OER (Open Educational Ressource), Open Access, ... Ein freier Zugang zu den Materialien, Quellen, die Möglichkeit, mit ihnen zu arbeiten - sie an die erforderlichen Bedingungen und Ansprüche anzupassen, muss gegeben sein und sollte selbstverständlich sein. Hier ist das Netz gefragt - Schulbücher im herkömmlichen Sinne sind zu starr und an fest strukturierte Rahmen gebunden, so dass sie für offene, lernende Netzwerke wenig geeignet sind.

Grenzen und Hierarchien lösen sich auf.

Sowohl räumlich wie auch zeitlich wird es fließende Strukturen geben müssen, die vom Netzwerk und seinen Bedürfnissen bestimmt werden. Vorgegebene zeitliche Taktungen, Methoden, Räume, Mitarbeiter, ...? Dies funktioniert nur als Angebot, aus denen je nach Bedarf ausgewählt wird oder etwas Neues integriert, vielleicht so gar generiert wird.

Änderungen

Keine starren Klassenstrukturen nach Alter - flexible Lerngruppen, die sich nach Themen, Interessen, Bedarfe immer wieder neu finden und verändern. Eine agile Arbeitsweise ist notwenig, sozusagen design thinking als Arbeitsoberfläche.

Kein starres zeitliches Korsett von Stundentaktungen - Projekte erfordern intensive Arbeitsphasen in Gruppen; Zeit um auch allein über ein Problem nachzudenken, zu recherchieren.

Nicht fest an einen Raum oder Ort gebunden. Kollaboration muss nicht als Präsenzphase stattfinden. Digitale Werkzeuge ermöglichen eine Zusammenarbeit in neuer, flexibler Weise. Trotz dieser Möglichkeiten werden die Präsenzveranstaltungen nicht überflüssig, sondern wertvoller. Sie erreichen einen anderen Status - die digitale Zusammenarbeit ist effektiv und flexibel. Aber ein face-to-face-meeting bringt die persönliche Komponente, die für eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit notwendig ist.

Inhalte - Projekte

Bestehende inhaltliche Vorgaben sind heute noch starr formuliert und aufgeteilt nach Schuljahren und Klassenstufen. Projektlernen, orientiert an den SDG, kann dies ersetzen. Inhalte, Methoden, Wege - von den Teammitgliedern zu erarbeiten, zu reflektieren, anzupassen und weiterzuentwickeln - werden so flexibel.

Fazit

Es finden sich bis jetzt wenig Aussagen zu digitalen Tools oder zur Digitalisierung. Eigentlich nicht verwunderlich. Denn die Buzzwords "digitale Bildung" oder "digitale Medien" sind eben nur dies BUZZWORDS.
Bildung ist Bildung - es kommen neue Entwicklungen, neue didaktische Möglichkeiten, neue Wege und Werkzeuge hinzu, die den Spielraum von Bildung erweitern. Diesen gilt es zu erkunden und zu nutzen.

Medien sind Medien - da sind Tablet, Laptop, Beamer auch nichts anderes als mediale Werkzeuge wie Stift und Papier. Es erweitern sich nur die Möglichkeiten. Über Einsatz und Verwendung entscheidet der Einzelne bzw. das Team je nach Anforderungen.

Was digitale Transformation im Bildungsbereich bewirkt, ist nichts anderes als das, was es für andere Bereiche der Gesellschaft auch bedeutet

  • Akzeptanz and Annahme der Veränderungen
  • neue Möglichkeiten, mit denen umgegangen werden muss
  • ein neues Verständnis von Arbeit und Prozessen
  • Veränderungen müssen gestaltet werden

Digitale Transformation ist eine Haltungsfrage.

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Fortbildungen - wie gestalten und organisieren? https://ibieler.com/blog/edu/fortbildungen-gestalten-und-organisieren blog/edu/fortbildungen-gestalten-und-organisieren Tue, 02 Oct 2018 00:00:00 +0000 Bei den angegebenen Links handelt es sich um externe Links.

foto1

Nach dem die Startphase des neuen Schuljahres geschafft ist, rücken auch die Fortbildungsnachfragen und -angebote wieder stärker in den Fokus.
Die Beitragsparade der Bildungspunks fragt nach Gestaltungsmöglichkeiten von Fortbildungen.

Den Erfolg solcher Veranstaltungen kann man nicht planen, aber doch viele Schwierigkeiten im Vorfeld aus dem Weg räumen. Viele Faktoren spielen eine Rolle, einige kann man bedenken und so zum Gelingen der Veranstaltung beitragen.

-Wer ist die Zielgruppe? Nur das Lehrer*innenkollegium? Oder auch Eltern und außerschulisch Beteiligte?
-Gibt es einen konkreten Anlass?
-Welche Erwartungen werden formuliert?
-Ist die Fortbildung Teil einer Veranstaltung?
-...

foto2

Die inhaltliche Gestaltung ist ebenso vielschichtig und bedarf einer konkreten Planung. Hier gilt meist:

Weniger ist Mehr!

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Obwohl also die Planung einer Fortbildung ein sehr spezieller und konkreter Prozess ist, so lassen sich doch einige Schritte verallgemeinern - Gedanken, die man sich bei jeder Planung wieder neu stellen muss.

In einem kurzen Video habe ich versucht, meine Ideen so allgemein wie möglich zusammenzufassen, so dass sie als Erinnerungsstütze bei der Planung dienen können.

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Bildungsbrunch Wien https://ibieler.com/blog/events/bildungsbrunch-wien blog/events/bildungsbrunch-wien Tue, 18 Sep 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich externe Links.

Punkige Motivation

Bildungsbrunchzeit - als Bildungspunk ein Pflichttermin - und zwar ein Termin, auf den ich mich schon lange gefreut habe.
Digitales Arbeiten bedeutet schnelle Kommunikation, leichte Kollaboration und kreatives Arbeiten, das ständig durch Feedback verbessert werden kann und wird.
Im digitalen Workflow ist man zwar immer erreichbar, kann schnell reagieren, aber es ist und bleibt die persönliche Komponente, die fehlt. Und die fügen wir jedes Jahr ganz intensiv beim Bildungsbrunch hinzu.

Alte Bekannte, neue Gesichter - es ist immer wieder ein Erlebnis. Von intensiven Sessions bis hin zum gemütlichen Kaffeeplausch in den Pausen oder die lustigen Abendprogramme - networking at it's best.

Ergebnis:

Energie aufladen könnte nicht besser funktionieren. Fühle mich motiviert und inspiriert.

Und da man sowieso nicht alle und alles erwähnen kann (es waren viel zu viele tolle Momente), habe ich einige Impressionen in Wakelet gepackt. Ihr seid eingeladen, drin herumzublättern.
Für die, die dabei waren, zum Erinnern und für die, die es leider verpasst haben - zum Neugierigmachen.

Hier ein Wake mit Impressionen zum Bildungsbrunch:
Bildungsbrunch-Wake

tasse

Dann bis nächstes Jahr! Freue mich schon auf bekannte und neue Gesichter!

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Schuljahresanfang https://ibieler.com/blog/edu/schuljahresanfang blog/edu/schuljahresanfang Fri, 07 Sep 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich externe Links.

Schuljahresanfang - Aufgabenoverload?

Jedes Jahr wieder - am Beginn des neues Jahres haben nicht nur Schülerinnen und Eltern, vor allem auch Lehrerinnen eine gespannte Erwartungshaltung.

Für Lehrpersonen beginnt vor dem eigentlichen Start schon eine mehr oder weniger intensive Phase der Vorbereitung. An viele Sachen ist zu denken. Neue Dinge kommen hinzu, aber selbst bei Schulwechsel oder neuen KollegInnen bleiben doch bestimmte Abläufe und Aufgaben gleich und lassen sich aus der Erfahrung heraus schnell erledigen.

Die Bildungspunks fragen in der aktuellen Beitragsparade nach Vorgehensweisen, Tipps und Tools.
Ich habe natürlich auch keine Garantie für einen stressfreien und fehlerfreien Start zum Schuljahresanfang, aber mit der Zeit ermöglicht die Routine einen entspannteren Blick auf die Dinge - also definitiv kein Aufgabenoverload. Alles eine Frage der Organisation! ;)

Hier meine Überlegungen, was man sich als Lehrer*in jedes Jahr auf's Neue durch den Kopf gehen lassen muss/sollte - individuelle Anpassung nötig! ;)

schuljahresbeginn
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Wunschliste https://ibieler.com/blog/edu/wunschliste blog/edu/wunschliste Fri, 31 Aug 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich externe Links.

Wunschliste an neue KollegInnen aus dem Referendariat

Interessant, was alles auf dieser Wunschliste steht. Ich habe mal in die Runde gefragt ...

tweetref

... und über 20 verschiedene, aber doch auch recht ähnliche Antworten bekommen.

antworten

Vielen Dank an:
Annette Theis @AnetteTheis
Elke Noah @klassenkrempel
Julia Thurner @MrsThurner
Andree Koerber @Bilidru
Nadja @nadschaaa
Ernst Lund @lundernst
Ralph Thielbeer @RalphThielbeer
Fr. Biochemikologin @N_th_lie
Marc Hennekes @marc_hennekes
Dingsda @Grenzer_NRW
Bernd Thoma @bernd_thoma
Stefanie Maurer @MaurerStef

Daraus lassen sich verschiedene Schlussfolgerungen ziehen.

Bildung - allgemein

Unter Bildung verstehen wir mehr als nur das erworbene bzw. zu erwerbende Allgemeinwissen. Es ist das Zusammenspiel aus Wissen, Haltung und Fähigkeiten und Fertigkeiten, das die Persönlichkeit eines Menschen ausmacht. Und wenn auf die Frage, was man sich von ReferendarInnen wünscht, kein einziges Mal "Fachwissen" genannt wird, ist das meiner Meinung nach sehr bezeichnend.
Offensichtlich ist dafür ausreichend im schulischen Bereich gesorgt.
Man wünscht sich das, was fehlt. Damit stellt man aber auch eigene Defizite fest - in diesem Fall nicht unbedingt persönliche, aber systemimmanente.
Das System Schule/Unterricht ist starr und wenig flexibel auf Wissenserwerb ausgerichtet. Am Ende, also als Ziel, stehen (egal in welchem Bereich) Prüfungen, die meist Fakten, reproduzierbare Zusammenhänge abfragen.
Dass Prüfungsformate und Unterrichtsgegenstände und -inhalte nicht mehr schubladenhaft in Fächern unterrichtet und abgeprüft werden sollten, ist vielen klar und wird immer wieder gefordert.
Es mangelt an zeitnahen, flexiblen Lösungen.

Referendariat

Können ReferendarInnen all diese Wünsche erfüllen?
Ich denke schon. Für mich stellt sich eher die Frage, ob das Lehramtsstudium und das Referendariat so angelegt sind, diese Eigenschaften zu wecken, zu fördern und zu verstetigen?
Entlassen wir neue KollegInnen in den Lehrberuf, die

innovativ
empathisch
aufgeschlossen
engagiert
mutig
offen
humorvoll
neugierig
wissbegierig
...
sind?

Und wir selbst?

Und sind wir das selbst alles? Bemühen wir uns, es zu sein?
Vielleicht ist das mal ein paar Gedanken am Beginn des Schuljahres wert. ;)

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twitter https://ibieler.com/blog/tools/twitter blog/tools/twitter Sun, 19 Aug 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich externe Links.

twitter - How to ...?

Netzwerken geht als Lehrperson wohl kaum so effektiv wie in Twitter - schnell, aktuell und vielfältig in jeder Hinsicht.

Jemandem allerdings in 45 Minuten zu vermitteln, was das Besondere an Twitter ausmacht und dann mit einem neu anzulegenden Account einzusteigen, ist beinahe unmöglich.

Die beste Lernstrategie ist und bleibt - wie immer - das Selbst-Tun.

Für alle die, die sich auf den Weg machen wollen oder gerade dabei sind, hier die Folien bzw. Stichworte aus der Session beim #BEO18. Es sind zwar keine langen Erklärungen, aber vielleicht ein "roter Faden", an dem man sich orientieren kann.

Beste Strategie: Ausprobieren!
(Und wenn Fragen auftauchen - einfach bei Twitter einfach nachfragen - funktioniert! ;))

twitterprezi
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Barcamp Education Ost 18 https://ibieler.com/blog/events/barcamp-education-ost-18 blog/events/barcamp-education-ost-18 Sat, 18 Aug 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich externe Links.

Am 18.08.2018 ist es endlich so weit.
Gemeinsam mit Elke Noah @klassenkrempel und Miriam Gronert @MiriamGronert starten wir unser erstes Barcamp in der Region.

Das Wichtigste, was man zum Barcamp wissen sollte:

barcampost
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task https://ibieler.com/blog/edu/task blog/edu/task Sun, 12 Aug 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich externe Links.

TASK - für Bildung

Kompetenz?

kompetenz

Hier im OECD-Bericht "Global Competency for an Inclusive World" von 2017 wird die Verschränkung von Wissen, Fertigkeiten und Haltungen für die Herausbildung von nachhaltigem, anwendungsbereitem Wissen deutlich - Ausführungen dazu von Philippe Wampfler in seinem Blogpost "Der Kompetenzbegriff - die Zopf und Kreisdarstellung der OECD".

Der Kompetenzbegriff wird immer wieder diskutiert.
Mir ist 2015 bei einer Tandem-Fortbildung des COE im Rahmen des Pestalozzi-Programms dieses Verständnis von Kompetenz in einer anderen Begrifflichkeit begegnet - als "transversal attitudes, skills and knowledge" (TASK).

TASK!

Diese Bezeichnung "Transversal A_ttitudes, Skills and Knowledge" macht sehr treffend die Verflechtungen der einzelnen Bereiche (s.o.) untereinander deutlich:
transversal (lat. quer) vernetzt, sich gegenseitig beeinflussend.
Besonders treffend finde ich das Bild der Transversalwelle - als Quer- oder auch Schubwelle, bei der die Schwingung senkrecht zur Ausbreitungsrichtung erfolgt.
Diese Welle bringt etwas in Bewegung, nicht nur in eine Richtung, sondern erfasst auch angrenzende Bereiche - ein Bild, das sich gut auf den Bildungsbereich übertragen lässt.

Diese Querverbindungen zwischen Wissen, Fertigkeit und Haltung sind entscheidend, nicht nur Zeichen für Kompetenz, sondern auch Gradmesser und Motivator des eigenständigen Lernprozesses.
Uns, den Lernenden und Lehrenden, muss bewusst sein, dass eine der 3 Säulen allein nicht ausreicht, sondern im Sinne einer Welle, alle Bereiche erfasst und vernetzt werden müssen.

In diesem Sinne finde ich die Verwendung von TASK als Ergänzung bzw. Erklärung zum Kompetenzbegriff passend.

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"flüssige" Bildung https://ibieler.com/blog/edu/fluessige-bildung blog/edu/fluessige-bildung Fri, 10 Aug 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich externe Links.

"digital" ist die Zukunft - auch die Bildung

Dass ein beruflicher Werdegang geradlinig vom Berufseinstieg bis zum Ausstieg vollzogen wird, ist schon lange nicht mehr Normalität.
In Zeiten des digitalen Umbruchs in allen Bereichen der Gesellschaft werden Entwicklungen und Abläufe schneller, unübersichtlicher, vieldeutiger.
Schule muss darauf vorbereiten.

auf alle Fälle anders

In VUCA (Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity) steckt die Haltung, die das 21. Jahrhundert verlangt, schon drin - es nicht mehr einfach zu bezeichnen, denn es ist komplex und immer im Wandel.
Fast hat man den Eindruck, dass sich der Aggregatzustand geändert hat. Waren es früher feste Wissensbestandteile, so ist es heute ein eher flüssiger Zustand der Anpassung an immer neue und veränderte Bedingungen, unter denen Kompetenzen gebildet werden müssen.

1. Entwicklungen

Entwicklungen beschleunigen sich, angetrieben von der technischen Entwicklung. Und wie rasant diese verläuft hat schon Gordon Moore 1965 in seinem nach ihm benannten "Moore's Law" beschrieben. Dieser Druck, der durch die technischen Möglichkeiten erzeugt wird, wirkt sich auf alle Bereiche aus. Und letztlich ist er auch im Bildungsbereich angekommen.

Druck erzeugen die immer schneller auftauchenden Tools, Programme, Apps und Geräte, die neue Möglichkeiten eröffnen.

2. Workflow/Arbeitsabläufe

In unseren Arbeitsabläufen spüren wir die Schnelligkeit. Selbst der Workflow wird "flüssig" - nichts darf zu lange brauchen, alles muss änderbar und anpassbar sein.
Schon während Projekte bearbeitet werden, tauchen neue Parameter auf und verändern unter Umständen wenn nicht die Fragestellung, so doch bestimmte Abläufe.
Jeder muss heute in der Lage sein, schnell auf Veränderungen zu reagieren. Dies setzt auch die Kenntnis der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten voraus. Ich muss also die Werkzeuge (Apps, Programme) kennen; muss wissen, wofür und wie ich sie einsetze.

3. Gefühlslage

Wir haben also nicht nur das Gefühl, dass "das Leben" schneller läuft - es ist so.

internetminute_2017

Internetminute 2017

internetminute_2018

Internetminute 2018

Immer mehr Fakten (oder Fake News), neue Begriffe, Entwicklungen, Tools, Apps, Geräte, ... in schier endloser Auswahl.
Erzeugt wird ein Gefühl der Ohnmacht, des Verloren-Seins, der Hilflosigkeit.
Gesucht wird nach Orientierung, Anweisung, Einfachheit.

Aber einfach ist es nicht.

Lösungen liegen nicht darin, Wege als Orientierung vorzugeben, Regeln aufzustellen oder zu vereinfachen.
Jeder muss lernen, mit den Gegebenheiten umzugehen. Dazu müssen Menschen befähigt werden.

Dies ist die Aufgabe der Bildung.

Bildungsziel sind laut OECD Schlüsselkompetenzen in 3 verschiedenen Kategorien:

1. Interagieren in heterogenen Gruppen
2. selbständiges Handeln
3. interaktive Nutzung von Instrumenten und Hilfsmitteln

Link zum OECD-Text

Wenn man diese Kategorien überdenkt, wird deutlich, dass sie sehr gut beschreiben, wie man in Zeiten der digitalen Transformation erfolgreich agieren kann.
Blickt man dann aber auf das Schulsystem, wird keine der Kategorie wirklich flächendeckend erfüllt:

  1. Dominanz des Frontalunterrichts Anteil der Sozialformen z.B hier nachzulesen - Th. Götz, K. Lohrmann, B. Ganser, L. Haag: Einsatz von Unterrichtsmethoden - Konstanz oder Wandel?
  2. lehrerzentrierter Unterricht, Vorgaben, Tests
  3. Handyverbot an vielen Schulen

Starr vorgegebene Inhalte, Benotung, Prüfungen und streng vorgezeichnete (gegliederte) Wege passen immer weniger zu dem, was Schule leisten soll.
Heterogenität und Inklusion waren die Anfänge. Mit Personalisierung und Individualisierung versucht man jetzt das System Bildung zu reformieren. Aber es ist noch mehr zu tun.

Ohne eine Verflüssigung der Struktur wird es nicht gehen.

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Digitale Transformation in der Lehrer*innenbildung https://ibieler.com/blog/edu/transformation blog/edu/transformation Thu, 02 Aug 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Definition

Der Begriff Digitale Transformation bezeichnet erhebliche Veränderungen des Alltagslebens, der Wirtschaft und der Gesellschaft durch die Verwendung digitaler Technologien und Techniken sowie deren Auswirkungen.

Die Definition ist sehr allgemein gehalten und sagt wenig über den Verlauf des Prozesses aus, der entscheidenden Einfluss auf die Haltung zur digitalen Transformation hat. Durch den fortwährenden Charakter und die immer schneller werdenden Veränderungen der Technologien erscheint es für viele Menschen überwältigend, nicht beherrschbar.

Doch genauer betrachtet, muss digitale Transformation weder angsteinflößend noch unbeherrschbar sein. Transformationsprozesse gab es schon immer (Bsp. Industrialisierung).

Man muss sich also klarmachen, dass diese Veränderungen zum normalen Ablauf der Entwicklung sowohl in gesellschaftlicher als auch wirtschaftlicher Hinsicht gehören. Es ist eine Frage der Einstellung und der Bereitschaft, sich auf den Wandel einzustellen.

Aber man kann die digitale Transformation beschleunigen, unterstützen - gestalten.

digitale Transformation - persönlich gesehen

Der digitale Transformationsprozess betrifft mich ganz privat, durchdringt meine Selbstorganisation - im Beruflichen wie auch im Privaten.
Jeder Mensch hat seinen Workflow mehr oder weniger schnell und komplett von analog auf digital umgestellt - einfach weil es Vorteile bringt:

  • erleichterte Kommunikation in medial vielfältiger Form
  • schnelle Erreichbarkeit
  • orts- und zeitunabhängiger Zugriff auf Materialien
  • leichter Austausch
  • Veränderbarkeit/Erweiterbarkeit von (gedanklichen) Produkten
  • Zusammenarbeit/Organisation in Projekten

Eigentlich bedeutet diese digitale Transformation auf den Einzelnen heruntergebrochen einen schnellen digitalen Workflow. Dieser Workflow allein bedeutet wenig und entfaltet seine Vorteile erst - der Digitalisierung entsprechend - in Netzwerken.
Deshalb ist networking auch ein unabdingbares Merkmal der digitalen Transformation. Erst durch Kommunikation und Kollaboration werden kritisches Denken und
Kreativität befördert. (4K)
Diese 4 Ks bilden imho die Grundlage der digitalen Transformation.
Da nützen die Tools und Apps wenig, wenn ich sie nicht mit anderen gemeinsam nutze und/oder mich über ihre Handhabung, ihren Einsatz, ihre Möglichkeiten, aber auch Grenzen austauschen kann. Erst im gemeinsamen Handeln werden Potentiale entfaltet - und hier sind nicht die Tools gemeint, sondern die Menschen, die sie in diesem Sinne nutzen und ihr Wissen und ihre Fertigkeiten erweitern.

Wege, digitale Transformation zu unterstützen

Jeder hat es selbst in der Hand, die Prozesse der digitalen Transformation für sich selbst zu gestalten. Vielen, auch Gegnern dieses Prozesses, ist es oft nicht bewusst, wie ihre alltäglichen Abläufe bereits in digitaler Weise ablaufen:

-Mails statt Brief
-Messenger statt Anruf
-digitaler Kalender mit Erinnerungen
-Navigation
-digitale Suchmaschinen für Recherche

Digitale Transformation kann nur bedingt verordnet werden - sie muss durch ihren Einsatz, ihre Verwendung überzeugen - also "bottom-up". Wenn K*K die Vorteile digitalen Arbeitens erleben, sind sie auch eher neugierig und motiviert, dies zu probieren, zu testen und vielleicht zu übernehmen - wobei jeder mit der Zeit seinen eigenen Workflow entwickelt.
Allerdings muss digitale Transformation institutionell auch "top-down" (zumindest) unterstützt und gefördert und in einem gewissen Maß auch verlangt werden.

Warum sich digitale Transformation im Bildungsbereich schwierig gestaltet

Lehrer sind Einzelkämpfer - eine oft geäußerte und leider noch häufig zu beobachtende Tatsache. Hier zum Beispiel nachzulesen: Studie: Deutsche Lehrer sind Einzelkämpfer, Berliner Zeitung vom 25.02.2016.
Die fehlende Bereitschaft zur Zusammenarbeit und zum Austausch behindert die Weiterentwicklung der Bildung, die Anpassung an die sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen und Erfordernisse.
Um S*S zu aktiven, aufgeschlossenen, kreativen Menschen zu bilden, muss ich selbst als Lehrkraft diese Einstellung teilen. Dies setzt voraus, dass Lehrpersonen der digitalen Transformation und den sich aus ihr ergebenden Möglichkeiten offen gegenüberstehen.
Der erste Weg ist also immer eine Zusammenarbeit, eine Öffnung der eigenen Arbeit auch für andere. Abgrenzung, im Sinne von "wir sitzen im Boot und ihr seid noch draußen", ist also wenig hilfreich.
Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität sollten die Arbeitsgrundlage im 21. Jahrhundert bilden. Gemeinsames Erstellen von Lehr- und Lernmaterialien, Evaluation, Teilen, Überarbeiten müssen selbstverständlich sein.

Dann klappt das auch mit der digitalen Transformation. ;)

Dazu kann und muss schon von Beginn an ein entscheidender Beitrag geleistet werden in den Ausbildungsphasen. Welche digitalen Kompetenzen sollten vermittelt werden, was kann getan werden?

digitale Kompetenzen in der Lehrer*innenbildung - hier eine kurze Übersicht:

blogpostpic

zu Adobe Spark Page

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Barcamp und Twitter https://ibieler.com/blog/edu/barcamptwitter blog/edu/barcamptwitter Fri, 27 Jul 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links:

Die KollegInnen mit ins Boot holen bei der digitalen Transformation in Bildung, das fragten die Bildungspunks diesen Monat - dass diese Ausdrucksweise unglücklich gewählt ist, hat schon Monika Heusinger in ihrem Blogpost deutlich gemacht. Wie kann man vorgehen, um KollegInnen für die digitale Transformation wenn nicht zu begeistern, so doch wenigstens zu interessieren und einzubinden?

2 Strategien

  1. per Anweisung

Ich bin mir sicher , dass alle wissen, wie erfolgreich die top-down Methode ist. Sie erzeugt eher Widerwillen und löst eine Abwehrhaltung aus. Alles wird hinterfragt und angezweifelt.

Sicher ist der Druck von oben bei der Durchsetzung von Arbeitsabläufen und Einhalten von Regelungen und Anweisungen wichtig, aber auch hier sollte weniger mit Druck als mit Ermöglichen und Motivation gearbeitet werden. (was nicht immer möglich ist - ich weiß).

  1. bottom-up

Als Graswurzelbewegung die Welt verändern - schöne Idee, richtige Sache. Aber viel zu langsam!
Es ist mehr nötig als eine breite Masse an Leuten, um dieses behäbige System Bildung zu bewegen (und zwar in die richtige Richtung).
Die Hierarchien sind verfestigt, politische und strukturelle Abläufe scheinen sich verselbstständigt zu haben und verhindern Entwicklung eher als sie zu ermöglichen.
Veränderungen geschehen oft nur gegen Widerstände - dies ist kräftezehrend, ermüdend und demotivierend.

beste Lösung imho: Der Mix macht's!

Das Eine geht nicht ohne das Andere.

Einstiegsdrogen: Barcamp +Twitter

twitter

Barcamp - die "Unkonferenz" ist für mich die beste Methode gegen Hierarchien anzugehen. Jeder kann sich beteiligen und wird gehört. Jeder hat die Chance, seine Fragen und Probleme anzusprechen. Lösungen werden gemeinsam gesucht. Hierarchien werden flach.
Barcamp ist die Chance, wirklich ins Gespräch über die Fragen zu kommen, die wirklich ein Problem sind, die die K*K beschäftigen.
Kommunikation auf Augenhöhe als Grundlage der Arbeit ist die beste Voraussetzung für erfolgreiche Arbeit. Wenn diese Kommunikation, wie meist im Barcamp, gepaart ist mit kreativem Denken und Kreativität wird es leichter sein, Lösungen gemeinsam zu finden und durchzusetzen.

Wer jetzt mitgezählt hat - es sind erst 3 Ks. ;)

Und da kommt Twitter ins Spiel. Barcamps sind super, aber eben immer nur ein zeitlich begrenztes Event. Das Potential eines Barcamps entfaltet sich in der Arbeit, die sich aus den Ideen daraus ergibt. Und eine Grundvoraussetzung für diese Kollaboration ist meines Erachtens Twitter - das Vernetzungstool im Bildungsbereich schlechthin.
Die im Barcamp angedachten Projektideen, Lösungsstrategien und Konzepte brauchen eine vernetzte Community.
Twitter bitte sich in diesem Fall als ideales Hilfsmittel an. Man vernetzt sich, folgt sich gegenseitig, verliert sich nicht aus den Augen und kann immer schnell nachfragen. Unter Hashtags kann man themenbezogen arbeiten, weiteren Input sammeln oder andere befragen.
Sicher ist Twitter nicht das ideale Tool zum kollaborativen Arbeiten. Es eignet sich aber gut als Einstieg in diese Art von Arbeit und zum Aufrechterhalten der Kommunikation.

Man kann also den "Schwung" aus dem Barcamp über Twitter aufrechterhalten, ausbauen und weiter nutzen.

Warum?

"... weil die sozialen Netzwerke einfach nicht mehr wegzudenken [sind]. Deshalb [müssen] wir lernen, sie zu bespielen. Wir müssen sie [...] nicht gut finden, aber wir müssen lernen, sie zu nützen." (Christoph Schmitt)
lebendiglernen.ch/2018/07/08/wider-die-digitale-spaltung-in-der-gesellschaft

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evernote https://ibieler.com/blog/tools/evernote blog/tools/evernote Sat, 21 Jul 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich externe Links.

Evernote - Sammeln, Organisieren, Finden

Die Informationsflut im Zeitalter der digitalen Transformation nimmt ständig zu und erhöht ihr Tempo. Hier ein kurze Übersicht, was in einer Minute im Internet so passiert:

internetminute

Quelle: @lorilewis Tweet vom 04.04.2018, 15.15

Zum Verwalten der vielen Informationen nutze ich Evernote.

Sammeln

Alle Infos, egal ob links, PDFs, Fotos, Screenshots finden ihren Weg in ein Evernote-Notizbuch.
Das Einsammeln der Infos geht leicht und schnell über den Webclipper von Evernote. Ich kann sofort beim Speichern verschiedene Einstellungen auswählen, unter anderem wähle ich gleich das entsprechende Notizbuch. Auch Schlagworte, unter denen die Artikel dann später leicht aufzufinden sind, können gleich vergeben werden.

webclipper

Organisieren

Wichtig für das Arbeiten mit der Vielzahl von Notizen (bei mir sind es im Moment über 5.000) ist das Organisieren.

2 Möglichkeiten gibt es:

über Notizbücher

Man kann in Evernote jede Information als Notiz abspeichern. Diese können dann in Notizbüchern zusammengefasst werden und diese wiederum zu Notizbuchstapeln.

Wie breit ausgefächert die Notizbuchstruktur angelegt wird, ist jedem selbst überlassen. Meine Erkenntnis: nicht übertreiben.

Ich habe mir nur sehr wenige Stapel angelegt:
Business, Privat, Templates, Archiv

evernote_notizbuch

Jeder dieser Stapel ist mit Notizbüchern gefüllt, die auch bestimmte "Themen" zusammenfassen. Evernote ordnet die Listen alphabetisch oder nach Zahlen, deshalb habe ich mich für eine Nummerierung entschieden. So verändert sich die Reihenfolge bei Neueinträgen nicht.

über Schlagworte

Für jede Notiz können beliebig viele Schlagworte festgelegt werden. Diese sind sicher am Anfang ein gutes Mittel der Organisation. Der folgende Ausschnitt macht aber auch Schwierigkeiten deutlich:

schlagwort

Nicht immer achtet man, gerade am Anfang auf eine einheitliche Schreibweise - Groß- oder Kleinschreibung, eindeutige Bezeichnungen, Tippfehler.
Im Laufe der Zeit sammeln sich einfach zu viele Schlagwörter an. Es wird unübersichtlich.

Finden

Die Suche bzw. das Finden ist das große PLUS von Evernote.
Ich kann in den Notizbüchern suchen, nach Schlagworten filtern oder alle/ausgewählte Notizbücher nach Wörtern in den Texten/Bildern durchsuchen.
So ergibt zum Beispiel mein eingegebener Begriff "Bewertung" 293 Treffer in allen Notizbüchern.

suche

Zugegeben - etwas unübersichtlich ;)
Deshalb kann ich die Suche noch verfeinern. So bietet mir Evernote folgende Optionen:

sortieren

Und damit lässt sich die Suche gut einschränken.
Hier noch ein sehr ausführlicher Artikel von Stacy Harmon: "Warum das Organisieren mit Notizbüchern besser ist als das Organisieren mit Schlagwörtern" zum Nachlesen.

Viele weitere hilfreiche Organisationsabläufe ergeben sich beim Arbeiten:

  • Workchats sind verfügbar
  • Notizbücher können für Teams freigegeben werden (als Ansicht oder auch zum Bearbeiten)
  • Notizen können untereinander verlinkt werden, verschiedene Konten bzw. auch Kalender lassen sich verknüpfen

um so einen flüssigen Workflow erreichen.

Mein Tipp: einfach mal ausprobieren - es lohnt sich.

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Bildungsdesign - learning design? https://ibieler.com/blog/edu/bildungsdesign blog/edu/bildungsdesign Sat, 09 Jun 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

In Vorbereitung einer Konferenz hat mich eine Kollegin gebeten, ihr "auf die Schnelle" den Begriff Bildungsdesign zu erklären. Bei solchen speziellen Fragen fällt einem auf, welches Begriffswirrwarr herrscht.

Bildungsdesign

Schnell den Begriff in Google eingegeben ... Hinter diesem Begriff verbirgt sich kein Konzept, keine Theorie, sondern Christoph Schmitt Christoph Schmitt, der aber den Begriff des Bildungsdesigns in seiner LinkedIn-Bio so auf den Punkt bringt:

"Ich entwickle radikal andere Formen & Formate für Bildung und Lernen im Digital Age und bilde Coaches & BeraterInnen aus (bso). Kurz: Ich mache digitales Bildungsdesign. Kollaboration statt Didaktik."

Bildung bedarf in Zeiten der digitalen Transformation einer neuen Struktur.
Bildungswege ändern sich - lebenslanges Lernen stellt neue Ansprüche an Bildungsangebote. Die 4Ks müssen als Klammer und Grundlage für Bildung (Inhalte, Ziele, Methoden) dienen.
Digitale Technik ermöglicht nicht nur ein schnelleres Arbeiten in alten Strukturen, nein - viel wichtiger: es eröffnet neue Wege und Möglichkeiten der Zusammenarbeit, des Lernens, der Produkte, der Präsentation. Diese Inhalte und die Formulierung "digitales Bildungsdesign" machen deutlich, dass es um Transformation der althergebrachten Bildungsstruktur - entsprechend den Anforderungen und Bedingungen der Gutenberg-Galaxis entwickelt - geht. Eine Anpassung an die neuen Bedingungungen der Turing-Galaxis ist notwendig.

learning design - instructional design - educational design

All diese Begriffe lassen sich finden und werden auch gleichwertig gebraucht, obwohl es doch inhaltliche Unterschiede gibt bzw. der Fokus auf bestimmte Bereiche des Lernprozesses liegt.

Instruktionsdesign:

konzentriert sich auf Formulierung, Tauglichkeit und Wirkweise von Anweisungen/Anordnungen

The Four-Component Instructional Design Model: Multimedia Principles in Environments for Complex Learning

Studientext: Didaktisches Design (Gabi Reimann)

Instructional design Method (nach Annette Devilee)

Lerndesign: zielt auf die Gestaltung des Lehr-Lern-Prozesses ab

http://www.elternbrief.at/upload/473_NMS_Thema3_Lerndesign.pdf text Lerndesign - Einzelschritte, Vorgehensweise (dargelegt für Neue Mittelschule, Österreich - als Elternbrief)

rückwärtiges Lerndesign - Beispiel aus Österreich

educational design - Bildungsdesign

Alles in allem geht es um die Neuausrichtung des Bildungsprozesses unter den Bedingungen der digitalen Transformation. Das bedeutet Umstrukturierung auf mehreren Ebenen:

  • als Lehrperson:
    Sich der neuen Anforderungen bewusst zu werden, ist der erste Schritt als Lehrperson. Die eigene Lehrtätigkeit in Frage stellen, evaluieren, anpassen, neue Formate, Werkzeuge und Wege testen - dies müssen die ersten Schritte sein. Das ist ein sehr individueller Prozess, sollte es aber nicht sein - gerade nicht mehr im 21. Jahrhndert, im Zeichen der 4Ks. Der Lehrer als Einzelkämpfer hat ausgedient - Kollaboration und Kommunikation sind die Grundlage des Arbeitsprozesses im 21. Jahrhundert - auch als Lehrer!

  • als Schule:
    Jede Schule muss sich als Gesamtheit aller Lehrkräfte, Schüler und aller am Bildungsprozess Beteiligten auf den Weg machen. Es sind dieselben Schritte, die auch jede Lehrperson durchlaufen sollte - heißt: eigentlich ist es nicht ein zweiter Prozess, losgelöst vom ersten. Da Schule ein "lebender Organismus" ist, müssen alle Beteiligten aktiviert und für die Transformation sensibilisiert werden. Ein gemeinsamer Weg, angepasst an die speziellen Bedingungen der jeweiligen Schule, muss von allen getragen werden.

  • Schulträger/Politik:
    Bedingungen (technische Ausstattung, politische Entscheidungspielräume), die eine Entwicklung ermöglichen, sind Voraussetzung für die erfolgreiche Transformation. Ich habe da so meine Zweifel und bin sehr pessimistisch - aber das sind persönliche Erfahrungen. Warten wir's ab - jetzt haben wir wieder eine neue Chance und viele Versprechungen im Vorfeld der Wahl und Koaitionsverhandlungen gehört! Hoffen wir mal, dass es nicht so läuft wie von Axel Krommer hier dargelegt - oder sind wir schon mittendrin?

bildungsdesigntweet

Wie soll nun Bildung am Ende dieses Transformationsprozesses aussehen?

Eine Vision, ein Ziel vor Augen - dann kann man planen. Hier eine kleine Zusammenstellung, was es für Visionen/Sichtweisen/Vorstellungen gibt, was diskutiert wird. (Reihenfolge ist keine Wertung.)

Dabei nicht vergessen: das ist ein Weg, der beschritten wird, es braucht Zeit. Milestones sollten kreiert werden, um immer wieder den Entwicklungsstand zu evaluieren, zu überprüfen und gegebenenfalls die Entwicklung neu auszurichten bzw. anzupassen.

The school of tomorrow: designing great places to learn

Margret Rasfeld: Die Bildungsinnovatorin - Podcast
Mal ein Buch zum Nachlesen. ;)

SOL 2.0 Selbstorganisiertes Lernen mit Web 2.0 Tools in der beruflichen Bildung

Interview: Welche Schule die "Generation Z" braucht. YouTube-Video

Sehr zu empfehlen: B(uildung 4.0)

Gute Lernorte in der digitalen Gesellschaft. Oder: Was Schulen von Starbucks lernen können - von Jöran Muuß-Merholz

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Fortbildung - eine Einschätzung https://ibieler.com/blog/events/fobieinschaetzung blog/events/fobieinschaetzung Sat, 09 Jun 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Gestern besuchte ich eine Fortbildungsveranstaltung in Wittenberg, organisiert von der Initiative  "Leben im Ganztag" (Deutsche Kinder und Jugendstiftung), als Fachtag "Lernen bewegt" angekündigt.  
Erfahren habe ich aber nur durch Zufall von der Veranstaltung per Twitter. Auch der Titel hätte mir nicht weitergeholfen, suggeriert er doch ganz andere Inhalte als die dann dort angebotenen und von mir besuchten.
Eigentliches Thema, nur dem Untertitel zu entnehmen, wenn man sich weiter durchgeklickt hatte, war: Lernen mit mobilen Endgeräten. Und die Veranstaltung, ich kann nur vom Samstag sprechen, war toll. Ich konnte 2 Workshops besuchen. Alicia Bankhofer referierte über digitale Tools im Unterricht und gewährte einen Einblick in ihre Unterrichtspraxis. Joe Buchner stellte seine Erfahrungen zum Thema Augmented Reality vor. Beide Workshops waren praxisnah und boten Gelegenheiten, Tools gleich zu testen und auszuprobieren. Leider konnte ich Heiko Rakoczys Session zu h5p nicht besuchen, da sie zeitgleich mit Alicias Workshop lief.

Input, Austausch, Vernetzen - genau das fand statt. Viele KollegInnen waren erstaunt über die aufgezeigten Möglichkeiten und wurden, wie Alicia es so schön formulierte, infiziert. Genau das ist für mich der Effekt der Fortbildungen. Deshalb kann es auch nicht zu viele davon geben. Auf Twitter wurde vor ein paar Tagen die Meinung vertreten, dass sich die "Edu-Veranstaltungen" inflationär vermehrt hätten und mittlerweile eine ständige Wiederholung seien, man drehe sich im Kreis.

Sicher habe ich schon einige der vorgestellten Tools, Arbeitsweisen oder Plattformen kennengelernt, aber jede Veranstaltung bietet auch Neues. Neue Entwicklungen werden vorgestellt - das wäre die einfachste Variante. Oft sind solche Veranstaltungen aber auch immer wieder eine neue Motivation, bestimmte Apps oder Arbeitstechniken aufzugreifen und endlich auszuprobieren. Auf der "Liste" hatte man sie schon lange, aber oft werden Dinge wieder verschoben und geraten in Vergessenheit. So habe ich also diese Veranstaltung mit der Motivation verlassen, inspiriert von Joe Buchner, es doch mal mit Augmented Reality im Unterricht zu versuchen. Vor einem halben Jahr hatte ich mir die App Aurasma (jetzt: hpreveal)heruntergeladen und getestet, dann aber wieder vergessen.

Ein viel wichtigerer Grund, solch gute Fortbildungsveranstaltungen zahlreich anzubieten, ist, dass vielen neuen KollegInnen, die sich noch nicht mit digitalem Arbeiten im Unterricht auseinandergesetzt haben, die Gelegenheit geboten wird, einzusteigen. In jedem Workshop waren interessierte Neueinsteiger. Und hier sehe ich das Potential, digitale Bildung voranzubringen. Der Kreis der LehrerInnen, die digitale Werkzeuge einsetzen, wird größer. Vielleicht nicht so schnell, wie mancher es gern hätte.

Einsatz digitaler Medien und Tools kann nur dann erfolgen und von Lehrern vermittelt werden, wenn die Lehrer es selbst nutzen. Heißt, wenn sich ein digitaler Workflow bei der Lehrperson etabliert hat, dann wird sie auch bereit sein, diesen zu lehren und mit und für Schüler anzuwenden.
Deshalb wäre auch eine Verstärkung der digitalen Bildung im Lehramtsstudium und während des Referendariats dringend notwendig. Wir müssen LehrerInnen, für die es eine Selbstverständlichkeit ist, digital zu arbeiten, in die Schulen entlassen.

Das Ziel, wieder ein paar weitere Lehrkräfte für digitale Bildung zu interessieren und die Motivation zu setzen, einige der vorgestellten Tools auszuprobieren, wurde mit der Veranstaltung sicher erreicht.

Und nebenbei passiert die Venetzung der Lehrenden auf solchen Präsenzveranstaltungen von ganz allein. So kam es endlich mal wieder zu einem "kleinen Treffen" der Bildungspunks.

punks

Und ich ich das erste Mal Elke Noah (@klassenkrempel) und Joe Buchner #irl. Twitter ist zwar eine super Plattform für Austausch und Lernen, aber die persönliche Begegnung ist immer noch die beste Art der Zusammenarbeit. Ich freue mich schon auf's nächste gemeinsame Treffen und Lernen.

gruppe
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4Ks - nicht nur für S*S relevant https://ibieler.com/blog/edu/vierk blog/edu/vierk Sat, 02 Jun 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links:

Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität - diese 4 Kompetenzen, die Lernende in unserer Informationsgesellschaft (nach Beat Döbeli Honegger: Mehr als 0 und 1) benötigen, sind hoffentlich allen Lehrenden bekannt und wurden auch schon oft diskutiert und beschrieben oder kritisiert (zum Beispiel von Jöran Muuß-Merholz,  Dejan Mihajlovic, Philippe Wampfler)  und sind auch Thema der aktuellen Beitragsparade der Bildungspunks.

Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität - diese 4 Eigenschaften stellen den Kern des Lernens dar. Ausgehend von einer (im besten Fall) intrinsischen Motivation ermöglichen sie wirkliche Wissensaneignung und vor allem -anwendung. Denn erst in wirklicher Kollaboration werden kreative Ideen kritisch kommuniziert.

Sicher lassen sich alle 4 Ks analog umsetzen. Aber digital ist eben auch möglich und sollte im 21. Jahrhundert zum verpflichtenden Repertoire in Bildung gehören. Nur wenn ich alle Möglichkeiten kenne, ausprobiert und kenngelernt habe, kann ich entscheiden, wann ich welches Tool wofür einsetzen möchte - Abwägen von Vor- und Nachteilen unter den jeweiligen Bedingungen.

infogesellschaft

Dass diese 4K-Kernkompetenzen unbedingt von Lehrenden zu beherrschen sind, sollte im 21. Jahrhundert selbstverständlich sein. Wie sollten Lehrpersonen ansonsten dieses Wissen und Können vermitteln?

Ein wunderbares Beispiel, dieses Bewusstsein für digitale Kompetenzen in der Lehrerausbildung einzubinden und für angehende Lehrpersonen aktiv erfahrbar zu machen, hat Björn Nölte geschaffen: ein Padlet als Diskussionsgrundlage für Referendare - wichtige Basics, die man kennen sollte, über die man diskuiteren muss und die man sich für die eigenen Bedingungen und technischen Voraussetzungen anpassen kann.

An diesem Padlet zeigt sich, was es heißt, die 4Ks umzusetzen:

Kommunikation und Kollaboration schon als Grundlage für die Erstellung werden sich gerade in den Diskussionen mit (hoffentlich nicht nur Referendaren) fortsetzen und zu kritischem Denken und Kreativität bei der Umsetzung/Anwendung führen.

Ein inspirierendes Beispiel - für mehr Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität in Bildung!

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Kollaboratives Schreiben - Arbeit am Ausdruck https://ibieler.com/blog/edu/kollaborativesschreiben blog/edu/kollaborativesschreiben Sat, 26 May 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Es gibt Lieblingsthemen nicht nur für SchülerInnen , sondern auch für LehrerInnen. Der eine liebt Dramen, der nächste Gedichte und ein anderer mag die mathematische Struktur der Grammatik. Für die meisten SchülerInnen und LehrerInnen ist die Arbeit an der Verbesserung des Ausdrucks ein eher ungeliebtes Thema. Oft ist man auf der Suche nach geeigneten Methoden, die die SchülerInnen auch zur bewussten und aktiven Auseinandersetzung mit Ausdruck anregen. Ich möchte hier an einem Beispiel zeigen, wie ich in der Kursstufe (Vorbereitung auf bevorstehend Klausuren) vorgegangen bin.

Ich habe den Eindruck, dass die Schulung des Sprachgefühls ein recht schwieriger Prozess ist. SchülerInnen erwarten oft eine einfache Kategorisierung ihres Ausdrucks in richtig und falsch und sind enttäuscht, wenn die Verbesserung von Satzstrukturen oder Wortgruppen sich als ein mühseliger Prozess gestaltet, bei dem meist eine Umstellung auch noch weitere Veränderungen nach sich zieht.

Fehlerschwerpunkte sind sehr oft Einleitung und Schluss eines Aufsatzes sowie die "Gelenkstellen" zwischen den Gliederungspunkten des Aufsatzes. Da Ausdruck am besten im Austausch bearbeitet und verbessert wird, habe ich diese Phase kollaborativ gestaltet. In der Diskussion der S*S, dem "Kampf" um Formulierungen, konnte ich den größten Lernzuwachs erkennen - bedingt durch ständiges Peer-Feedback.

Die Phasen der Arbeit am Ausdruck schlossen sich an die jeweilige inhaltliche Erarbeitung an.

1. Variante

Ich habe ein Word-Dokument erstellt, in dem die Aufgabenstellung (Sachtexterörterung) einschließlich der Gliederungspunkte als Teilüberschriften enthalten waren. Dieses Dokument habe ich entsprechend der Anzahl der SuS (Partnerarbeit) vervielfältigt und über One Drive und Cloudschool zur Verfügung gestellt. Immer 2 S*S haben kollaborativ ein Dokument bearbeitet und zu den entsprechenden Gliederungspunkten kurze Texte verfasst. Durch das gleichzeitige Bearbeiten wurde Korrektur gelesen, Fehler besprochen und verbessert. Meist haben sich die Partner die Gliederungspunkte zur Bearbeitung im ersten Schritt aufgeteilt und dann jeweils beim anderen Korrektur gelesen und Verbesserungen diskutiert.

Waren alle Punkte ausformuliert, wurden die Teilüberschriften gelöscht. Damit erschien nun der zusammenhängende Text. Die SuS merkten, dass die einzelnen Teile jeweils an den "Kontaktstellen" sprachlich bearbeitet werden mussten, um einen Fließtext ohne inhaltliche Brüche zu erhalten.

Feedback der SuS: Arbeit hat Spaß gemacht, digitales Schreiben ist ein einfacherer Arbeitsprozess als analog (leichtere Korrektur, copy & paste, auch von zu Hause aus kollaborativ bearbeitbar), Gliederung schreiben ist wichtig - habe ich bis jetzt meist ignoriert und bin nach Gefühl vorgegangen

2. Variante

Nach der Behandlung eines epischen Werkes soll in Vorbereitung der Klausur noch einmal das Strukturieren und Formulieren geübt werden. Die Textauszüge zum behandelten Werk liegen allen SuS  vor. Der Inhalt ist bekannt und stellt keine Schwierigkeit dar. Allerdings fällt es vielen SuS nicht leicht, ihr Wissen entsprechend der Aufgabenstellung zu sortieren, strukturieren und zusammenhängend zu formulieren. Als Einstieg in diese Arbeitsphase hat die Klasse gemeinsam entsprechend der Aufgabenstellung die Einleitung formuliert - ein Schüler an der Tafel, alle anderen SuS haben die Formulierungen vorgeschlagen, diskutiert, verworfen, geändert.

Damit auch im nächsten Schritt der Austausch untereinander erfolgen kann, aber auch verschiedene Produkte zum Vergleich bereitstehen, wurde die Klasse in 3 Gruppen geteilt. Jede Gruppe hat innerhalb der vorgegebenen Zeit auf einem A3-Blatt Folgendes zu erstellen:

ausformulierte Einleitung
Gliederung des Interpretationsaufsatzes
zu jedem Gliederungspunkt - Inhaltsangabe (Stichpunkte, Cluster, ...)
zu jedem Gliederungspunkt - die ersten 3-5 Sätze ausformuliert
ausformulierter Schluss

Am Ende steht die Auswertung und Besprechung im Plenum.
In der Erarbeitungsphase konnte ich beobachten, wie Gliederungspunkte, deren präzise Formulierung und Reihenfolge im Text diskutiert wurden.

Präsentation und Auswertung müssen noch erfolgen.

Mein Fazit bis jetzt: Kollaboratives Schreiben ist für Arbeit am Ausdruck sehr zu empfehlen. Schreibprozesse sind, gerade unter den Bedingungen der Digitalisierung, als wirkliche Er- und Bearbeitung im Kommunikationsprozess mit anderen gestaltbar und ein großer Gewinn für S*S.

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Digitale Kompetenzen in der VUCA-Welt https://ibieler.com/blog/edu/vuca blog/edu/vuca Sat, 19 May 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Wir leben in einer VUCA-Welt. Vuca steht für volatility - uncertainty - complexity - ambiguity. Dieses aus dem Management-Bereich stammende Akronym beschreibt nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern auch die Gefühlslage in Zeiten der digitalen Transformation sehr gut: flüchtig, unsicher, komplex und mehrdeutig.

vuca

Bildung ist von diesen Eigenschaften genauso betroffen. Frage ist, wie alle Beteiligten darauf reagieren und damit umgehen - dies war auch die Fragestellung hinter dem Thema der Bildungsparade der Bildungspunks. Ich denke, VUCA braucht auch eine VUKA-Antwort. Hier mein Versuch:

1. Visionen

Man braucht Vorstellungen, Leitbilder, Zielvorstellungen - Visionen. Ohne dieses kreativen Träumereien bleiben Entwicklungen im Hier und Jetzt stecken. Die Zielformulierung ist meiner Meinung nach sehr wichtig, denn ich muss wissen, wohin es geht. Egal, ob der zu erreichende Zustand noch sehr utopisch und entfernt anmutet, er fungiert als Positionslicht, als Fokus und gleichzeitig als Motivation. Wichtig erscheint mir auch der Plural: VisonEN - nur das Entwerfen verschiedener Vorstellungen von Zukunft bringt uns durch das Abwägen, Kritisieren und Vergleichen voran.

2. Unterstützung

Visonen enstehen zwar oft aus Ideen einzelner, aber erst durch Austausch mit anderen wird der Gedanke entfaltet und es entsteht ein Zukunftsbild, das als Ziel anvisiert werden kann. Um diese Bilder als Vision zu etablieren, sind Gleichgesinnte notwendig. Leute, die in dieselbe Richtung denken, diese Entwicklung mittragen wollen. Visionen, als inneres Bild einer Zukunftsvorstellung, benötigen immer Unterstützung, die die Ideen tragfähig werden lassen.

3. Kollaboration

Untestützung allein reicht nicht aus. Dies hat sicher schon jeder gemerkt. Aus der helfenden Hand muss sich Teamarbeit entwickeln. In Zeiten von digitalen Strukturen ist dies auch einfach zu realisieren. Networking muss als Grundvoraussetzung für heutiges Lernen, Lehren und Arbeiten verstanden werden. Erfahrungen und Sichtweisen sind unterschiedlich und beinhalten so ein Potential, das Visonen auch erst dazu macht - vom Gedanken, der Idee, der Spinnerei zum konkreten Ziel mit all seinen Bedingungen und Auswirkungen. Dies kann ein Einzelner icht leisten.

4. Akzeptanz

Hier soll es nicht um die Akzeptanz von anderen Meinungen gehen, das setze ich als Selbstverständlichkeit voraus. Die Akzeptanz, andere, begründete Ziele und Wege zu gehen, muss gesichert sein. Eigene Haltungen und Denkweisen als überlegen darzustellen, wird alle vorangegangenen Punkte zunichte machen. Digitale Transformation bedeutet, viele unterschiedliche Stufen dieses Prozesses zu durchlaufen. Dabei sollten andere, die in ihrer Entwicklung noch nicht so weit sind, weder belächelt noch herabgesetzt werden. Auch muss es möglich sein, eigene Ziele zu entwickeln, zu etablieren oder sich gegen andere Zielsetzungen abzugrenzen. Die Vielfalt der digitalen Möglichkeiten lässt viele Wege offen. Bedingungen sind so unterschiedlich wie die Köpfe, die mit ihnen arbeiten müssen.

Aus diesen 4 Punkten heraus möchte ich noch einen 5. Punkt ergänzen, der sich durch alle Arbeitsweisen, Zielvorstellungen und Wege ziehen sollte:

Wertschätzung

Eine wertschätzende Grundhaltung allen Beteiligten gegenüber ist die Basis des Agierens. Kritisches Denken, Austausch von Argumenten und Findungsprozesse sind nur produktiv möglich, wenn anderen und deren Leistungen Achtung entgegengebracht wird. Dies heißt, Anerkennung der unterschiedlichen Voraussetzungen, Entscheidungen und Ziele. Gleichzeitig bedeutet es auch, die Verpflichtung zur Kommunikation, zum Diskutieren. Dies bringt immer voan, eröffnet die Perspektive auf neue Sichtweisen und die Erschließung eigener Resourcen.

Und wer jetzt mitgezählt hat, ist auch auf die vielgelobten 4K's gekommen: Kreativität, Kollaboration, kritisches Denken und Kommunikation. Ohne die geht sowieso nichts. ;)

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Wakelet: soft skills https://ibieler.com/blog/edu/wakelet blog/edu/wakelet Fri, 18 May 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Das Thema der Mai-Beitragsparade der Bildungspunks lautet "Erlernen von Soft Skills für Lehrer*innen". Interessant und wichtig - ohne Frage, aber erst einmal wollte ich klären, was genau diese Soft Skills ausmacht, was gehört dazu, wie definiert man sie.

Im Netz stößt man auf eine Reihe von Artikeln zu diesem Thema. Unterschiedliche Kompetenzen werden aufgelistet oder auch als Schlüsselqualifikationen bezeichnet. Genau wie der Begriff für diese Skills sind auch die Definitionen, Zuordnungen und Abgrenzungen - soft, was aber nicht mit unwichtig gleichzusetzen ist. Im Gegenteil, in der heutigen Zeit, in der Wissen (harte Fakten) den berühmten einen Klick entfernt sind, spielen "weiche Faktoren" wie Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Toleranz oder auch Selbstorganisation eine immer größere Rolle.

Also, warum nicht die eigenen Soft Skills stärken, indem man einen Blick auf eine neue Möglichkeit der Organisation wirft:

Wakelet (kostenloses curation-tool)

wakelet

Ich habe hier unter "soft skills" einige interessante Artikel gesammelt und veröffentlicht. Das "Wake" kann auch kollaborativ gefüllt werden, allerdings nur von Leuten, die auf Wakelet angemeldet sind.

Viel Spaß beim Lesen und vielleicht auch ausprobieren!

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Lernorte wie bei Starbucks? - Lernprozesse bitte auch - mit 4Ks kein Problem https://ibieler.com/blog/edu/lernortstarbucks blog/edu/lernortstarbucks Sat, 12 May 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Muuß-Mehrholz erklärt in seinem Artikel "Was Schulen von Starbucks lernen können", wie Lernorte der Zukunft bzw. im 21. Jahrhundert (und wir haben immerhin schon 2018) funktionieren sollten. Diese neue Orte sind nicht mehr die Lernfabriken des 19. Jahrhunderts, sondern Coworking Spaces. Er zieht den Vergleich zu Starbucks. Und obwohl im einleitenden Absatz zu lesen ist: "dieser Beitrag fokussiert diese Raumfragen" - lese ich da viel mehr heraus. Für mich geht es in diesem Beitrag auch um die Frage nach einer neuen Struktur von Bildung im 21. Jahrhundert. Raumfragen sind ja immer auch an Arbeitsweise und -inhalte gebunden und deshalb spiegeln die im Artikel dargestellten Vorlieben für "Bibliotheken, Kaffeehäuser und Coworking-Spaces" dieses veränderte Lern- und Arbeitsverhalten wider - sie sind sozusagen der Platz für die 4Ks, die die Basis für erfolgreiche Lehr- und Lernarbeit bilden.

Anderseits beeinflussen natürlich auch vorhandene räumliche Möglichkeiten die Zusammenarbeit, fördern Kollaboration, Kommunikation oder ermöglichen auch Phasen der Konzentration des Einzelnen. Das vor Augen, sieht man die vorhandene Raumstruktur in Schulen sehr kritisch, aber auch das Potential, das sich hier eröffnen kann.

Wenn in Schule kompetenzorientiert unterrichtet werden soll, muss es auch möglich sein, Arbeitsweisen zu nutzen, die dafür notwendig sind. Bei einer Klassenstärke von 25 S*S lässt sich z.B. Gruppenarbeit in einem Raum schlecht durchführen (Platzmangel, Lautstärkepegel). Wie sollen die 4Ks da erfolgreich zum Einsatz kommen? Kommunikation, Kollaboration benötigen ebenso wie Kreativität und kritisches Denken Freiräume - gedankliche und räumliche.

Lernprozesse benötigen FreiRÄUME. Gruppen müssen sich immer wieder neu finden können, denn feste Klassen- und Fächerstrukturen entsprechen nicht den Anforderungen der Zukunft. Projektbasierter Unterricht erfordert entsprechend den verschiedenen Phasen der Projektarbeit unterschiedliche Arbeitsprozesse und verschiedene Formen der Zusammenarbeit - und hier sollte man auch unbedingt über den Schulraum hinaus denken.

Neben den lokalen Voraussetzungen gehört aber auch gedankliche FREIräume. Diese zu schaffen bedarf es der inneren Bereitschaft dazu. Man muss verstanden haben, dass Bildung nicht mehr so funktioniert/funktionieren kann wie vor 20 oder 30 Jahren. Die Entwicklung in jeglicher Hinsicht - Wissen, Können, Technik, Gesellschaft - müssen im Bildungsbereich widergespiegelt werden, ja eigentlich muss der Bildungsbereich der Vorreiter der Entwicklung sein. Dies resultiert allein schon aus der Tatsache, dass in Schule und Hochschule die zukünftige Generation ausgebildet wird. Die Gestaltungsoptionen der Lernprozesse sollten frei wählbar sein - abhängig von Thema, Lehrperson, Lerner, technische Voraussetzungen, egal ob digital oder analog. Nicht entweder oder, sondern sowohl als auch!

Tools, Arbeitsmethoden lassen sich wählen und anpassen - wichtig ist der Fokus und die Verantwortung der Lehrperson. Mit ihr steht und fällt die Form des Unterrichts - sie setzt das Setting und ebnet den Weg für Bildung im 21. Jahrhundert  - oder auch nicht. Bedeutet: man muss als lehrende Person life long learning verinnerlicht haben. Nur wenn man weiß, welche Möglichkeiten es gibt und deren Vor- und Nachteile testet, kann man (richtige) Entscheidungen treffen. Deshalb hatte ich versucht, Bekanntes mal ein wenig zu sortieren. Habe aber gemerkt, dass diese Kategorisierung schwierig ist - es greift alles ineinander. Trennen kann man so wirklich nicht.

Mindmap - Möglichkeiten und Tools, die 4K's umzusetzen:

coggle

Über den Link in der Überschrift gelangt man zur Mindmap - die ist offen und darf/soll ergänzt werden. Bitte tobt euch aus - ergänzt, verändert, korrigiert!

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Impulsflut im Netz als Chance sehen https://ibieler.com/blog/edu/impulsflut blog/edu/impulsflut Sat, 14 Apr 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Die Bildungspunks fragten nach dem Umgang mit der Impulsflut in Twitter und Co.

Impulsflut

  • ich mag Impulse, Flut nicht. Aber man kann Fluten kanalisieren und sie nutzen.

Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass die Menge an Informationen, die jeden Tag durch SoMe und speziell über Twitter herein prasselt, mich nicht stört. Liegt sicher an der Einstellung - ich entscheide, wann ich nachsehe, was ich lese, wem ich antworte, was ich verschiebe u.s.w. Die Vielzahl von Infos sehe ich als Chance - Chance für neues Wissen, vertiefendes Verständnis, konkrete Hinweise, Ablenkung, Spaß, Hobbies. Die Entscheidung, in welche Rubrik ich etwas einordne, fällt sehr schnell. Die weitere Reaktion hängt natürlich vom Zeitfaktor und auch von der Stimmung ab. Aber in erster Linie sehe ich den Sinn von SoMe darin, durch Vernetzung zu lernen und neue Perspektiven zu eröffnen und zwar global gesehen.

Standpunkt

Wir können alle voneinander lernen. Ich muss nicht auf jedem Gebiet ein Meister sein, kann aber jederzeit mein Wissen erweitern und möchte dies auch. Eine gesunde Portion Neugier, Aufgeschlossenheit und Lernwille gehören dazu.

Strategie: curation

Die vielen Tipps und Ideen, die uns im Netz zu jeder Zeit begegnen, sollten genutzt werden. Und natürlich kann man das nicht allein. Viele der Dinge sind nicht mein Fachgebiet. Allerdings denke ich, dass in unseren TL genug Leute sind, die vielleicht genau diesen einen Hinweis gebrauchen können - deshalb finde ich es sehr wichtig Links, Neuigkeiten, Meldungen, Termine zu teilen.  Content wird ausgewählt, gesammelt, zusammengefasst und zur Verfügung gestellt, wenn man so will, also gepflegt - nichts anderes ist curation.

Das Cambridge Dictionary definiert curation so:

impulsflut

dictionary.cambridge.org/de/worterbuch/englisch/curation

Und in diesem Sinne versuche ich auch SoMe zu nutzen - nicht so sehr für mich (ich lerne dabei natürlich auch jede Menge), mehr für die Allgemeinheit. Wenn man es mit der obigen Definition vergleicht, gefällt mir der Bezug zum Festival sehr gut - viele verschiedene Inhalte ergeben ein großes Ganzes und werden erlebt und zwar mit Freude. ;)

Werkzeuge

seit kurzem auf Twitter natürlich - Lesezeichen so funktioniert's

scoop.it - als curation-Platform (sollte man sich aber nach der letzten Anpassung der Tarife genau anschauen) hier mein scoop.it zu assessment - learning and teaching - coaching

ziemlich neu: wakelet: bin gerade beim Testen und mein erster Eindruck ist sehr gut - leicht zu strukturieren, übersichtlich und man kann auch kollaborativ arbeiten. Hier zum Reinschauen - meine Wakes für link: http://wke.lt/w/s/GiWPj text: tools), teaching oder Professional development.

natürlich evernote - man kann hier (sehr ausgewählt) Notizbücher teilen - mit einem bestimmten Personenkreis oder auch öffentlich

Man sollte also den vielen Impulsen positiv gegenüberstehen - es kommt drauf an, was man draus macht.

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LMS in fast analoger Schulumgebung https://ibieler.com/blog/workflow/lms blog/workflow/lms Sat, 14 Apr 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Da ich an einer Schule unterrichte, an der die Ausstattung ein Unterrichten mit digitalen Medien sehr erschwert bzw. teilweise unmöglich macht, habe ich für mich einen Weg gefunden, meinen digitalen Workflow so umzusetzen, dass ich doch meist auf Materialien, Aufgaben, Apps u.s.w. zugreifen kann. Außerdem wollte ich auch Schülern bestimmte Materialien zur Verfügung stellen und ihnen so Lernen, Nachholen von Stoff oder auch die Vorbereitung auf Klassenarbeiten und Prüfungen ermöglichen - und zwar ohne persönliche Anmeldung mit ihren Daten.

Meine Lösung - cloudschool:

cloudschool

Dieses lehrerbasierte Lernmanagementsystem habe ich auf dem excitingEdu 2017 vorgestellt. Hier der Link zur Prezi dazu.

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Building Thinking Classrooms https://ibieler.com/blog/edu/thinkingclassrooms blog/edu/thinkingclassrooms Sat, 07 Apr 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

tweet

Link zum Tweet

Björn Nöltes Tweet machte mich auf die tolle Sketchnote "Building Thinking Classrooms" von Laura Wheeler (in Zusammenarbeit mit Peter Liljedahl) aufmerksam. Und die Idee, diese kanadischen Vorstellungen diskutieren zu lassen - nicht nur im Seminar mit Referendaren, ließ mich nicht los. Da stecken viele Gedanken, Konzepte, Vorstellungen drin, über die man ins Gespräch kommen kann. Potential für Diskussionen zum Austausch von Ansichten über didaktische Konzepte, Strukturierung, Bewertungen, ...  - also "Professional Development"-Potential.

Deshalb dachte ich, dass eine deutsche Variante dieser Sketchnote vielleicht hilfreich wäre. Mit einigen Dingen bin ich noch nicht zufrieden - aber vielleicht hat ja jemand von euch noch ein paar Tipps - Änderungen jederzeit möglich.

It's work in progress! ;)

buildingthinkingclassrooms
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Datenablage - wo und wie https://ibieler.com/blog/workflow/datenablage blog/workflow/datenablage Sat, 07 Apr 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Dies ist ein (links: https://bildungspunks.de/daten-ablage-im-internet-auf-usb-evernote-co-sonst-wo-was-bringt-welche-vorteile/ text: Beitrag zur ersten Beitragsparade für die Bildungspunks).

Das Thema Daten spielt für alle Lehrer eine große Rolle - egal, ob im Regal und Papierstapel gesucht wird oder in einem digitalen Speichermedium. Datenschutz, Datenablage, Datensicherung, Teilen von Daten,... die Datenverwaltung sind entscheidende Kategorien, die jeden Lehrer beschäftigen.

Im Zeitalter fortschreitender digitaler Möglichkeiten stellt sich die Frage, wie sortiere ich meine Daten und wo lege ich sie sicher ab, immer wieder neu. Anforderungen ändern sich, Möglichkeiten eröffnen sich - egal, man ist eigentlich immer auf der Suche nach DER Lösung. Die Lösung schlechthin wird es aber nicht geben. Deshalb ist, wie ich finde, der Austausch über dieses Thema wichtig.

Im Folgenden möchte ich kurz vorstellen, wie ich vorgehe.

Ausgangsbedingungen:

An meiner Schule existiert kein flächendeckendes WLAN. Nur ein paar Räume sind erfasst, mehrere Gebäude gar nicht. Für SchülerInnen herrscht Handyverbot, ein Lernmanagement existiert nicht. Es stehen 28 Laptops für die Schüler zur Verfügung, die aber nicht optimal gewartet werden und so nicht immer voll einsatzbereit sind - also kein verlässliches Arbeitsmittel darstellen. Die KollegInnen sind untereinander kaum vernetzt.

LMS

Wenn ich also Datenablage betreibe, dann eher für mich als Ordnungsprinzip. Um aber trotzdem den SchülerInnen einen gewissen Umgang mit digitalen Medien zu ermöglichen, habe ich mich für ein persönliches Lernmanagementsystem entschieden - cloudschool.

Hier kann ich meine Material und Aufgabenstellungen geordnet nach Fächern und Klassenstufen oder auch projektbezogen ablegen - nicht nur für die Schüler, sondern auch für mich. Eine Kollegin ist neugierig geworden und schaut immer mal auf cloudschool bei mir vorbei, insofern ist also auch ein Teilen der Materialien und Ideen möglich. Mir gefällt das System von cloudschool sehr gut - einfache, übersichtliche Struktur, intuitive Handhabung.

Notizverwaltung

Daten sammeln, ordnen, suchen und  - vor allem finden: dafür ist bei mir evernote zuständig. Ich liebe das Tag-System. Durch die Schlagwörter finde ich sofort, was ich suche. Auch das Einsortieren in Notizbücher und deren Stapelbildung bleiben einfach und überschaubar. Allerdings gibt es da auch, trotz Premium-Account, Beschränkungen, darauf hat Monika Heusinger in ihrem Blogpost schon verwiesen. Also - wieder neu nachdenken!

Materialien mit SchülerInnen teilen hält sich bei mir auf Grund der oben beschriebenen Situation in Grenzen. Wenn nötig, können meine SchülerInnen über cloudschool auf die Sachen zugreifen. Dort finden sie direkt in ihrer Klassestufe und ihrem Fach die Arbeitsanweisungen, Bilder, Links zu Prezis oder Google Docs, Learning Snacks oder Quizlet. Auch QR-Codes kann man integrieren. Personenbezogene Daten werden nicht über cloudschool von mir erfasst. Die SchülerInnen greifen über meinen Account zu.

Desweiteren nutze ich Google Drive zum Teilen mit einigen wenigen Kollegen und Freunden, Dropbox eher weniger. Um den Workflow zu vereinfachen, gibt es sicher zahlreiche Tools. Aber nicht immer ist eine Vielzahl davon auch hilfreich. Einige Tools habe ich ausprobiert, aber die Nutzung ist mehr und mehr zurückgegangen. Dazu zählen: Pocket, Buffer, IFTTT, Workflow.

Noten, Anwesenheit, ...

Für Daten, die ich für die Schülerverwaltung brauche (Noten, Anwesenheit, Bemerkungen), nutze ich Teachertool. Das hat sich für mich schon seit einigen Jahren bewährt. Die erste Zeit habe ich auch doppelte Buchführung betrieben, aber mittlerweile läuft alles digital und ich sichere immer am Monatsende die Daten. Fazit: läuft.

Allerdings möchte ich nicht auf meinen analogen Lehrerkalender verzichten - Termine merke ich mir besser, wenn ich sie aufschreibe, Zurufe von Schülerinnen und Kolleginnen, sowie die gesamte Zettelwirtschaft, die an meiner Schule so anfällt, wandern hinein und werden später dann, wenn möglich und nötig, digitalisiert verschoben.

derzeitige Einschätzung

Alles in allem bin ich eigentlich immer unzufrieden und habe das Gefühl, es geht noch besser. Dieses Gefühl wird sicher auch noch so lange bestehen bleiben, wie sich mein digitaler Workflow noch mit dem analogen der Schulrealität überschneidet. Und ich hoffe auf einige neue Ideen, wie sich Strukturen und Workflow verbessern lassen. Im Moment landet fast alles auf Festplatten. Stellt sich die Frage, sind Cloud-Lösungen besser, sicherer? Sollte man sich doch ein NAS zulegen? Allerdings würde ich mir wünschen, dass ich mir da überhaupt keinen Kopf machen müsste und alles zentral über ein Bildungsmanagementsystem laufen würde. (Wunschdenken oder Zukunftsmusik?)

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digital geprägtes Arbeiten - aus egoistischen Gründen heraus https://ibieler.com/blog/workflow/digitalarbeiten blog/workflow/digitalarbeiten Sat, 17 Mar 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Gestern las ich Monika Heusingers Blogpost "Leben in einer digital geprägten Welt", den sie für die Blogparade in Vorbereitung des SaarCamps geschrieben hat. Sie wirft darin die Frage auf: Was bedeutet digitale Transformation für unser Leben? Heute gab es auf Twitter eine Diskussion über genau diesen Prozess der Transformation in der Bildung. Viele Schulen befassen sich mit der Integration digitaler Medien, manche sind Vorreiter und andere wiederum versuchen es noch zu ignorieren. Frage, die viele beschäftigt, ist, wie beteiligt man die KollegInnen, wie überzeugt man sie, dass der Einsatz digitaler Medien ein Fortschritt im Prozess Bildung sein kann.

tweetgross

Marc Seegers' Tweet zeigt die Verteilung in den Kollegien - von Protagonisten bis Antagonisten - in jedem Kollegium sind Vertreter des gesamten Spektrums zu finden. Wie nimmt man nun alle KollegInnen mit auf dem Weg der digitale Transformation der Schule? Kann man das überhaupt? Hier ist Gespür gefragt:

tweetklein

Sicher gibt es viele Ansatzpunkte, aber den einzelnen Kollegen gewinnt man nicht per Anordnung, überzeugt man nicht mit einem Beschluss. Am besten funktioniert immer noch das Beispiel - zeigen, was man macht, wie man es macht und was es für Vorteile bringt.

Und ganz ehrlich, warum ich angefangen habe, meine Arbeitsweise umzustellen und digital Medien zu nutzen, hatte einen ganz simplen, egoistischen Grund - weniger Arbeitsaufwand.
Ich denke, dass das auch ein Argument ist, was den meisten KollegInnen selbst der Gruppen "konservativ" und "skeptisch" (s.o.) einleuchtet.

Im Laufe eines analogen Lehrerlebens häufen sich Tonnen von Papier an: Tests, Klausuren, Erwartungshorizonte, Materialien, Quellen, Elternbriefe, Informationszettel, Fachschaftsprotokolle, Fachkonferenzmitschriften, ... Wer da den Überblick behalten will und auf Nachfrage sofort das richtige Blatt Papier findet, muss pedantisch organisiert sein.

Ich war's nicht! Irgendwo hatte ich da mal was - und das Suchen ging los.
Selbst wenn man wusste, in welchem Ordner das Pamphlet steckte, es musste gesucht werden - zu Hause. Gebraucht hätte man es aber sofort - zur Dienstberatung, Fachschaftssitzung oder in der Unterrichtsstunde oder Elternversammlung.
Dieses Dilemma gehört endlich im digitalen Zeitalter der Vergangenheit an. Ein Notizprogramm wie z.B. Evernote mit einer ordentlichen Ordnungs- und Suchfunktion liefert heute auf Stichwort in Sekundenschnelle das entsprechende "Papier".
Erst belächeln die Kollegen die Affinität zu Smartphone oder Tablet und natürlich sind Sprüche wie " Das habe ich aber schneller aufgeschrieben, als du das eingetippt hast" vorauszusehen. Aber es dauert nicht lange, bis die ersten, die nach einer Info suchen, kommen und mal eine schnelle Auskunft möchten.
Genauso klappt das auch mit der Integration digitaler Medien im Unterricht. Schüler sind motiviert, erstellen selbstständig Arbeitsblätter, arbeiten zusätzlich.
Kollegen staunen, fragen nach und dann ist ganz schnell mal erklärt, wie Kahoot funktioniert oder LearningSnacks erstellt werde.

Erst wird der Aufwand beklagt, aber im Nachhinein sieht man die Vorteile der digitalen Medien als Lehrer für den eigenen Arbeitsprozess und für den Unterricht:
-schnell gefunden
-immer wiederverwendbar
-leicht abzuändern und anzupassen.

Informationen sind immer zugriffsbereit. Das bedeutet also nach einer gewissen Phase der Einarbeitung eine wirkliche Zeitersparnis und Arbeitserleichterung. Nicht zu reden von dem didaktischen Mehrwert, der aber als Argument allein oft nicht überzeugend genug ist - leider.
Glücklicherweise merken die KollegInnen dann selbst, wie der Einsatz digitaler Medien nicht nur ihren eigenen Arbeitsprozess verändert, sondern dass sie damit den Unterricht anders - effektiver, motivierender, personalisierter - gestalten können.

Einen gewissen Druck kann natürlich auch von oben aufgebaut werden, in dem man konsequent von der Leitungsebene her digital kommuniziert. So werden sich KollegInnen gezwungen, sich mit den Tools auseinanderzusetzen und ein digitaler Workflow kann entstehen - an den sich bestimmt jeder schnell gewöhnt.
Die Hemmschwelle im Umgang mit digitalen Medien sinkt und das kollaborative Arbeiten kann sich im Kollegium etablieren. Ein Übertragen auf Unterrichtsprozesse ist so einfacher.

Den digitale Medien wird sich Schule nicht entziehen können. Der Transformationsprozess ist, wie so oft im Bereich Bildung, ein langsamer, aber stetiger!

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#didacta2018 und Motivation https://ibieler.com/blog/events/didacta blog/events/didacta Thu, 01 Mar 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links:

didacta

Der Besuch der didacta2018 war wieder eine Inspiration und als Bildungspunk Pflicht.

bildungspunk

Inspirierend war der Austausch - weniger die Austellungen. Es war viel, auch im Vorfeld, die Rede von digitaler Bildung oder Bildung und Zukunft. Und man merkte wieder genau - entscheidender Faktor für Bildung ist der Faktor Mensch. Digitale Bildung geht nicht ohne Technik, aber nur Technik allein ist keine digitale Bildung. Digitales Arbeiten - eine Tätigkeit, bei der Lehrende und Lernende digitale Werkzeuge nutzen und digitale Wege beschreiten. Die vielfältigen Möglichkeiten der digtalen Arbeitsweise eröffnen sich erst im Gestaltungsprozess selbst - durch Kollaboration, Kommunikation, kritisches Denken und Kreativität. Machen ist angesagt! Ausprobieren! Kontakte knüpfen und dann zusammenarbeiten!

tweetup

Visionen sind unerlässlich, um Ziele zu setzen, zu motivieren und zu erreichen. Dazu braucht man oft keine vorgegebenen Kompaktlösungen, aber eine bestimmte Einstellung. Digitale Bildung ist also Haltungsfrage - sehr schön in einem Tweet von Jan Vedder auf den Punkt gebracht:

janveddertweet

Link zum Tweet

Und genau für meine Motivation habe ich die didacta genutzt. Treffen mit Bekannten, Austausch! Schön sind auch immer die ersten F2F-Begegnungen nach einer doch schon längeren Twitter-Bekanntschaft. Und es tut gut zusehen, wie man überall mit ähnlichen Problemen kämpft. Dieses Kämpfen auch bei anderen festzustellen, ist gleichzeitig Ermutigung und stärkt die Haltung - die Einstellung: digitale Bildung ist auf dem Weg. Große Lösungen (siehe ella in BW) scheitern, aber die digitale Bildung hängt nicht von solchen (vielleicht auch fraglichen) Großlösungen ab. Die Menschen, die Bildung machen, sind es, die das System voranbringen.

Individualisierung ist sicher ein Teil der Lösung - kleine eigenständige, kompatible, miteinander vernetzte Teile/Menschen, die ein großes Miteinander schaffen - mit dem Blick für wichtige Dinge in der Bildung.  Die technische Grundausstattung gehört dazu, als Basis. Aber wichtiger sind m.E. Inhalte, freie, veränderbare und anpassbare Inhalte - OER.

Ich wünsche mir viel mehr Gelegenheiten, die solche Treffen wie auf der didacta möglich machen und Kollaborationen anstoßen. Mein erstes Vorhaben wird sein, mich auf der rpi-virtuell-Seite umzuschauen. Jörg Lohrers und Friederike Wenischs Arbeit haben mich neugierig gemacht.

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Infogram - Tool zum Erstellen von Infagraphiken https://ibieler.com/blog/tools/infogram blog/tools/infogram Sat, 24 Feb 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich externe Links.

Für Präsentationen nutze ich meist prezi. Ich bin nicht rundum zufrieden damit, im Moment erscheint es mir oft etwas zu verspielt. Nüchterne, auf den Inhalt fokussierte Darstellungen sind mir lieber. Und da kommen die Infografiken ins Spiel. Schon länger bin ich auf der Suche nach einem Tool zum Erstellen von Infografiken - bis jetzt erschien mir alles zu kompliziert, teuer, umständlich.

Prezi und infogram haben sich im Mai diesen Jahres zusammengeschlossen. Über die Prezi-Seite bin ich dann auf infogram gestoßen. Die kostenlose Basis-Variante offenbart ein tolles, einfaches und intuitiv zu bedienendes Tool. Alle möglichen Arten von Diagrammen lassen sich einbinden, genauso wie Texte, Karten und Videos. Anpassungen lassen sich leicht vornehmen. Man kann von Google Drive, One Drive oder Dropbox Daten hochladen.

Hier mein nicht ganz ernst gemeinter Versuch der Darstellung, was ein Lehrer so kurz vor Schuljahresbeginn noch zu tun hat. (Angaben frei geschätzt ;))

link:https://infogram.com/lehrertatigkeit_vor_schuljahresbeginn text: Lehrertätigkeit vor Schuljahresbeginn)

infogram

Die Infografiken lassen sich über die sozialen Medien verteilen oder auch über Mail. Ebenso kann man sie auf infogram veröffentlichen. Ein Wordpress-Plugin gibt es auch. Es ist also auf alle Fälle einen Versuch wert.

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Lehrer*innen(fort)bildung - Kritik und Wunsch https://ibieler.com/blog/edu/fobikritik blog/edu/fobikritik Sat, 10 Feb 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Wir haben das 21. Jahrhundert - Zeitalter von Industrie 4.0 und Digitalisierung. Bildung im 21. Jahrhundert kann sich dieser Entwicklung nicht verschließen. Vor dem Hintergrund, dass wir als Lehrkräfte Kinder und Jugendlichen fit für eine Zukunft machen sollen und wollen, die wir selbst kaum abschätzen können, müssen gerade wir an den aktuellen Trends dranbleiben. Deshalb hat die Lehrer*innenbildung - angefangen von der Ausbildung bis zur Fort- und Weiterbildung - größten Stellenwert. Lifelong Learning ist nicht umsonst ein Schlagwort unserer Zeit.

Inhalte von Lehrer*innen(fort)bildung

müssen also immer auf dem neuesten Stand sein. Interesse der Lehrkräfte ist selbstverständlich. Schaut man sich aber die Angebote an, sind gute, innovative Veranstaltungen rar. Eine fachlich fundierte Ausbildung vorausgesetzt, wünschen sich die meisten Kollegen Hilfe und Unterstützung in ganz konkreten Fragen zu Unterrichtsplanung und -methoden, Austausch mit Fachkollegen über Abläufe, Organisation und Bewertung. Außerdem werden auch in breiterer Front die Fragen zur digitalen Bildung lauter: technische Möglichkeiten, Umgang mit speziellen Programmen und Apps, Datenschutzregelungen... Gerade in diesem letztgenannten Bereich besteht ein großer Nachholbedarf bzw. dringender Handlungsbedarf. Wer digitale Bildung (ich benutze den Begriff trotz der vielen Diskussionen) in Schule bringen will, muss bei der Lehrer*innen(fort)bildung beginnen. Viele KollegInnen werden nichts wirklich umsetzen, wenn sie selbst nicht wissen wie. Erst wenn Tools, Apps, Programme, Abläufe wirklich vom Lehrer genutzt werden, kann er sie auch lehren. Hinzu kommt, dass jeder Lehrer eigene Ansprüche und einen eigenen Bedarf der Fortbildung hat. Digitale Hilfsmittel können hier Mittel zu Individualisierung sein, Tempo, Zeit und Inhalte können selbst bestimmt werden.

Organisation von Lehrer*innen(fort)bildung

Hier liegt meines Erachtens nach großes Potential, wenn Bildungspolitik die digitalen Möglichkeiten zulässt und nutzt. Zuallererst muss aber auch die Fortbildungsbereitschaft der Kollegen eingefordert werden. Ich denke, dass eine verpflichtende Anzahl von Fortbildungsveranstaltungen wichtig ist. Im Moment wird dies bei uns nicht verlangt. Föderalen Strukturen sind in dieser Hinsicht auch hinderlich. Ich wünsche mir, dass egal, wo und welche Fortbildung ich besuche, die Teilnahmebestätigung im eigenen Bundesland anerkannt werden wird. Wenn man sich die Organisation der Fortbildung in meinem Bundesland anschaut, offenbart sich noch großes Potential. Die Angebote sind meist Frontalveranstaltungen, einmalige Seminare - stundenlang jemandem zuhören, kein Austausch, keine Zusammenarbeit. Das Feedback der Kollegen ist dementsprechend.

Wer schon einmal ein Barcamp oder educamp besucht hat, weiß, dass Fortbildung auch anders sein kann - interessant, anregend, viel Austausch, Ausprobieren, Learning by doing, kollaborativ. Dieses Potential sollte mehr als Fortbildungsformat im Bildungsbereich genutzt werden. Zumal es auch Vernetzungen schafft, die sich positiv auf die Schulkultur auswirken - gute Beispiele machen schneller die Runde und regen zur Nachahmung an. Fragen können gestellt, Ansprechpartner gefunden werden. Erkenntnisse aus Testphasen von neuen Tools oder Methoden erfordern Austausch - nicht nur einmal im Rahmen eines Seminars, sondern gerade danach sind Kommunikation und Kollaboration entscheidend, um Entwicklungen im Schulalltag anzupassen und zu verankern. Voraussetzungen dafür ist ein engagiertes und aufgeschlossenes Organisationsteam auf Landes- und Schulebene.

Eine andere Möglichkeit für den schnellen Input "nebenbei" sehe ich in Mikro-Fortbildungen von engagierten KollegInnen an den eigenen Schulen. Hier wird mal schnell eine App erklärt, neue Methoden erläutert - in der Mittagspause, Freistunde oder kurz nach dem Unterricht. Diese effektiven Kurztreffen sind super - Kollegen kennen sich, Probleme und schulinterne Abläufe sind bekannt. Nie ist man dichter am eigentlichen gewünschten und benötigten Fortbildungsbedarf der Kollegen. Ein tolles Beispiel dafür hat @FrauSonnig mit dem Kurskiosk kreiert.

netzwerk

Ob beim educamp oder in der Mikro-FoBi, meist sind es einzelne enthusiastische Kollegen, die das organisieren und durchführen. Hier ist stärkere Unterstützung und Anerkennung auf Landesebene gefordert. Die Fortbildung kann nicht privat von den Kollegen gestemmt werden. Es fehlen Anrechnungsstunden und auch die Freistellung der Kollegen, die die Veranstaltungen besuchen möchten. Meist werden Anträge zur Fortbildung nicht genehmigt - Stundenausfall ist die Begründung. Andererseits ist aber die Fortbildung der Kollegen unabdingbar und kann nicht nur am Wochenende stattfinden. Ansonsten wird sich in Bezug auf Bildung im 21. Jahrhundert nicht viel ändern und wir bleiben da, wo wir sind: Organisation aus dem 19. Jahrhundert, Materialien und Methoden aus dem 20. Jahrhundert. Da wird es schwer mit der Ausbildung einer Jugend, die fit gemacht werden soll für die Zukunft.

Warum also nicht die Möglichkeiten nutzen, die uns unsere Zeit bietet und die auch alle im Privatleben selbstverständlich einsetzen? Für die Anforderungen an die Lehrer(fort)bildung gibt es viele digitale Wege und Tools - immer wieder neue, immer wieder weiterentwickelt.

Anforderungen an Lehrer(fort)bildung

-Fortbildung soll zum Handeln anregen
-Austausch von Erfahrungen/Ergebnissen auch über das persönliche Treffen hinaus
-Fortbildung als Reihe geplant, keine frontalen Einzelveranstaltungen
-digitale Vernetzung der Teilnehmer, um Weiterarbeit zu ermöglichen
-Behinderung der Fortbildung durch föderale Strukturen überwinden
-Fortbildungen auf nationaler und internationaler Ebene unterstützen (Notwendigkeit durch Globalisierung gegeben)

digitale Wege und Tools zur Fortbildung und Vernetzung, die ich nutze

Vernetzung über Social Media (Twitter, (links:https://twitter.com/bildungspunks text:#edupnx), #BayernEdu, Facebook, Instagram)
Blogs (Lernen in der Postkreidezeit, Bildungspunks, Alicia Bankhofers Blog, ...)
Tools zur Zusammenarbeit wie Google Drive, Slack, ...
Educamps, Barcamps
Mikrolearning an Schulen
scoop.it - eine Kurationsplattform
Besuch von Lehrerkongressen z.B. excitingEdu
...
 

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Digital kompetent: was heisst das? https://ibieler.com/blog/edu/digitalkompetent blog/edu/digitalkompetent Thu, 08 Feb 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Digital kompetent zu sein wird heute erwartet. Schule soll dies vermitteln. Dazu ist es als Lehrperson notwendig, selbst digital kompetent zu sein. Aber was bedeutet das konkret?

laptop

Die Februar-Beitragsparade der Bildungspunks stellt diese Frage und ich möchte darauf mit einer Zusammenstellung von Materialien zu diesem Thema antworten, die nur als grober Überblick verstanden werden kann, quasi als Einstieg in das Thema. Deshalb auch an dieser Stelle die Bitte um Ergänzungen.
Wenn ihr weitere Links, Buchtipps, Sketchnotes, Blogposts, ... habt, nutzt die Kommentarfunktion. Ich erweitere die Liste gern.

Europäischer Referenzrahmen für digitale Komptenzen (engl.)

Bildung in der digitalen Welt. Strategie der Kultusministerkonferenz https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2016/Bildung_digitale_Welt_Webversion.pdf

Digitale Kompetenz: Die im 21. Jahrhundert unerlässliche Fähigkeit für Lehrende und Lernende https://www.schooleducationgateway.eu/de/pub/resources/tutorials/digital-competence-the-vital-.htm

Digitale Kompetenzen - Raster zur Selbsbeurteilung https://www.na-bibb.de/fileadmin/user_upload/na-bibb.de/Dokumente/06_Metanavigation/01_Ueber_uns/06_ECVET/Raster_digitale_Kompetenzen_DE.pdf

Digitale Kompetenz in Deutschland: Was muss sich ändern? Sichtweise der BertelsmannStiftung https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/smart-country/projektnachrichten/digitale-kompetenz-in-deutschland-was-muss-sich-aendern/

Neue Wege in der Lehrerbildung. Die Qualitätsoffensive Lehrerbildung https://www.bmbf.de/pub/Neue_Wege_in_der_Lehrerbildung.pdf

7 Pillars Of Digital Leadership In Education https://www.teachthought.com/the-future-of-learning/7-pillars-digital-leadership-education/

8 Essential Digital Literacy Skills That Students Need https://www.theedadvocate.org/8-essential-digital-literacy-skills-students-need/

Kompetenzen für eine digitalisierte Arbeitswelt: ein Orientierungsrahmen https://www.scil-blog.ch/blog/2017/11/30/kompetenzen-fuer-eine-digitalisierte-arbeitswelt/

Digitalisierung im Lehramtsstudium von C. Spannagel https://cspannagel.wordpress.com/2017/04/03/digitalisierung-im-lehramtsstudium/amp/

So digital-kompetent sind die Deutschen https://de.statista.com/infografik/12692/digitalkompetenzen-der-deutschen/

Models for successful schools in a digtale age. A research study and literature review via @martin_rist http://users.neo.registeredsite.com/9/1/0/16527019/assets/White_Paper_-_Models_for_successful_schools_in_a_digital_age_final_v2_Dec20.pdf

verschiedene Themen der Beitragsparaden der Bildungspunks https://bildungspunks.de/blog/

Praxisbeispiel DiBiS von #Bayernedu https://bayernedu.wordpress.com

Offenbar wollen einige Länder den Digitalpakt umdeuten von Jan-Martin Wiarda https://www.jmwiarda.de/2018/02/07/offenbar-wollen-einige-länder-den-digitalpakt-umdeuten/

Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien http://l3t.eu/homepage/das-buch/ebook-2013

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Webinar zur digitalen Vernetzung - #edupnx and #friends https://ibieler.com/blog/events/webinaredupnx blog/events/webinaredupnx Thu, 01 Feb 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Jürgen Wagner vom LPM Dudweiler hat ein Webinar zum Thema digitale Vernetzung organisiert. Monika Heusinger und Elke Höfler werden heute am 01.02.2018 von 19.00 bis 20.30 Uhr die Plattform der Bildungspunks zur Vernetzung im Bildungsbereich vorstellen, aber auch andere Möglichkeiten zur Kollaboration und kollegialem Austausch aufzeigen.

logo

Informationen zum Inhalt findet ihr auf der Website der Bildungspunks und auf Monika Heusingers Website. Anmeldungen zum Webinar laufen über Jürgen Wagner oder hier.

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Grundwahrheiten 1 - 10 https://ibieler.com/blog/edu/test blog/edu/test Sat, 27 Jan 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Ein Tweet von Martin Lindner hatte mich beschäftigt:

martinlindnertweet

Offensichtlich ist es in einer Vielzahl von Veranstaltungen immer wieder notwendig Digitalisierung zu erklären bzw. ihren Mehrwert verteidigen zu müssen. Warum diese Rechtfertigung? Die Forderung nach einem Grundwahrheiten-Katalog, der im Sinne von Flipped Classroom im Vorfeld von Veranstaltungen allen zur Verfügung gestellt wird, so dass man nicht erst immer und immer wieder grundsätzliche Fragen klären muss, kreiste mir durch den Kopf.

Was wären denn im Bereich Bildung solche "Grundwahrheiten"? Was sind meine Ansichten, die für mich das Grundverständnis bilden?

So ist innerhalb kurzer Zeit diese Liste entstanden. Ich wollte nicht lange nachdenken und abwägen, sondern vom Gefühl her ein paar Sichtweisen zum Thema Digitalisierung (aus Sicht der) für die Bildung formulieren. Reihenfolge ist völlig zufällig und keine Rangfolge. Das ist dabei herausgekommen:

grundwahrheiten

Creative Commons Lizenzvertrag

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Grundwahrheiten #2 https://ibieler.com/blog/edu/grundwahrheiten blog/edu/grundwahrheiten Fri, 26 Jan 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Link zu Canva

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Kommunikation im Lehrerzimmer https://ibieler.com/blog/workflow/kommunikation blog/workflow/kommunikation Sat, 06 Jan 2018 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

sketchnotekommunikation

Die Beitragsparade der Bildungspunks im Januar thematisiert die Kommunikation im Lehrerzimmer. Natürlich gibt es kein Patentrezept. Einerseits ist die Ausgangssituationen an Schulen sehr unterschiedlich, andererseits haben alle Beteiligten andere Ansprüche und Bedürfnisse. Deshalb sind die verschiedenen Möglichkeiten, die zur Kommunikation genutzt werden eigentlich zweitrangig. Viel wichtiger als der Weg, der Kanal, ist die Kommunikation selbst. Im Gespräch bleiben - mit allen Beteiligten - das ist die Grundvoraussetzung für erfolgreiches schulisches Arbeiten.

Zum Austausch von Informationen, Daten, Materialien, Ideen und zum kollaborativen Arbeiten sollte man verschiedene Kanäle nutzen. Es gibt sicher nicht DEN einzigen wahren Kommunikationskanal. Wichtig ist, dass man sich auf verschiedene Bedürfnisse und Möglichkeiten einstellt, aber auch flexibel bleibt und neue Angebote testet und probiert. Und wie immer, der Mix macht's. Auch wenn digitaler Workflow sicher große Vorteile bietet (schnelle Verfügbarkeit und Zugriff, Teilen, Veränderbarkeit), so festigt doch auch die gute alte face-to-face Kommunikation die Beziehungen.

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#excitingEdu 2017 - Review https://ibieler.com/blog/events/excitingedu blog/events/excitingedu Mon, 27 Nov 2017 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Gestern aus Berlin zurückgekommen will ich versuchen, meine Eindrücke vom Lehrerkongress #excitingEdu zusammenzufassen.

planetarium

ExcitingEdu - sind Wiederholungen nicht langweilig?

Bereits in den Jahren 2015 und 2016 habe ich an dieser Veranstaltung teilgenommen. Im Vorfeld dachte ich, man sollte sich vielleicht auch mal auf anderen Veranstaltungen umsehen. Ein wenig hatte ich Bedenken, dass die oft zitierte Filterblase sich negativ auswirken würde - dieselbe Veranstaltung mit denselben Leuten also mit ähnlichem Input. Was sollte das bringen?

Antwort: Viel! Es war wieder ein motivierendes Treffen, nicht nur mit Bekannten, sondern auch mit vielen neuen Leuten. Zum Auftakt im Planetarium hatte David Klett kurz eine Umfrage gestartet, wer das erste Mal beim excitingEdu-Kongress sei, woher die Leute kommen, wer schon Referent war. Und es war klar zu sehen, hier waren nicht nur "alte Hasen" , sondern viele neue Neugierige, an digitaler Bildung Interessierte.

Beeindruckend am Lehrerkongress war das breit gefächerte Spektrum von Themen und der immer mögliche und gut genutzte Austausch. Diese Möglichkeit der Vernetzung, des Lernens finde ich sehr anregend. Auch wenn oft von "Filterblase" die Rede ist - dann ist sie meiner Meinung nach gewachsen, hat sich ausgedehnt. Jeder lernt, jeder hat neue Themen, erweiterte Sichtweisen, inspirierende Ideen. Man muss sich nur drauf einlassen und ausprobieren. Am erstauntesten war ich über die Session von Ulrich Hierdeis zum experimentellen Musizieren. Ich bin kein Musiklehrer, aber das was ich dort probieren konnte, war eine tolle Erfahrung - sozusagen: musikalisches Storytelling! Ich bin immer noch begeistert.

Bildungspunks vorgestellt

Gemeinsam mit Alicia Bankhofer und Christine Skupsch durfte ich unser Projekt "Bildungspunks" vorstellen. Es war schön, einige unserer Follower f2f zu treffen, sich Feedback einzuholen und Tipps zu bekommen.  Egal wie vernetzt man ist, egal wie rege die digitale Diskussion läuft - ein Treffen, ein gutes Gespräch sind einfach nicht zu ersetzen. Viele waren auch einfach neugierig, wer sich hinter den "Bildungspunks" versteckt und was die bildungspunks.de/blog/"Beitragsparaden" sind. Wir hoffen, viele Fragen geklärt zu haben. So konnten wir zum Beispiel auch Bedenken aus dem Weg räumen, man könne sich als Nicht-Lehrer nicht an unseren Beitragsparaden beteiligen. Alle, die sich zum Thema Bildung äußern möchten, können das bei uns tun. Viele kennen das Format, waren oder sind mit Beiträgen aber noch sehr zurückhaltend. Es ist ein großer Schritt, sich in die digitale Welt hinauszuwagen und die eigene Meinung zu äußern. Bedenken, sich angreifbar zu machen, oder Gedanken, dass man nichts Wichtiges beitragen kann, sind oft die gößten Hürden. Wir hoffen, wir konnten einige davon ausräumen.

Networking

Input wird beim excitingEdu unbestritten geliefert. Das Beste aber sind die Kontakte, die man knüpfen kann - denn die bieten den eigentlichen Wissenszuwachs auf lange Sicht. Besonders schön ist es für mich immer, wenn aus den unbestimmbaren Twitter-Profilfotos Gesichter werden. Meist kennt man sich aus einigen digtalen Diskussionen und das Treffen #irl zeigt, dass man die Leute einfach "schon kennt". Die Zeit ist wie immer viel zu kurz für ausgiebige Unterhaltungen. Aber für #schuhtweets reicht sie ;)

schuhtweet

Auf Twitter kann ja gut weiterdiskutiert werden - bis hoffentlich zum nächsten Treffen. Und für uns Bildungspunks war der Kongress auch in Beziehung Organisation sehr erfolgreich - der Ort für unser nächstes Bildungsbrunch steht fest - dank networking. Näheres dazu gibt's bald auf dem Bildungspunk-Blog. Darauf freue ich mich schon besonders und natürlich auch auf November 2018 - zum nächsten excitingEdu.

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2018 und danach? https://ibieler.com/blog/edu/danach blog/edu/danach Sat, 11 Nov 2017 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Das vorletzte Thema der Beitragsparade der Bildungspunks "Wie kann Schulentwicklung in der digitalen Transformation gelingen?" ist ein sehr aktuelles, ein wichtiges Thema und gleichzeitig auch ein vielfältiges. So viele Schulen - so viele Möglichkeiten - so viele unterschiedliche Bedingungen. Deshalb habe ich mich gefragt: Was erwarte ich von Schule und Bildung im Jahr 2018, von Schule und Bildung in der Zukunft? In welche Richtung werden sich Schule und Bildung an sich entwickeln? Sicher ist, dies wird ein Prozess sein, der

a) länger dauert,

b) individuell (von Schule zu Schule) unterschiedlich verlaufen wird,

c) von der digitalen Transformation in der gesamten Gesellschaft abhängt.

Es wird sicher nicht den EINEN Weg geben. Gute Bildung besteht aus Tradition und muss in die Zukunft führen - ein Entweder/Oder wird es nicht geben, eine differenzierte Betrachtung ist unerlässlich, wie auch im Blogpost von Elke Höfler "Raus aus der Filterblase" nachzulesen ist. Differenziert muss aber auch heißen - offen für die neuen (digitalen) Entwicklungen, die jetzt schon die Gesellschaft verändern. Da kann sich Schule nicht abschotten. Digitale Transformation eröffnet nicht nur Möglichkeiten, analoge Prozesse ein wenig schneller oder auch papierlos zu gestalten. "Das Medium ist die Botschaft"  stellte McLuhan 1967 fest und zeigte auf, dass neue Medien nicht nur die Art und Weise der Kommunikation verändern, sondern auch Wahrnehmung und Denken der gesamten Gesellschaft verändern.

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This fact merely underlines the point that “the medium is the message” because it is the medium that shapes and controls the scale and form of human association and action. (Marshall McLuhan)

Digitale Transformation wird nicht nur Korrekturen oder Verbesserungen an Bestehendem auslösen, sondern das Bildungssystem in seiner Konstruktion verändern. Lernen und Lehren, Inhalte und Wege müssen neu gedacht werden. Dieser Veränderungsprozess braucht eine Vision, ein Ziel, auf das Umgestaltungen und Entwicklungen hinarbeiten und das sicher immer wieder an neu angepasst werden muss.

Die Zukunft der Bildung liegt in einem "blended approach". Lernen, jedenfalls das, was wir bisher darunter verstanden haben, reicht im 21. Jahrhundert nicht mehr aus. Fakten sind verfügbar - immer einen Click entfernt. Ich muss aber in der Lage sein, Fakten zu recherchieren, zu bewerten, einzustufen, zu verarbeiten, zu verbinden - neues Wissen, neue Zusammenhänge herzustellen und dieses zu erklären und zu präsentieren. Dabei findet Lernen meist nicht als Einzelleistung statt. Der Lernprozess muss auch um die Dimension sozialer Interaktion erweitert werden. Lernprozesse sind maßgeblich von soft skills geprägt. Kommunikation, Teamarbeit, positive Grundeinstellung, Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und anderen Meinungen sind unabdingbare Voraussetzung und wichtiger denn je und sollen Grundlage für ein lebenslanges Lernen sein.

Der Veränderungsprozess im Bildungsbereich hat schon eingesetzt. Schulen sind unterschiedlich weit im Zuge der digitalen Transformation vorangekommen. Meist wurde auf das WAS fokussiert - Software, Ausstattung, Technik. Notwendig ist die Klärung der Frage, WIE gelernt werden soll. Wenn man davon ausgeht, wie sich Arbeiten durch Digitalität verändert, kann man dies auf schuliche Prozesse übertragen:

  • agiles Arbeiten
  • Arbeiten in Projekten
  • flexible Gruppen
  • zeit- und ortsunabhängig

Schule als Lernraum

Schule soll ein Ort des Lernens im Sinne von Kollaboration, Austausch und kritischer Reflexion bleiben. Schüler*innen treffen sich, um Inhalte gemeinsam zu erfassen, zu erschließen, zu bearbeiten. Solch eine fordernde Arbeit - und nichts anderes als Arbeit ist es - sollte unter optimalen Bedingungen ablaufen. (siehe auch weiter unten: Schule als Gebäude)

Betrachtet man diese Lernzeit in Schule als Arbeitsprozess wird einem schnell klar, dass hier die Prozesse gemäß der Enstehungszeit von Bildungseinrichtungen (auch so ein schönes Wort :( - erinnert mich an Kaserne oder Gefängnis) noch in den Strukturen der Industrialisierung und der Fließbandarbeit ablaufen: Zeit-, Raum- und Organisationsstruktur.

Agiler Arbeiten wird in der Wirtschaft gefordert, weil die schnelle Reaktion auf Veränderungen mit den alten Methoden nicht in ausreichendem Maße möglich sind. Schule soll  da anders sein? Warum? Schule ist Teil der Gesellschaft und steht auch genau vor diesen Herausforderungen. Warum also nicht mit agilen Methoden in Schule arbeiten? Tools/Arbeitsmethoden wie Scrum, Kanban ( hier ein Beispiel: Kanban for Kids)oder Trello (Andre Hermes hat zum Einsatz von Trello im Geographieunterricht beim @excitingEdu ein Beispiel vorgestellt) bieten sich vor allem bei Projektarbeit an, die einen höheren Stellenwert beim Lernen einnehmen muss. Wer würde abstreiten, dass Arbeiten in starren, unflexiblen Gruppen überholt ist? Man sucht sich Kooperationspartner, Leute, die für die Erledigung der Aufagbe hilfreich sind, mit denen man gut zusammenarbeiten kann - entsprechend der Projekthematik und -herausforderung. Für Schule bedeutet das fächerübergreifend (Sind Fächer unserem heutigen Verständnis nach noch nötig oder müssten sie inhaltlich neu bstimmt werden?) und jahrgangsübergreifend (Lässt sich Wissensstand verbindlich an Altersklassen binden?) lernen.

Damit dieses fächer- und jahrgangsunabhängige, projektorientierte Arbeiten funktionieren kann, müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein - ganz lapidare Grundvoraussetzungen:

genügend Personal - zum Begleiten, Anleiten, Material zur Verfügung stellen, Bewerten (nicht benoten), Beraten, Organisieren, ...

technische Ausstattung - Papier (ja, auch das wird es noch geben ;)), Materialien zum Erstellen von Präsentationen in allen Varianten, Breitbandanschluss, WLAN, Aufnahmegeräte, Beamer, ... alles frei auswählbar

räumliche Ausstattung - ausreichend vorhandene und entsprechend ausgestattete Rämlichkeiten für GA, PA, Projektarbeit, ...

Da Lernen nicht Selbstzweck ist, sollte Schule allgemein und speziell die Projekte in die bestehenden örtlichen Gegebenheiten eingebunden werden. So wird auch  moralisches, ethisches sowie soziales Lernen einbezogen und den Schüler*innen bewusst gemacht, wie wichtig ihr Beitrag zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft ist.

Schule als Lehrraum

Aus der Perspektive der Lehrer gesehen ist und bleibt Schule Arbeitsplatz. Allerdings sollte der eigentliche Arbeitsplatz auch vorhanden sein - mit ausreichend technischer Ausstattung (s.o.) Das Vorhandensein eines schulischen Arbeitsplatzes ist wichtige Voraussetzung für ein effektives, kooperatives Arbeiten im Kollegium bei Planung, Gestaltung und Reflexion von Unterricht.

Und die Arbeit ist nicht nur im Sinne der o.g. Aufgaben (siehe "genügend Personal") zu verstehen, sondern schließt auch die Teamarbeit untereinander und die Fortbildung mit ein. Gerade letzteres wird sich ändern müssen - weg von zentral vorgegebenen Veranstaltungen mit frontalem Input hin zu Micro-Fortbildungen an den Schulen selbst - von Kollegen für Kollegen, in Netzwerken der Schulen und Kollegen, zum produktiven Austausch. Hier zwei Beispiele dazu, von Elke Noah und Frau Sonnig. Auch webinare und MOOCs sind Angebote, die mehr Beachtung im schulischen Bildungsbereich finden müssen. Ein nahezu unerschöpfliches Angebot bietet Jürgen Wagner mit seinen Globinaren. Ebenso wird in der Lehrtätigkeit mehr der Bezug zu außerschulischen Lernorten und damit die Kooperation mit anderen Partner eine Rolle spielen. Dies müssen Lehrpersonen auch zeitlich leisten können, heißt - es muss ein ausreichendes Stundenvolumen dafür zur Verfügung stehen.

Schule als Organisation

Der erste Gedanke, der mir zu diesem Gesichtspunkt in den Sinn kommt, ist Organisation als Lebewesen. Ich denke, dieser Vergleich ist auch treffend, denn Schule funktioniert wie ein lebender Organismus. Ein optimales Zusammenspiel aller "Zellen" (Schülerinnen, Lehrinnen, Eltern, Kommune, ...) ist für ein erfolgreiches Funktionieren und Wachsen notwendig. Die Abläufe müssen gut aufeinander abgestimmt sein und dafür ist Kommunikation entscheidend. Digitale Kanäle mit entsprechendem Datenschutz und Zugriffsrechten sowie der Möglichkeit der Kooperation zum Planen, Erstellen und Bearbeiten - hört sich für mich im Jahr 2018 eigentlich nicht unbedingt nach Wunschdenken an, sondern sollte Realität sein. Damit Schule auch so funktionieren kann, muss Schulleitung als Team geführt und mehr Entscheidungsfreiheiten für ihre Schule haben.

Schule als Gebäude

Andere Anforderungen benötigen andere räumliche Möglichkeiten. Für projektbasierten Unterricht, jahrgangsübergreifend, fächerübergreifend - für Schule, die nicht mehr der Schule in den heutigen Strukturen von Klassen, Klassenlehrer, mit Versetzung und schriftlichen Prüfungen entspricht, bedarf es auch eines neuen Raumkonzepts: mehr Räume unterschiedlicher Größe - kombinierbar, stabiles WLAN, Beamer, Breitbandzugang, "Kulturzugangsgeräte", Tafel, Bücher/Bibliothek, Makerspace, Schulgarten, grünes Klassenzimmer, Sportplätze, ... Schule muss als Ort der Präsenz und Kooperation, aber auch der globalen Vernetzung dienen.

Schule und Lernzeit

Sehr unklar ist für mich noch die Frage der Zeitstruktur. Lernen und Lehren wird im Zuge der digitalen Transformation nicht mehr orts- und zeitgebunden stattfinden (müssen). Sehr wohl aber werden Ort und Zeit zur Zusammenarbeit eine Rolle spielen. Digitale Werkzeuge und Arbeitsweise ermöglichen eine Kooperation, aber nicht immer wird der digitale Workflow genügen, der persönliche Kontakt ist für eine gute Zusammenarbeit hilfreich und sollte auch in der Schule nicht vernachlässigt werden. Teamarbeit, Diskussionen, Feedback, ... brauchen auch "face to face"-Momente. Schüler*innen sollte aber auch Möglichkeiten eingeräumt werden, von anderen Lernorten aus zu arbeiten. Dies bedeutet Zeitstruktur in der Schule (Anwesenheitspflicht, Stundenvolumen, Lehrerstunden, ...) neu zu denken.

Schule und Bewertung

Ein immer wieder diskutiertes Thema. Sowohl Befürworter als auch Gegner führen Argumente ins Feld, die zu bedenken sind. Es sollte aber nicht die Abrechenbarkeit von Leistungen im System Schule entscheidend sein, sondern die Frage der Förderung von Bildung und Erziehung junger Menschen, damit ihnen nach ihrer Schulzeit eine echte, aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglicht wird. Unter dieser Betrachtungsweise stellt sich die Frage der Notwendigkeit von Benotungen wie in der jetzigen Praxis gehandhabt. "Formative Assessment" wird eine entscheidende Rolle spielen müssen, denn prozessbegleitendes, motivierendes Feedback ist das, was Lernprozesse wirklich unterstützt und Lernzuwachs sichert. Dies muss sich auch auf Prüfungen und Abschlüsse auswirken. Für mich ist die logische Konsequenz eine Prüfung der aufnehmenden Einrichtung, also Eignungstests, die auf die Qualitäten fokussieren, die für die z.B. berufliche Richtung, die eingeschlagen werden soll, wichtig sind. So verlieren allgemeine Durchschnitte ihre Bedeutung, aber ein Nachweis für die wirklich erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten kann geprüft werden.

Im Verlauf der digitalen Transformation werden mehr Fragen aufgeworfen als gelöst. Dies ist aber nicht anders als in jedem anderen Entwicklungsprozess vergleichbarer Dimension. Jetzt kommt noch der Zeitdruck hinzu, der eine schnelle Anpassung auf Grund der rasanten technischen Entwicklungen erfordert. Jeder Lehrperson sollte klar sein, dass sie sich mit den Fragen zur Zukunft der Bildung beschäftigen muss. Ein Abwarten ist nicht möglich!

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Technische Grundausstattung - Wunschdenken https://ibieler.com/blog/edu/technischegrundausstattung blog/edu/technischegrundausstattung Sat, 09 Sep 2017 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Technische Grundausstattung? Mindestanforderungen?
Diesen Monat haben die Bildungspunks in ihrer Beitragsparade dazu aufgerufen, über diese Fragen nachzudenken.

An meiner Schule wird hinsichtlich der Ausstattung kaum diskutiert, da diese mehr schlecht als recht ist. Da ist man automatisch mit wenig zufrieden bzw. sucht und findet eigene Lösungen - zum Beispiel der Kauf eines eigenen Beamers.

Ausgangslage an meiner Schule (ca. 750 Schüler, 4 Gebäude - weit auseinanderliegend):

  • Tafeln und Kreide in jedem Raum ;)
  • OHP in jedem Raum
    -1 Whiteboard
    -28 Laptops in einem Gebäude
    -WLAN (aber nicht stabil) in nur einem Gebäude, nur für Lehrer
  • Handyverbot für Schüler

Wenn ich mir Ausstattung vorstelle, dann eigentlich immer im Zusammenhang - was will/kann ich damit machen. Die technische Umsetzung überlasse ich gern anderen. Ich will damit arbeiten und es soll funktionieren. ;)
Deshalb habe ich versucht, diese Dinge, Ausstattung und Nutzung, aufzulisten. Hier meine Gedanken:

sketchnoteausstattung

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International Lizenz.

Dies sind die ersten Überlegungen. Sicher ist die Aufstellung noch erweiterbar. Wer da Tipps hat, immer her damit. Unsere Schule arbeitet gerade an einem Medienkonzept und ich wäre für inspirierende Hilfe dankbar.

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cloudschool - mein persönliches Lernmanagementsystem https://ibieler.com/blog/tools/cloudschool blog/tools/cloudschool Sat, 02 Sep 2017 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

start

Wie organisiere ich meine Materialien als Lehrer? Eine Frage, die sich schon im Referendariat stellt und eigentlich bis zum Karriereende bestehen bleibt. Neue Materialien, egal ob Texte, Arbeitsblätter, Tests, Klausuren ect., kommen in einem ständigen Strom dazu. Verwalten, Aufbereiten und vor allem Wiederverwenden - dazu bedarf es einer gewissen Ordnung.

Im digitalen Zeitalter sollte es eigentlich kein Problem sein - alles ist nur einen Klick entfernt. Das setzt natürlich ein digitales Notizprogramm voraus. Ich verwende Evernote und bin sehr zufrieden damit. Aber irgendwie war es noch nicht das Richtige, um das Material oder die Aufgaben in der Schule zu präsentieren und allen SchülerInnen zugänglich zu machen.

Ein Lernmanagementsystem musste her. Das Angebot ist groß und vielfältig. An meiner Schule existiert kein LMS und wir haben auch denkbar schlechte technische Voraussetzungen (kein flächendeckendes WLAN, Handyverbot, sehr schlechte Netzabdeckung). Für mich wichtige Kriterien waren: Schüler*innen sollten ohne Anmeldung auf die Materialien zugreifen können, ich wollte Aufgaben, Texte, Bilder und Links problemlos integrieren können und die SchülerInnen sollten auch über dieses System schriftliche Aufgaben einreichen können.

Meine Wahl fiel auf CLOUDSCHOOL - ein von australischen Lehrern entwickeltes, kostenloses Lernmanagementsystem - plattformunabhängig. Eine Internetverbindung ist erforderlich - dann kann man darauf zugreifen, egal ob Smartphone, Tablet oder PC - also ideal auch für BYOD.

Als Lehrer lege ich meinen Account an und SchülerInnen greifen über diesen auf die entsprechenden Materialien zu.

Geordnet wird alles in Kursen. Bei mir entspricht das jeweils einem Fach in einer bestimmten Klassenstufe, beispielsweise für die 5. Klasse Geschichte und einem entsprechenden Thema - Beispiel Griechenland. Daraus ergibt sich die Bezeichnung G5 Griechenland - für die Schüler*innen leicht nachzuvollziehen. Der Kurs erhält den Namen, wenn gewünscht eine Beschreibung und man kann den Zugriff auswählen:

setting

Innerhalb des Kurses kann ich dann einzelne Stunden organisieren, die ich aus Vorlagen auswählen kann. Bei mir sind dies immer die leeren Vorlagen. Da habe ich den meisten Spielraum.

Nun kann ich in jedem Kurs verschiedene Stunden anlegen und diese einzeln, genau wie auch den gesamten Kurs, freischalten, d.h. für SchülerInnen sichtbar machen oder wieder "verstecken". Diese Funktion finde ich sehr praktisch. Nach Beendigung des Themas "verberge" ich den Kurs oder auch einzelne Stunden wieder. Dadurch bleibt für die Schüler*innen das Angebot übersichtlicher.

stunden

In den einzelnen Stunden gebe ich meist über das Textfeld die unterschiedlichen Erläuterungen, Aufgaben oder Beispiele ein. Sehr praktisch ist die Möglichkeit Links zu setzen. So habe ich bestimmte Spiele (LerningApps, LearningSnacks) integriert, aber auch auf Aufgaben auf der segu-Geschichte-Plattform oder Videos verlinkt. Die Schüler brauchen nicht lange suchen, finden sofort die zur Arbeitsanweisung gehörende Aufgabe.

aufgabe

Hausaufgaben können auch über cloudschool "eingesammelt" werden. Damit ich die Arbeiten zuordnen kann bespreche ich mit den Schüler*innen die Kennzeichnung, die sie verwenden sollen. Ein persönliches Feedback für jeden Schüler ist möglich.

bewertung

Für mich ist cloudschool ein wichtiges Tool im Unterricht. Aufgabenstellungen, Tafelbilder Videos lassen sich über Beamer nutzen. Die Schüler kennen so die Plattform und finden sich zurecht. Zu Hause können sie dann sehr leicht die Aufgaben nachvollziehen und Lernstoff wiederholen, Hausaufgaben erledigen oder auch die Lernspiele nutzen. Als Arbeitsplattform im Unterricht kann ich das LMS auf Grund der schlechten technischen Ausstattung nicht bzw. nur für über den Beamer nutzen. Aber trotz allem ist es für Schüler*innen ein leicht handhabbares Werkzeug, um auch zu Hause Lernstoff zu wiederholen und zu bearbeiten.

Im Laufe der Zeit kommen mehr und mehr Stunden dazu und man besitzt dann ein Art große Bibliothek, aus der man bei Bedarf nur das entsprechende Buch (Stunde) ziehen braucht. Ich kann die jeweiligen Einheiten jedes Jahr wieder freischalten, leicht verändern und nutzen. Allerdings muss ich auch sagen - die Abwechslung macht's. Ich würde nie in jeder Unterrichtsstunde auf cloudschool zugreifen. Aber schön wenn man es kann - Material geordnet, aufbereitet und  einsatzbereit.

Cloudschool bietet auch noch andere interessante Funktionen. Zum Beispiel könnte man über die Plattform eine Schülerdiskussion führen. Da aber bei uns die Netzabdeckung sehr schlecht ist, lohnt sich diese Funktion für mich nicht (Bei einem Versuch hatten von 22 Schülern  nur 6 Empfang), aber für andere könnte das eine wichtige Option sein.

Also, einfach mal testen - es lohnt sich.

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Workflow mit classei im Lehreralltag https://ibieler.com/blog/workflow/classei blog/workflow/classei Sat, 02 Sep 2017 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Der Monat August ist vorbei und damit die ersten dreieinhalb Wochen des neuen Schuljahres. In den letzten beiden Wochen vor Schulstart habe ich mein analoges Ablagesystem auf Classei-Mappen und Stehsammler umgestellt - um nicht zu sagen: revolutioniert ;) und zwar dank des Beitrags von Marcel Spitau bei den Bildungspunks. Dies ist also ein Ergänzungsbeitrag zum April-Thema Daten-Ablage.

An der Wortwahl ist meine Begeisterung zu spüren, ich bin überzeugt und empfinde es als eine enorme Erleichterung im Alltag. Das ist eine sehr persönliche Sichtweise und liegt vielleicht an meinem bisherigen (chaotischen, nicht wirklich vorhandenen) Ordnungssystem.

Ich bin Lehrerin für 3 Fächer: Deutsch, Geschichte und Englisch. (Ja, ich weiß - blöde Wahl. Alles korrekturintensive Fächer, aber ich habe nach Interesse gewählt.). Im Laufe von mehr als 20 Jahren des Unterrichtens haben sich "Tonnen" von Papier angehäuft. Dies resultiert vor allem aus der vor-digitalen Zeit und der Tatsache, dass ich, wie sicher viele Lehrer, glaubte, man könnte ja das Arbeitsblatt oder den Test oder die Klausur nochmal gebrauchen. Hinzu kommen auch zahlreiche Folien für OHP, die bei uns an der Schule leider noch zur Standardausstattung gehören.

Classei gibt mir die Möglichkeit, alles in kleinen Portionen zu sortieren und durch die Mappen und entsprechende Kennzeichnung griffbereit zu haben. Ich versuche wirklich, die Materialien sehr genau zu trennen und zu bezeichnen. Vieles kann man an verschiedenen Stellen (Jahrgänge, Fächer, FoBi) einsetzen und will nicht erst lange überlegen, in welcher Rubrik man es abgelegt hat. So habe ich zum Thema Epik-allgemein in Sek. II einzelne Mappen für Theorie, Folien, Tests, Referatsthemen, Klausuren und natürlich für einzelne Werke.

beschriftung

Was ich als den größten Vorteil empfinde, ist das Nicht-Lochen-und-Abheften-Müssen. Kein Ordner, den man erst aufschlagen und mühsam nach der richtigen Stelle absuchen muss, um dann mit der Heftung zu kämpfen. Ein weiterer Pluspunkt ist das "Befüllen" der Mappen. Einmal gekennzeichnet und einsortiert, reicht oft schon ein Beiseiteschieben im Stehsammler und man kann die entsprechenden Papiere hineingleiten lassen. Die Ordner nahmen viel Platz weg. Einige konnte ich schon entsorgen und habe enorm an Stauraum gewonnen - und viel besser noch: an Überblick.

kaesten

Natürlich habe ich noch längst nicht alles eingeordnet. Nach und nach im Laufe des Schuljahres baue ich das System auf und aus. So hoffe ich, auch festzustellen, was am Ende wirklich entsorgt werden kann.

Die beste Idee überhaupt ist das 43-Ordner-System. Jeder Tag eine Mappe, jeder Monat eine Mappe - und mein Chaos ist beherrschbar. Die vielen Dinge, die bei einem Lehrer täglich eintrudeln - Infos von Schülern, Hinweise von der Fachschaft, Tests, Terminansagen in bestimmten Klassen, ... Früher landete das alles im Lehrerkalender, der immer mehr anschwoll und am Ende eigentlich nur noch aus fliegenden Zetteln bestand, die zeitaufwändig durchsucht werden mussten. Meist mit dem Ergebnis, dass man das, was man gesucht hatte, garantiert nicht gefunden hat. Jetzt habe ich eine Pendelmappe, die ich täglich mitnehme und die jeglichen Papierkram aufnimmt. Zu Hause wird einmal ausepackt und in die 43-Ordner sortiert - gleich zu dem gewünschten Termin. Endlich hört das Suchen auf. Meinen 11er Kurs Geschichte habe ich nächsten Dienstag - 3 Schüler haben den Test nicht mitgeschrieben, also zum nächsten Dienstag ablegen. Und jetzt kommt das Beste: Und vergessen!!! ;)

ueberblick

So wie die Unterlagen in der entsprechenden Tagesmappe verschwinden, bin ich sicher, dass ich sie am Abend vorher rausnehme und nicht vergesse. Entspannterer Umgang mit der Zettelwirtschaft, die ja leider nicht weniger geworden ist. Da an meiner Schule bis jetzt alles analog läuft, kann ich so die Papierberge bewältigen.

Eine weitere Neuanschaffung, über die ich froh bin, ist mein Taschenbegleiter "RoterFaden". Für die Noten brauche ich den analogen Lehrerkalender sowieso nicht, sondern eher als Gedächtnisstütze - Stundenplan, Raumplan und Sitzpläne. Dank der Klammern sitzt alles an der richtigen Stelle, nichts geht mehr verloren.

roterfadenoffen

In diesem Jahr habe ich das Gefühl organisierter und strukturierter gestartet zu sein. Hoffe, es ist nicht nur ein Gefühl! ;)

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Daten, Daten, Daten - ein Problem in Schule? https://ibieler.com/blog/edu/daten blog/edu/daten Sat, 08 Jul 2017 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Die Beitragsparade der @Bildungspunks für den Monat Juli lädt zum Nachdenken über Fragen des Umgangs mit Daten ein.
Datenschutz, Datensicherheit, Datenspeicherung sind Reizwörter in der Bildung. Lösungen für den Umgang mit Daten werden gefordert, aber kaum umfassend gefunden.

Daten sollen Kommunikation, Kollaboration und auch Kreativität fördern.
Welche Erwartungen haben LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern dahingehend?
Ich habe versucht, die Wünsche und Bedenken aufzulisten, die mir in Gesprächen mit KollegenInnen, aber auch SchülerInnen und Eltern immer wieder begegnet sind.

daten

Die verschiedenen Punkte sind im folgenden SlideWiki (CC BY SA 4.0)  zusammengefasst.

Ich freue mich über Ergänzungen, Erweiterungen und natürlich auch Lösungsvorschläge.

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edtechleipzig https://ibieler.com/blog/events/edtechleipzig blog/events/edtechleipzig Sat, 06 May 2017 00:00:00 +0000 Bei den Links handelt es sich um externe Links.

Freitag, 5. Mai 2017, Leipzig - Thomas Haubner von tutory.de hatte zum 1. EdTech-Treffen geladen und viele Bildungsinteressierte kamen. Ich habe eine Menge von diesem Treffen mitgenommen - wichtig war mir vor allem, Leute aus der Gegend zu treffen, die an digitaler Bildung interessiert sind. Bis jetzt hatte sich bei mir der Eindruck verstärkt, dass Mitteldeutschland noch den digitalen Dornröschenschlaf träumt. Aber es tut sich was!

gruppe

Nicht nur Lehrer hatten sich eingefunden, auch Studierende, Hochschullehrer, Startup Gründer, ... - aus verschiedenen Bereichen also und mit dem Wunsch, sich zu vernetzen, Probleme zu diskutieren und Lösungen anzustoßen. Ein Konzept, das mir sehr gut gefällt - als Bildungspunk! ;) Ein erster Schritt ist getan! Und der nächste geplant: nach den Sommerferien soll es ein Mini-Barcamp geben.
Schön zu sehen, dass sich auch hier in Mitteldeutschland in der Bildungslandschaft die digitale Entwicklung nicht aufhalten lässt. Ich freue mich dabei zu sein und hoffe auf Gelegenheiten zum Austausch. Gemeinsam lassen sich Probleme besser angehen, denn viele Köpfe haben auch viele Ideen. Vielleicht finden sich auch noch weitere Interessierte, die dazu stoßen!

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